Oeko-Tom hat geschrieben:
Auch wenn die deutsche Automobilindustrie jetzt endlich auch (gezwungenerweise) E-Autos auf den Markt bringt halte ich die Verweigerung des Einbau`s von zumindest 22 kW AC-Ladern bei der bereits vorhandenen 22 kW-Ladeinfrastruktur als schweren Fehler.
Oder ist es doch Absicht da mit 22 kW-Lader die E-Fahrzeuge allzu alltagstauglich werden und die Verbrenner dann schneller verdrängen?
Auch mit 22 kW-Ladern und 100% CCS/CHAdeMO Infrastruktur werden die heutigen E-Fahrzeuge aus Europa und Japan nicht alltagstauglich. Wer ist denn schon bereit alle 120 km eine Stunde zu warten (AC) oder noch schlimmer alle 80 bis 100 km den Akku nur bis 80% aufgeladen zu bekommen, wenn auch bestenfalls in 30 Minuten?
Selbst wenn die Fahrzeuge Reichweiten eines Model S bekommen sehe ich gerade bei Fernreisen zur Urlaubszeit gewaltige Probleme. Selbst das gut ausgebaute Tankstellennetz auf den Fernstraßen ist in Hauptreisezeiten teilweise total überlastet. Man stelle sich jetzt mal 100.000 E-Fahrzeuge vor, die Richtung Adria unterwegs sind. Die "Ladeparks", die man hier bräuchte werden niemals gebaut werden. Da dürfte es billiger kommen die Autobahnen mit Induktionsschleifen für Strom zu versehen, was abgesehen von den Kosten viele Vorteile hätte.
Und wenn der i3 in den meisten Belangen der ZOE überlegen ist, die beste Ladetechnik hat immer noch die ZOE.
Ein i3 oder E-Golf mit Chameleon-Lader und 40 kWh-Akku, das wäre unschlagbar.
fanboy-Kommentare können andere schreiben, ich sag wie es ist:
Schnarchlader, nein danke!
Das angeblich beste Ladesystem hat aber im Winter bei kalten Akkus ziemliche Probleme, da wird dann schnell aus einer Stunde Schnellladung zwei Stunden Schnarchladung. Renault ist, soweit ich weiß, der einzige Hersteller bei dem es selbst für Geld und gute Worte keine DC Lader gibt. Die sind aber die einzige Ladeoption um zukünftig eine größere Anzahl von E-Fahrzeugen auf Fernstraßen zu laden. AC hat da keine Chance. Vor allem, wenn größere Akkus auf dem Markt erscheinen die den Leuten dann Langstreckentauglichkeit vorgaukeln.
Und zum Thema REX: Die 4.500 Euro Aufpreis sind relativ wenig wenn man dafür einen Zweit- oder gar Drittwagen einspart. Denn so ein weiteres Fahrzeug muss angeschafft werden, es werden zusätzlich Steuern und Versicherung fällig und man hat dann noch den Wartungsaufwand. Denn nicht jeder E-Wagen wird nur aus reinem Privatvergnügen angeschafft. Und da werden dann Ladepausen von 30 Minuten bis 1 Stunden schon kritisch. Ich verliere doch keine 2 Stunden Zeit nur um zu Kundenbesuchen zu kommen. Und da reden wir von Radien um die 130 km.
Dieses Jahr ist ja zum Glück für EVs der Winter ausgefallen, aber lass es mal wirklich lange kalt und ungemütlich werden, da wird dann so mancher unbedarfte E-Mobilist ins Grübeln kommen und froh sein, wenn sein Fahrzeuge entweder einen REX hat, oder der Zweitwagen steht vor der Tür.
Juergen