Hallo zusammen,
der eine oder andere hat es vielleicht schon gelesen, aber meine Frau und ich sind nun stolzer Besitzer eines neuen Leaf. Gleich am ersten Tag ging es für den Flitzer von meiner Wohnort im schönen Hohenlohe zu meiner Frau ins Bergische.
Gefunden habe ich das Auto eher zufällig, als wir uns eigentlich schon für die Zoe entschieden hatten, auf der Crailsheimer Automobilmesse vor ein paar Wochen. Dort traf ich auf einen Nissan-Händler in der Nähe, der zwei Zero-Editions auf dem Hof hatte. Schnell war eine 24-h-Probefahrt abgesprochen, die zwar ein Abenteuer für sich war, was jedoch wenig mit dem Auto zu tun hatte. Schließlich einigten wir uns auf einen vernünftigen Preis und einigten und auf eine Abholung zunächst letzten Donnerstag. Diese musste jedoch kurzfristig aus internen Gründen um einen Tag verschoben werden, was aber nicht weiter schlimm war.
Die Abholung im Autohaus Rettenmeier in Stimpfach klappte perfekt. Der Verkäufer Herr Bräutigam nahm sich sehr viel Zeit für uns und erklärte uns alle Funktionen detailliert. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an das ganze Team dort.
Bei der Abnahme fiel leider ein kleiner Kratzer in der hinteren Fahrertüre auf, der jedoch beim nächsten Kundendienst auf deren Kosten behoben wird. Wir hatten schließlich wenig Zeit, denn an dem Tag stand noch die erste große Fahrt an.
Zunächst ging es noch darum, ein paar Erledigungen zu machen. Abends ging es dann noch bei der Verwandschaft vorbei und schließlich noch bei IoniqFamily, wo uns Tobi freundlicherweise ein paar Ladekarten geliehen hat.
Abfahrt war gegen 22:30 Uhr. Von dort ging es zunächst auf die A6 über Heilbronn und Mannheim und dann nordwärts über die A67 nach Frankfurt auf die A3 und von da ab weiter an Köln vorbei nach Solingen. Gesamtstrecke: Exakt 400 km. Gleich vorweg: Die erste Etappe fuhren wir 120 Tempomat, die zweite erst 110 und anschließend 100, als der Akku schneller leer wurde als die km zum Ziel. Anschließend waren mehr wie 90 nicht mehr drin. Außentmperatur lag um die 12 °C, also eher kühl.
Gestartet sind wir nur mit ca. 45 % im Akku, da wir den ganzen Tag unterwegs waren und somit keine Zeit zum Zwischenladen hatten. Das Auto haben wir mit 88 % beim Autohaus übernommen. Somit musste der erste Stop bereits auf dem Rasthof Kraichgau erfolgen, wo wir uns die Ladeweile im Café gegenüber vertrieben. Leider war es da sehr gemütlich, weswegen wir dort eine ganze Stunde luden. Anfänglich mit 45 kW erreichten wir hier eine durchschnittliche Ladeleistung von 33 kW auf 97 % in knapp über einer Stunde (33,12 kWh total). Ursprünglich wollten wir hier mit der Maingau-Karte laden, was die Säule jedoch mit einem Serverfehler nach ca. 30 Sekunden Sanduhr quittierte. Mit der Prepaid-EN-BW-Karte ging es dann aber.
Weiter ging es dann bis Limburg Ost, wo der zweite und finale Ladestop anstand. Auch hier wieder das gleiche Spiel mit der Maingau-Karte. Und wieder hat es mit der EN-BW-Karte geklappt. Hier wurden wir jedoch temperaturbedingt auf 22 kW limitiert. Die Säule hielt jedoch wacker durch und lieferte diese Leistung durchgehend bis 72 %. Nach einer guten Stunde Warten und 23,24 gelieferten kWh wollten wir dann endlich weiter, da der Strom nach Hause reichen sollte.
Kurz nach dem Auffahren fingen dann aber die Probleme am Elzer Berg an. Eine Warnmeldung ploppte auf, dass das EV-System überhitzt sei und wir langsamer fahren sollten. Außerdem wurde die Motorleistung sichtlich gedrosselt, was an der Leistungsanzeige ersichtlich wurde. Zwischenzeitlich stand nur noch ein gutes Drittel der grauen Striche des Rundinstruments zur Verfügung und auch die Rekuperation wurde heruntergefahren. Mit größter Not schafften wir es, bergauf mit dem LKW vor uns Schritt zu halten. Zwischenzeitlich war aber auch das nicht mehr möglich und wir zuckelten mit 70 Sachen und Motor am limitierten Anschlag den Berg rauf.
Erst bergab hinter dem LKW her nahm die Temperatur wieder ab und wir gewonnen ein paar Striche zurück. Zur kompletten Erholung dauerte es aber noch gute 70 km. Am Ende kamen wir gegen 5:30 Uhr mit 0 % Akku zu Hause an. Erschöpft haben wir das Auto dann noch an den Schuko angeschlossen und die nötigsten Sachen aus dem Auto geräumt.
Gegen 10 Uhr und mit 24 % im Gepäck ging es dann nach Hilden zu Bäcker Schüren, wo wir – und das als Happy End – für die Strapazen mit dem Lecker Täschken belohnt wurden. Dort gönnte meine Frau sich uns unserem Auto das Chedemo-Frühstück, da wir anschließend noch nach Krefeld mussten. Mit vollem Akku reichte das am Ende problemlos dort hin und wieder nach Hause. Dort gab es dann über Nacht wieder Schuko.
Mein Fazit bisher: Das Auto macht sehr viel Spaß! Im Nahbereich! Auf der Langstrecke ist es die reinste Tortur und das Problem war in unserem Fall noch deutlich ausgeprägter als bei den bisherigen Langstreckentests.