JoDa hat geschrieben: ↑
+1@ Oberfranke
Es hat auch niemand behauptet das einer der 4 Ökostrompioniere "schummeln" würde. Diese Behauptung postet hier nur einer, dessen Name ich versprochen habe nicht mehr zu nennen.
Doch. Genau das behauptet epp die ganze Zeit. Er behauptet, dass die echten Ökostrompioniere GreenWashing betreiben würden, also Betrug. Das ist doch leicht nachzulesen.
Es ist nur eine Tatsache das in den vergangenen Jahren bzw. von manchen auch heute noch nicht nur Ökostrom mit deutschen Herkunftsnachweisen verkauft wird. (Der Zertifikathandel mit Norwegen+Schweden wurde ja mittlerweile von allen eingestellt. Herkunftnachweise von österreichischer Wasserkraft werden aber immer noch gerne gekauft.) Aktuelle Belege gibt es freilich dafür nicht, weil diese Anbieter ihre Geschäftsberichte erst ein Jahr im nachhinein veröffentlichen.
Das ist wieder eine Beschuldigung ohne Beleg. Eine reine Verdächtigung.
Weil ja nur Nerds Geschäftsbericht lesen und ein Bild mehr als 1000 Worte sagt, nachfolgend ein Bild vom aktuellsten Geschäftsbericht von naturstrom.de (von Seite 55 von 192!)naturstromStromherkunft2017.jpg
Bilderklärung: Die naturstromAG hat sich in drei Gesellschaften geteilt. NSH (für Privatkunden), NSX (für Geschäftskunden) und die NST (=das hier nicht abgebildete Großhandelsgeschäft.)
Aha, wenn Du einen Geschäftsbericht nicht liest, muss er falsch sein. Oder wie soll ich Dich sonst verstehen?
Aber wie Oberfranke schon richtig gesagt hat, das sind "nur" die Herkunftnachweise von Wasserkraftwerken. Naturstrom selbst errichtet im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten Windkraftwerke und PV-Anlagen.
Das tun die EWS auch.
Aber das sind sowieso alles nur deutsche "Nebelgranaten". Weil durch die Stromkennzeichnung (Herkunftsnachweise, Zertifikate, .... ) sowieso nur der bereits vorhandene Ökostrom im Netz umverteilt wird. Die wenigen die in Deutschland bereit sind für Ökostrom mehr Geld auszugeben können damit Strom bei den Testsiegern der Ökostromanbietervergleiche kaufen, und damit ihr Gewissen beruhigen.
So viele Fehler in einem einzigen Absatz:
- Es ist schlichtweg gelogen, dass nur bereits vorhandener Strom verteilt wird. Warum in Gottes (oder sonstwessen) Namen wiederholst Du diese Falschaussage immer wieder? Wir haben doch hier immer wieder betont, dass es um
neue Regenerativkraftwerke geht, eben nicht um Vorhandene. Kennst Du den Unterschied zwischen neuen und schon vorhandenen Kraftwerken?
- Echter Ökostrom ist inzwischen nicht mehr teurer als Kohledreckstrom. Nur natürlich, wenn Du einen freiwilligen Aufpreis zahlst: Bei EWS zahle ich z.B. 2 "Sonnencent" pro kWh mehr, die an Kunden von EWS ausgezahlt werden, die selbst Regenerativstrom einspeisen.
So, damit bin ich dann wirklich raus aus dem Thema. Möchte mich noch mal bei ecopowerprofi bedanken, mir hier den deutschen Stromhandel erklärt zu haben. Dadurch wurde mir klar das ein Stromanbieter nur ein Stromhändler ist (zumindest im Sinne der EU Strommarktliberalisierung),
Na das ist ja doch wohl keine besonders neue Erkenntnis.
und das wenn man die Energiewende unterstützen möchte, man einen Stromhändler wählen muss der auch den Bau neuer regenerative Kraftwerke unterstützt.
Träume ich? Zwick mich mal jemand bitte! Genau das schreibe ich die ganze Zeit, und genau das bestreitet epp die ganze Zeit.
Durch die EE-Umlage wird aber sowieso der Bau neuer EE-Kraftwerke unabhängig vom Stromhändler unterstützt.
Ja. Aber mit jeder kWh Graustrom (oder Billigstrom, wie epp ihn anpreist), die Du kaufst, finanzierst Du die Kohlekraftwerke mit. Wenn Du die kWh bei Naturstrom, EWS oder so kaufst, unterstützt Du eben nicht die Kohlekraftwerke. Ich weiß nicht, warum das so schwer zu kapieren ist.
Die ganze Diskussion ist demnach nur "viel Wirbel um nichts".
Falsch. Es ist ein Unterschied, ob ich 6 Ct für EEG zahle pro kWh oder 27 Ct an ehrliche Anbieter neuer Regenerativkraftwerke, nicht wahr?
Wenn man sich für die Energiewende in Deutschland einsetzen möchte bleibt trotzdem noch viel zu tun.
(Sich einsetzen dafür das auch die Industrie die EE-Umlage in gleicher Höhe bezahlt, sich einsetzen das neue EE-Anlagen regional gebaut werden damit keine neuen Hochspannungstrassen gebaut werden müssen und die Wertschöpfung im Land bleibt, usw. )
Hier bin ich wieder voll bei Dir.
Der erste unverzichtbare Schritt ist aber der Bezug von Strom bei einem echten Ökostromanbieter. Auch wenn die den Strom nicht selbst mit dem Standfahrrad erzeugen.
"Sich einsetzen, dass die Industrie...", wie machst Du das? Briefe schreiben, anrufen? Ich würde das wirklich gerne wissen. Nur den eigenen CO2-Ausstoß auf null zu bringen (die Reste eben durch Kompensation) ist eben nur ein - unverzeichtbarer - erster Schritt.