Herr Thomsen sagt dazu als Trendforscher sehr interessante Dinge:
http://www.youtube.com/watch?v=JHUzfw24 ... e=youtu.be
Meine persönliche Meinung ist:
Wenn wir uns Fragen, ob/wann sich "DAS E-AUTO" durchsetzt, müssen wir erstmal definieren, was denn ein E-Auto ist. Ein Fahrzeug mit Elektroantrieb? Ein Fahrzeug mit Elektroantrieb und "nur" einer Batterie oder gelten auch Hybride?
Wenn wir mal erstmal nicht vom ganzen Auto sprechen, sondern nur von der Antriebsart:
Die Durchsetzung des Elektromotors als Antriebsaggregat ist nur eine Frage der Zeit und wird m.E. recht schnell passieren. Alleine aufgrund des signifikant einfacheren Aufbaus, der nahezu Wartungsfreiheit, der kleinen Baugröße und der unglaublichen Effizienz gegenüber den hochkomplexen und zudem lauten Verbrennungsmotoren. Viele weitere Vorteile wurden hier bereits genannt. Einziger Hemmschuh: Das After-Sales-Geschäft (Reparatur, Wartung) der Automobilindustrie und Zulieferer.
Die zweite Frage wird sein, woher der Strom für den Elektromotor kommt. Das geht rein über Batterien oder (immer zusätzlich zur Batterie) Stromerzeuger onboard, wie Verbrennungsmotoren, Brennstoffzellen, Gasturbinen oder ähnliche Aggregate als Range-Extender. Heute bekannte Batterien haben aufgrund der speicherbaren Energiedichte und der starken Temperaturabhängigkeit, sowie der verwendeten Rohstoffe gewisse Nachteile, gegenüber der Energiespeicherung in Brennstoffen wie Benzin, Diesel, CH-Gasen oder Wasserstoff. Nachteile zumindest dann, wenn man eine starke Flexibilität und große Reichweite als das mehrheitlich verbreitete Verständnis von Mobilität voraussetzt.
Dabei ist Wasserstoff zwar die gedanklich schönste, aber technisch die aktuell schwierigste Möglichkeit. Wir sind heute noch nicht soweit, auch nur ansatzweise von einer Wirtschaftlichkeit oder Effizienz sprechen zu können. Ich habe selbst an einer Forschungsanlage gearbeitet, die Wasserstoff per Elektrolyse herstellt, speichert und dann mittels Brennstoffzelle wieder verstromt. Der Wirkungsgrad dieser Gesamtkette liegt auch im Jahr 2013 noch bei weit unter 25% und der Kostenaufwand und die Fehleranfälligkeit ist gigantisch. Das ist für einen Massenbetrieb (heute noch) nicht geeignet.
Zudem sollten wir nicht nur PKW, sondern auch LKW betrachten und zudem in andere (weitläufigere) Länder schauen. Der Elektroantrieb ist gerade wegen der Effizienz sicher auch bei LKW sinnvoll, aber ich denke, es ist jedem klar, dass das mit einer rein batterieelektrischen Energieversorgung nicht funktionieren kann.
Ich denke, dass wir im Bereich der Range-Extender die kommenden Jahre noch viele interessante Ideen sehen werden. Ich gehe davon aus, dass sich rein batterieelektrische Fahrzeuge zunächst bei Pendlern mit Einfamilienhaus und Technikaffinität bzw. Unternehmensflotten mit klaren Einsatzradien durchsetzen können. Wenn andere dann sehen, dass es tatsächlich funktioniert, wird die Elektromobilität weitere Kreise ziehen. Eine Ablösung aller Verbrennungsfahrzeuge werden wir sicherlich auch langfristig nicht erleben. Elektrofahrzeuge sollen aus meiner Sicht zunächst einmal den Markt ergänzen und nicht ersetzen. Wie sich das dann in 20 oder 30 Jahren entwickelt, kann denke ich Niemand wirklich vorhersehen.