Ladeleistung reduzieren oder nicht ?

Den Akku auf Temperatur zu halten schaffst du nicht mal mit 16A

Es gibt einen Zusammenhang zwischen Ladestrom und Lebensdauer des Akkus. Aber ob du bei einem 35,8 kWh-Akku jetzt mit 3,6 kw, 7,2 kW oder 11 kW lädst, wird den Akku herzlich interessieren. Es macht einen Unterschied, ob du mit 11 kW oder 50 kW lädst. Das Ladegerät ist für höhere Ströme optimiert, wenn du langsamer lädst, sinkt vor allem die Effizienz und steigt der Ladeverlust.

dl2nep hat geschrieben:Meine Idee dahinter war:
* Auto muss über die Nacht voll sein, aber wie lange es dann dauert ist mir egal.
* Bei niedrigen Temperaturen und sehr langsamen laden halte ich den Akku ständig auf einer gewissen Temperatur (bei 2x 16A bin ich nach 3h fertig und der Akku wird danach richtig kalt)
* Akku Fitnesstraining, da er sehr sanft geladen wird.

Vielleicht alles Quatsch. Aber ich wollte mal euere Meinung hören.

Leider fallen die Ladeverlusste bei kleineren Ladeleistungen zum größten Teil gerade nicht im Akku an, sondern werden durch die länger laufenden Nebenverbraucher wie aktive Steuergeräte, DC/DC-Wandler und Kühlmittelpumpe verursacht.
Wenn man den Akku etwas erwärmen möchte, dann vorzugsweise mit der höchsten Ladeleistung.

wdegolf hat geschrieben:Aber nicht vergessen: 16A bei 230V AC Ladestrom != 16A bei +-300V DC - und geladen wird letztlich DC.

Oh, das ist korrekt. Somit muss ich meine Rechnung ausbessern.
Bei 7,2 kW Ladeleistung und einer Batteriespannung U_bat = 320 Volt fließt ein Ladestrom von I_lade = 22,5 A. Das entpricht damit einer C-Rate von 0,2, was auch noch homöopatisch ist.

Es gibt von Prof. Sauer aus Aachen einen Beitrag in der MTZ zu Alterungsverhalten von LIB mit NMC Kathode die zeigen, dass eine erhöhte Laderate sich nicht unbedingt negativ auf die Alterung auswirkt, sofern die Wärme abgeführt werden kann.

Hier der Link zum Beitrag in der MTZ, Januar 2013:
https://link.springer.com/article/10.10 ... 013-0014-9

Ich reduziere bzw. erhöhe die Ladeleistung je nach Ertrag der PV-Anlage, das passiert in einem Takt von 30 Sekunden. Hat sowohl dem eGolf als auch dem eUp bisher nicht geschadet, und da eine Ladeleistungsanpassung seitens der Ladestation zum Protokoll gehört (Stichwort Lastmanagement), sehe ich hier auch üebrhaupt keine Probleme.

dl2nep hat geschrieben: * Auto muss über die Nacht voll sein, aber wie lange es dann dauert ist mir egal.
* Bei niedrigen Temperaturen und sehr langsamen laden halte ich den Akku ständig auf einer gewissen Temperatur (bei 2x 16A bin ich nach 3h fertig und der Akku wird danach richtig kalt)

Das habe ich die letzten 3 Jahre beim e-tron auch so gemacht. Aus den gleichen Gründen. Und will auch wissen, ob das Sinn macht. Kann auch sein, dass die 8A gar nicht reichen, den Akku zu wärmen. Kann auch nur ne Vermutung im Forum gewesen sein. Wer weiß das wirklich?

Was ich inzwischen "glaube": da der Lader und die Bordelektronik bei 8A länger laufen, sind die Ladeverluste größer als bei 16A.

8A jucken den Akku gar nicht. 80A schon eher...
Von daher ist das langsame Laden nichts als Energieverschwendung, da wie Du schon vermutet hast, die Elektronik länger laufen muss und so die Verluste größer werden.

Teilt die 8,10, 16A mal durch die Anzahl an Zellen....da bleibt pro Zelle nicht viel übrig.
Da wird nix aber auch garnichts warm außer die 2,5mm² des Ladekabels

motoqtreiber hat geschrieben:Was ich inzwischen "glaube": da der Lader und die Bordelektronik bei 8A länger laufen, sind die Ladeverluste größer als bei 16A.

Oder anders ausgedrückt: Die Ladeelektronik wir stärker abgenutzt und dem Akku ists wurscht. Langsamer laden ist also höchstens aus kurzfristiger finanzieller Sicht interessant, langfristig spart man sich eher nichts (wenn z.B. das Ladegerät früher kaputt geht).

Aber was kann ich da schon mitreden, mein e-Golf läd mit 3,6kW, das noch weiter zu reduzieren wäre absurd!

egolf2016 hat geschrieben:Teilt die 8,10, 16A mal durch die Anzahl an Zellen....da bleibt pro Zelle nicht viel übrig.

Durch jede Zelle fließt aber der gleiche Strom.