Gerade wegen der Langzeitspeicherung sind Elektroautos besonders nachhaltig und Efuels/Hybride sind es nicht.
Autos, die mit Biomethan/Biodiesel/Efuels angetrieben werden brauchen 100% der Zeit knappe, teure Brennstoffe, und die fehlen dann an windstillen Wintertagen.
Elektroautos können besonders gut Überschüsse im Sommer aufnehmen. In den letzten zehn Tagen hatten wir einmal (am Samstag) Preise von 0 Cent (=Überschusssignal). Da kann man das Auto gut vollmachen. Wahnsinn ist es dagegen eine teure Industrieanlage (=Elektrolyseure), die am besten 100% der Zeit durchlaufen sollte, um die teure Investition zu amortisieren, nur für 2,5% der Zeit zu betreiben (6 aus 240 Stunden, bzw. 10 Tage = 1/40 der Zeit).
Langzeitspeicherung ist am effizientesten indirekt, also z.B. man hebt Biomethan für den Winter auf, oder man kombiniert Wind mit PV, oder man exportiert im Sommer nach Nordafrika oder Saudi Arabien (wo der Strombedarf im Sommer wegen Kühlbedarf doppelt so hoch ist wie im Winter) und importiert Strom aus Nordafrika im Winter.
Und insofern Wasserstoff überhaupt eine Rolle als Langzeitspeicher hat, vermute ich stark, dass das trotz weiterer Umwandlungsverluste am ehesten über andere Träger funktionieren wird, also z.B. Upgrading von Biogas zu Biomethan.
Als Speicher hat Wasserstoff deutliche Nachteile, die meiner Ansicht nach die zusätzlichen Wandlungsverluste rechtfertigen:
https://erdgasspeicher.de/wp-content/up ... sicher.pdf
Wir haben etwa 250 TWh an Erdgasspeichern in Deutschland. Nutzen wir Biomethan und Wasserstoff zum Upgrading von BIogas zu BIomethan bleibt diese Speicherkapazität voll als Sicherheitspolster erhalten. Bei Umnutzung zu Wasserstoff sackt die sichere Speicherkapazität auf ein Achtel.
Ich kann dann auch ruhig weiter meine bestehende Erdgasheizung als Hybridheizung nutzen (80-90% der Heizleistung durch Brauchwasserwärmepumpe und Klimaanlage = Luft Luft Wärmepumpe) und muss die Erdgasheizung nicht wegschmeißen, bzw. kann sie leicht auf Propan umstellen lassen, wenn das Erdgasnetz aufgrund stark zurückgehender Nutzung teilzurückgebaut wird.
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Ja, 100% Autarkie mit der eigenen PV Anlage auf dem Einfamilienhaus wäre schön. Mist ist es aber, sich deswegen Wasserstoff als Langzeitspeicher schön zu reden.
Für die Energiewende sind andere Langzeitspeicheroptionen wichtiger, ganz zu allererst in unseren Breiten Wind. Und Windräder sind für die allermeisten Haushalte (wenn man nicht gerade in Schottland auf einem Hügel wohnt) nur eine Option über Fremdbezug, sprich heute Netzbezug (mit großen Batterien ist es auch denkbar, dass im Winter der Batterieanhänger ab und zu mal beim Bauern mit Windrad über Nacht abgestellt wird, um da Überschusswind abzugreifen).
Weitere wichtige Optionen:
Biomasse KWK mit Wärmespeicher => passt am besten zu großen Fernwärmenetzen, wegen niedrigerer Speicherverluste und besser machbarer Abgasreinigung
Kalte Fernwärmenetze => statt eine Tiefenbohrung pro Haus teilt man sich Erdreich unter einem Acker, kann man im Sommer für Kühlung nutzen und etwas saisonal speichern => wieder nichts für das völlig autonome Eigenheim, wo man mit niemand anderem was zu tun hat und völlig autark für sich ist
Internationaler Austausch = > in Europa stehen über 200 TWh an Speicherwasser. Das sind keine Pumpspeicher, da muss nichts hochgepumpt werden, man kann aber entscheiden, wann das Wasser aus dem Stausee mit natürlichem Zufluss genutzt wird.