Willkommen im Forum Hanse-Mike - und bald im Club der E-Fahrer
Zwangsweise habe ich mit beiden ZOE Akkus Erfahrung. Nachdem jemand an einer Kreuzung der Meinung war, mir bei 80 km/h den Vorrang nehmen zu müssen, existierte die erste ZOE mit dem 22 kWh Akku nur zwei Jahre (2 Totalschäden, niemand verletzt). Danach kaufte ich ohne zu Zögern die ZOE mit großem Akku und fahre bereits wieder zwei Jahre. Gesamt 72.000 km - überwiegend in Österreich, aber auch ein wenig Südtirol/Schweiz und auch Dubrovnik war schon dabei; demnächst auch die dt. Ostsee.
Mein Vorschlag:
Wenn es sich budgetär irgendwie ausgeht, würde ich dir den großen Akku empfehlen.
- Dein beschriebenes Profil kannst du mit 22 kWh problemlos abdecken. Als Umsteiger kann ich aber sagen, dass schon alleine das viel seltenere Anstecken müssen ein deutlicher Komfortgewinn ist. Kabel raus, Kabel rein in den Kofferraum - vielleicht bei Regen - ist auch nicht immer so toll.
- Auch wenn du jetzt auf die geplante Strecke konzentriert bist, wird der Wunsch ganz schnell entstehen, immer mehr Strecken mit der ZOE abzudecken. Wird natürlich nicht gleich Kroatien sein, aber zwischen Pendeln und Urlaubsreisen liegt viel dazwischen, was man dann immer mehr elektrisch fahren will.
- Als wir vor vier Jahren elektrisch begannen, war unser Diesel das Erstauto. Ziemlich rasch wurde es zum Zweitauto und fährt nun nur noch, wenn's nicht anders möglich ist, weil wir zB. gleichzeitig ein Auto benötigen. Der Diesel durfte 2018 ein mal nach Kroatien fahren, aber sonst steht er fast nur herum. Auch weil man mit dem großen Akku viel mehr Stecken abdecken kann, ohne am Ziel auf eine Ladestation angewiesen zu sein.
- Neuwagen bekommen in Deutschland nachwievor eine Förderung, nehme ich an. Das könnte dir den Neuwagenpreis vielleicht etwas entschärfen.
Ich möchte den großen Akku jedenfalls nicht mehr missen.
Bezüglich
Q/R-Version: Wird es der große Akku, ist der Schnellladevorteil des Q überschaubar. Falls du nicht viele Anwendungen haben wirst, wo du schnell nachladen wirst müssen, würde ich den R nehmen. Der Q lädt nur schnell, wenn er unter ~50% Ladestand (SOC) ist und der Akku seine Wohlfühltemperatur von ~25° hat. Ist das gegeben, lädt der Q bei halbwegs leerem Akku von um 10% SOC etwa 40 minuten schneller voll, als der R. Man kann selten so knapp planen, dass man gegen 0% am Schnelllader ankommt. Nach etwa 50% hat der Q die Leistung bereits deutlich reduziert und mit R gleichgezogen. Daher sehe ich den Vorteil des Q heute kaum mehr.
Der R ist etwas sparsamer, was sich in 7 Wochen Leihwagenzeit bestätigt hat und subjektiv eine Nuance leiser (fast nur merkbar, wenn der Radio aus ist).
Der kleine Akku lädt beim Q tatsächlich schneller, als beim R. Deshalb überwiegen für mich die Vorteile der großen Kapazität dennoch ganz deutlich.
Würde ich jetzt kaufen müssen, würde ich aus dem Bauch heraus eher zum R tendieren. Wahrscheinlich würde ich den R110 nehmen, damit bei zB. 80 km/h noch etwas mehr Beschleunigungsreserve vorhanden wäre. Hier kann ich nur empfehlen, eine ZOE in einem Autohaus zu leihen. Bitte aber nicht über die geringere Reichweite wundern, denn während der Testfahrten benötigt man mehr Strom, als später im Alltag, wenn man das Auto und die Nutzung der Rekuperation besser gewöhnt ist.
Ganz egal wie du dich entscheidest - Hauptsache elektrisch