An vielen (den meisten?) Säulen kann man durch Neustart die Ladung weiterbringen, oft bis 100% - auf meiner Überführungsfahrt (war auch in der kalten Jahreszeit; 23./24.01.2016) hat das auch überall geklappt ... ich kenne aber inzwischen auch
eine Säule, bei der das nicht geht. Wird nicht die einzige sein ...
Bei dem zweiten Versuch war bei 80% Feierabend, mehr ging nicht
Dann hast Du da wohl genau eine solche Säule erwischt - wenn man die letzten 20% unbedingt braucht, hilft dann nur: eine andere Ladestation am Weg anzufahren, ggfs. halt eine Typ2 AC ...
und für die Zwischenladung von 9% hat es aber auch mit 15 min. recht lange gebraucht.
9% in 15' ist aber immer noch schneller als es an AC möglich gewesen wäre, strategisch also immer richtig, bis wenigstens zu den 80%, welche die Säule "erlaubt" auch noch CHAdeMO zu nutzen.
Selbst da, wo es möglich ist wird die CHAdeMO-Ladung (auch bei warmer Batterie, also wenn bis 80% SoC schnell geladen wurde) übrigens ab irgendwo über 90% SoC
sehr langsam (langsamer als an AC zu laden!), so dass es dann sogar sinnvoller ist, sich einen Typ2-Ladepunkt zu suchen. Wenn halt in der Nähe (oder an der weiteren Strecke irgendwo) einer verfügbar ist.
Sollte es so der Normallfall sein, wäre das keine optimale Lösung fürs Laden des Drillings.
Was heißt schon "Normalfall". Die Zellen der Drillinge sind konstruktionstechnisch nun mal ca. 10 Jahre alt, und die Batterie hat keine aktive Heizung, immerhin wird sie bei Bedarf gekühlt. Nicht umsonst hört man für Langstrecke immer wieder den Tipp, die Batterie auf der ersten Etappe (die entsprechend nicht zu lang gewählt werden sollte) möglichst etwas "warmzufahren", also zu Anfang deutlich "flott" unterwegs zu sein.
Die Reichweite ist dann auch bei der aktuellen Witterung auf Grund der Heizung mit Vorsicht zu genießen.
Klar. Über Land rechne ich mit Heizung nur 75-80 km, im Stadtverkehr kann es noch weiter 'runtergehen, da bei langsamer Fahrt die Zeit ansteigt, die Du unterwegs bist und damit auch die Energiemenge, die in die Heizung geht.
Die Heizung müsste sogar nach kurzer Zeit wieder abgestellt werden, sonst wäre ich nicht Heim gekommen, da wir noch einen kleinen Umweg auf Grund einer Vollsperung fahren müssten.
Es wären normalerweise rund 50km (Umweg + 3-4 Km) zu fahren gewesen und zu Hause bin ich mit 3% Rest angekommen.
Also ca. 54 km. Das kommt Pi mal Daumen gut hin mit einer Reichweite von 75 km bei 100% SoC: Du hattest ja bis 80% geladen, 80% von 75 km macht 60 km, wenn wir 1% pro km rechnen hätten noch 6% drin sein müssen statt 3%, aber für eine grobe Überschlagsrechnung passt das hervorragend
Edit: aber wir rechnen mit 75 km / 100% SoC, also mit 750 m / 1% SoC, demnach 1,33% / km, 54 km würden demnach knapp 72 % Akkukapazität brauchen => hätten 8% übrig sein müssen. Trotzdem ist die Differenz von 5% nicht großartig, das kann anderen zusätzlichen Störfaktoren angelastet werden (siehe unten: "schlechte Bedingungen").
Auf der überwiegenden Landstrasse, wo normalerweise mit 100-110km/h gefahren wird, war ich mit 70-75 km/h der Bremsklotz gewesen.
Aber genau in dem Geschwindigkeitsbereich liegt nach meiner Erfahrung das Optimum für das Fahren im Winter mit Heizung:
- langsamer => Heizung frisst anteilig mehr Energie => Reichweite sinkt
- schneller => Luftwiderstand frisst anteilig mehr Energie => Reichweite sinkt
Entspanntes Fahren, irgendwann frierend ab den Knien mit ständigem Blick auf die Reichweite war das heute auf jeden Fall nicht gewesen.
Die Drillinge sind gebaut für ein urbanes Umfeld, in dem "an jeder Ecke" ein CHAdeMO-Lader steht
In einer japanischen Großstadt, wo das der Fall ist, - oder in Hamburg - sind sie damit selbst für einen Laternenparker sehr gut nutzbar: einfach bei jeder Gelegenheit, wo die Karre mehr als 10' steht, anstöpseln => lädt man mehr als man seit dem letzten Anstöpseln verfahren hat; der Akku ist schnell wieder voll (oder wenigstens bei 80%) und man hatte nicht mal Ladeweile, weil man die Zeit eh mit Einkaufen oder was immer verbracht hat.
So das Konzept.
Wenn man die Drillinge "missbraucht", oder jedenfalls anders als nach obigem Konzept gedacht einsetzt, muss man halt schon bisschen wissen, was man tut. Im Alltag muss dann eben nach 60-65 km nachgeladen werden können, wenn man auf CHAdeMO angewiesen ist, oder nach 70-80 km, wenn zuhause über Nacht zu Laden immer die zuverlässige Option ist.
Wer im Winter die Reichweite darüber hinaus ausreizen will lässt sich auf ein Abenteuer ein, für das er vorbereitet sein sollte. Über 100 km (bis 120 würde ich unter optimalen Bedingungen rechnen) sind machbar: ohne Heizung und mit Tempo konsequent zwischen 50-60 km/h sowie ebenso konsequentem Verzicht auf "Beschleunigungsorgien": Verbrauchsanzeige auch beim Beschleunigen nie über den "grünen Bereich" hinaustreiben.
Und "schlechte Bedingungen": Gegenwind, Schnee, über lange Strecken im Schnitt stetig ansteigendes Terrain, ... können einem ordentlich in die Parade fahren. Muss man alles im Blick und immer einen "Plan B", besser auch einen "Plan C" haben.
Wie gesagt: immer nur, wenn man das Auto über sein Konzept hinaus betreiben will. Innerhalb ihrer vorgesehenen Grenzen sind die Drillinge sehr zuverlässige, angenehme Gebrauchsfahrzeuge. Ich liebe meinen immer noch
Aber wirklich frieren muss man auch dann nicht - wenn man sich richtig ausgestattet hat. Bei meiner Überführungsfahrt hatte ich Thermohose, Daunenjacke, Handschuhe, Schal, einen Schlafsack für den "Notfall" eines längeren Ladehalts / Übernachtung im "Nirgendwo" dabei; während der Fahrt hatte ich die genannten Klamotten an, Wollsocken über den normalen Strümpfen in ausreichend weiten Schuhen, den Schlafsack als Decke über die Knie gelegt und die Sitzheizung an. Fahrzeugheizung aus, aber Lüftung voll auf Scheiben gerichtet und auf mittlerer bis hoher Stufe zur Aufrechterhaltung der Beschlagfreiheit. Warmes Getränk in der Thermoskanne. Damit ging es mir gut
Ach ja, und während der CHAdeMO-Ladung nicht im Auto sitzen; wenn die Batterie gekühlt werden muss, wird es auch in der Bude kalt und die Luft geht nicht an die Scheiben => die dann beschlagen. Lieber im Autobahnrestaurant einen Kaffee schlürfen oder auch zwei. Oder sich in der Gegend die Beine vertreten - warm angezogen hat man sich ja.