Habe meinen i3s seit Februar und bin sehr sehr zufrieden. Die HiFi Anlage von Harman Kardon ist meiner Meinung nach sehr gut und hat lediglich zwei kleine Schwächen:
- zu wenig Schalldruck von hinten
- Bassbereich geht nicht tief genug hinunter
Beim erste Punkt missfällt mir, dass überwiegend der Klang von vorne kommt und man fasst das Gefühl bekommt, hinten gar keine Lautsprecher mehr zu haben. Das verstärkt für mich auch den Eindruck, der i3 sei nur ein 2-Sitzer. Als Abhilfe müsste man zusätzliche Lautsprechern, z.B. in der Heckablage verbauen. Ich wollte allerdings nicht so tief in das System eingreifen, schließlich wurden ja alle Lautsprecher sorgfälltig aufeinander abgestimmt. Ich habe einfach den Fader mehr auf hinten gestellt, was zwar nicht die hinteren Lautsprecher verstärkt sondern die vorderen zurücknimmt. Der Effekt ist aber ähnlich und so habe ich jetzt mehr das Gefühl "im Geschehen" zu sitzen (und nicht wie hier jemand geschrieben hat, wie vor einer Bühne). Muß sagen, da konnte das Bose-System im Audi mehr und es gab hier verschiedene Profile auszuwählen (z.B. eine speziell auf den Fahrer orientierte).
Bei zweiterem Punkt muss man leider sagen, dass hier ein alter Bezinbrüder-Spruch in abgewandelter Form seine Gültigkeit hat: Hubraum ist durch nichts zu ersetzen. Man kann von den beiden Tieftönern (die wahrscheinlich das Äquivalent von 165mm Lautsprechern haben) nicht erwarten Bässe bis in den tiefsten Keller bei gleichzeitig hohem Schalldruck zu erzeugen so wie es ein 300mm Subwoofer tun würde. Jetzt habe ich lange überlegt wie ich den Bereich 100Hz abwärts etwas auffetten kann ohne Kofferraum zu verlieren und ohne größerem Aufwandes.
Und die Lösung ist für mein Empfinden recht genial: ein Körperschallwandler macht aus der Alu-Motorabdeckung einen riesigen Subwoofer.
Folgende Komponenten habe ich verwendet
- Audio System BASS SHAKER 220 Watt
- Ground Zero GZRA Micro One
- Renegade RX1800-18 Spezial-Kondensator
Das funktioniert so gut, dass ich die Leistung des gesamten Systems tw. sehr drosseln musste um gut zum Rest dazuzupassen. Ich habe mir die Arbeit angetan und den beiliegenden Pegelregler nach vorne unters Armaturenbrett gelegt. Was absolut notwendig ist, denn die Wirkung ist bei jedem Musikstil anders. Bei Jazz und Klassik kann man sehr viel mehr geben, denn bei natürlichen Schwingungen (wie sie z.B. von einer schwingenden Saite erzeugt wird) sind auch höheren Leistungen im tieffrequenten Bereich noch schön anzuhören.
Bei Pop und Rock muss man das Erscheinungsdatum beachten, 80er sind noch nicht so basslastig abgemischt, da kann man weit aufdrehen und es klingt fantastisch. Hier bringt die HK-Anlage alleine schon extrem viel und es werden Schallpegel erreicht die schmerzhaft sein können. Mit den fetten Bässen der Sub-Unterstützung gibt das ein tolles rundes Ergebnis.
Bei 90er Pop und auch bei elektronischer Musik muss man aber den Bass ganz stark zurückdrehen sonst erdrückt einen der enorme Infra-Schall. Mir kommt vor, der Schallwandler in Verbindung mit der riesigen Alu-Platte kennt kein Ende der tiefen Frequenzen. Oft spürt man noch den Schalldruck im Magen und hört schon gar nichts mehr.
Besonders ärgerlich: bei manche Sender hört man bei den Nachrichten starkes Poppen der Sprecher was jetzt extrem zu hören ist. Das muss sich in einem extrem tiefen Frequenzbereich abspielen denn das habe ich bisher noch nie gehört. Ist extrem unangenehm und muss ich echt mal den Sendeanstalten mitteilen. Dieses Phänomen zeigt aber, zu welchen Frequenzen das System fähig ist.
Was ich bisher nicht gemacht habe (und ich bin noch am überlegen ob ich es mir antue denn es wäre in Verbindung mit dem HK-System eigentlich Pflicht), ist den Frequenzgang zu linearisieren. Klar hat diese System deutliche Resonanzen, aber welcher Lautsprecher hat nicht seinen speziellen Frequenzgang und im Alltag kommt das auch gar nicht so stark zum Vorschein als es eine theoretische Betrachtung vermuten lassen würde.
Langer Rede, kurzer Sinn: man kann wohl nicht mehr Wirkung mit so geringem Aufwand erzielen als mit diesem System. Bis auf wenige Löcher im Alu-Deckel (kostet 160€ wenn man den austauschen müsste) und den angeritzten Kabeln an der Verstärkerzuleitung, wurde nichts verändert was den ev. notwendigen Rückbau deutlich erleichtern würde.
Da ich alles direkt vom Kabelstrang des HK-Verstärkers abgegriffen habe und eine 4mm² Zuleitung jetzt nicht der Querschnitt mit unbegrenzter Leistung ist, habe ich noch einen Pufferkondensator der Mono-Endstufe vorgeschalten. Damit werden Stromspitzen vermieden die den HK-Verstärker beinflussen könnten. Ob's wirklich genau so ist, kann ich nicht mit Bestimmheit sagen, es funktioniert jedenfalls völlig problemlos und störungsfrei auch bei höheren Lautstärken.
Wenn man eher gemäßigt Musik hört und lieber ein weniger basslastiges Spektrum bevorzugt, der kann auch einen kleineren Schallwandler (z.B. den Monacor AR-50, der ist IP68 was vielleicht langfristig ein Vorteil ist, da der Schallwandler ja direkt im Motorraum verbaut wird) und eine schwächere Endstufe nehmen. Um den Frequenzbereich subtil bis ganz nach unten zu erweitern, reicht das vollkommen.
Die Schallübertragung funktioniert übrigens auch bei vollgeräumtem Kofferraum.
Wer die Wirkung austesten will braucht sich nur die Teile zu besorgen (Amazon mit Rückgabemöglichkeit) und den Schallwandler mal mit Klebeband von oben auf den Motordeckel zu legen. Da bekommt man sofort einen Eindruck was möglich ist.
Leider habe ich keine Fotodokumentation, kann Euch also nur ein Foto des Motordeckels beilegen um zu zeigen wie wenig zu sehen ist
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