KlareWorte hat geschrieben:So negativ fand ich den Bericht jetzt nicht für Tesla
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Ja, ich meine wirklich im Ernst, dass man die ganzen Punkte, die eigentlich als Kritik gedacht waren - vielleicht bis auf die Arbeitsbedingungen - auch ins Positive für Tesla interpretieren kann.
Trotzdem war doch ganz deutlich ein krampfhafter nationalistischer Unterton zu erkennen, nach dem Motto, die deutsche Industrie ist sowieso die beste, ohne die gäbe es Tesla gar nicht , und sie wird Tesla auch bald eingeholt haben. So etwas gefällt mir bei keinem Bericht.
Natürlich ist auch Tesla ein internationales Unternehmen, und die sogenannten "deutschen" Autobauer sind das auch. Die könnten auch nicht ohne Absatzmärkte, Zulieferprodukte und Produktionsstätten in anderen Ländern - teilweise auch Billiglohnländern mit zweifelhaften Arbeitsbedingungen - überleben. Dieses ganze nationalstaatliche Klein-Klein nervt mich in der Diskussion um die E-Mobilität, und dieser Fernsehbeitrag spielt leider sehr auf dieser Geige...
Und das mit den Arbeitsbedingungen bei Tesla wundert mich auch kein bisschen. Es ist der typische Fluch der Mitarbeiter in einem Start-Up-Unternehmen: Man identifiziert sich mit der Firma und will unbedingt helfen, dass sie Erfolg hat. Dabei geht man über die Grenzen der eigenen Kraft hinaus, und ist später oft enttäuscht, wenn das vom Management nicht so honoriert wird, wie man sich das selbst vorgestellt hat - denn dort sieht man oft nicht, was die einzelnen Leute für Opfer gebracht haben. Ich hoffe, dass gerade bei Tesla das Management weiß, was es den Mitarbeitern zu verdanken hat, und dass auch sie für ihre Mühen entschädigt werden, wenn sich etwas Gesamterfolg einstellt.