Wie schnell lässt die Batterie nach (eGolf 300)

Hallo Leute,

ich habe einen eGolf300 (Feb. 2018) mit jetzt knapp 16000km drauf.
Mir fällt in letzter Zeit auf das ich selbst nach Laden auf 100% in der Stufe ECO+ keine 300km mehr angezeigt bekomme.
Aktuell so 278km. Ich hatte den Wagen gestern abend mal auf 16km Rest heruntergefahren und dann mit 2Ph 10A geladen (NrgKick auf 10A gestellt). Verbraucht wurden ca. 37kWh zum Laden. Selbst dann war nur 278km drin.
Ist das Normal ? Oder ist da noch die Fahrweise oder Temperatur eingerechnet ?

Mir ist klar das der Akku nicht ewig hält aber 22km Verloren auf 16000km finde ich viel.

Bei meinem Händler hatte ich mal nach einem Auslesen des SoH gefragt, der war aber überfordert mit dem Begriff.

Die Restreichweitenanzeige ist kein geeignetes Mittel um den SoH zu prüfen.

Wenn dein Händler mit dem Begriff SoH überfordert ist, dann ist es der falsche Händler.

@acurus +1

Ich bin ebenfalls im Raum Regensburg unterwegs gewesen und hab mal nachgefragt ob jemand den SoH auslesen kann.
Geht angeblich nicht.

Andere Frage ans Forum: war schon mal jemand bei VW und hat den SoH auslesen lassen? und ich meine erfolgreich!
Wird das nicht beim Kundendienst nach 2J oder 30000km gemacht? Es war doch bestimmt schon jemand mit dem e-Golf bei der Inspektion, habt ihr da aktiv nach dem SoH gefragt bzw. bekommt man da so einen Ausdruck? Bei anderen Herstellern wie z.B. Hyundai und Nissan soll das wohl so üblich sein.

Unser e-Golf hat jetzt 18000km runter und ist von März. Wenn ich auf 100% auflade und dann auf ECO+ schalte und Klima "OFF" dann werden mir Fantasiewerte zwischen 270 und 296km angezeigt. Keine Ahnung woran das liegt und woher die Schwankungen kommen.

dl2nep hat geschrieben:Oder ist da noch die Fahrweise oder Temperatur eingerechnet ?

Das hoffe ich ja doch. Bin aber kein VW-Kenner.

SOH kann dir nur ein Hochvoltstützpunkt ermitteln und das auch nur auf Anfrage.

Fahrzeuge, auch der Golf 7, sind im Durchschnitt auf 7Jahre bzw 130tkm entwickelt. Natürlich schaffen einige Exemplare mehr als 200tkm ohne nennenswerte Probleme. Aber auch Ausfälle unter 50tkm vom Motor, Getriebe etc. sind keine Seltenheit. Der e-golf wird als klassischer Zweitwagen beworben. Ich gehe davon aus, wenn das System nach 15 Jahren oder 150tkm wirtschaftlich am Ende ist, wird der Händlerdir zum Neukauf raten. Prozentual, wird kaum ein Erstbesitzer mit diesem Problem konfrontiert werden.

Es werden die Fahrweise der letzten fahrten und die Temperatur mit eingerechnet. Hab den eGolf 4 Wochen und konnte jetzt genau verfolgen wie die Reichweite mit Temperaturabfall an den kalten Tagen um 30km eingebrochen ist. Entspricht aber recht genau der Realität. Sprich die Abschätzung vom eGolf passt sich korrekt an.

Anderes Beispiel: Nachdem meine Frau das Auto ein paar Tage gefahren hat waren morgens 20km mehr im Tank

Das hat mit den sinkenden Temperaturen zu tun.

Liebe Grüße,
Martin

Vwt4Dresden hat geschrieben:Fahrzeuge, auch der Golf 7, sind im Durchschnitt auf 7Jahre bzw 130tkm entwickelt. ... Ich gehe davon aus, wenn das System nach 15 Jahren oder 150tkm wirtschaftlich am Ende ist, ...

Du sprichst jetzt vom Wagen selbst, oder?

Wenn es um die Batterie geht, braucht man ein paar Daten von der verbauten Batteriezelle. Bei den Drillingen wurden die ersten Jahre LEV-50 Zellen verbaut, die auf 1.000 Ladezyklen ausgelegt sind. Bei einer praktischen Reichweite von 100km ergibt das dann eine Kilometerleistung von 100.000km. Dann ist die Batterie bei der typischen 80% Restkapazität angekommen. Man kann dann immer noch damit fahren, kommt aber halt nicht mehr 100km, sondern nur mehr 80km.

Schwerer wiegt eventuell der steigende Innenwiderstand der Zelle im Zuge der Alterung. Je höher dieser wird, umso schneller erwärmt sich die Zelle bei Nutzung. Das kann dann in der Praxis dazu führen, dass eine Schnellladung nicht mehr wirklich schnell ist und die alten Zellen bei forcierter Fahrweise viel schneller warm werden, als bei neuen Zellen. Das kann ein Problem sein, muss es aber nicht. Wenn ich ohnehin immer nur zuhause über Nacht lade und vielleicht 50-60km pro Tag eher gemütlich/normal fahre, wird mich das nicht tangieren.

Ab 2013 wurden dann LEV-50N Zellen in den Drillingen verbaut, mit 5.000 Ladezyklen, macht dann 500.000km - da braucht man dann nicht mehr darüber nachdenken.

Wenn der eGolf 300, mit einer Praxisreichweite von 200km, Zellen verbaut hat, die für 1.000 Ladezyklen ausgelegt sind, kann man damit 200.000km fahren. Vermutlich sind die Zellen aber für mehr Ladezyklen ausgelegt.

Diese Ladezyklen werden üblicherweise unter Laborbedingungen mit 100% DoD ermittelt. Kleinere Ladehübe lassen Zellen üblicherweise nicht so schnell altern.

Die Batteriekapazität bzw. Reichweite macht dann ihr übriges: wenn das Auto z.B. 400km weit kommt mit einer Batterieladung, dann sind wir schon bei 400.000km bei den 1.000 Ladezyklen. Tesla spielt sich da mit den großen Batterien.

Fazit: wenn es nicht gerade Zellen der ersten Generation moderner Elektroautos sind (Markteinführung 2011) und sehr kleine Batteriekapazitäten im Spiel sind, sollte die Batteriedegration in der Praxis keine Rolle mehr spielen.


Liebe Grüße,
Martin