Throttlesteerer hat geschrieben:Habe den i3 primär aus Fahrspaß- und Gadget-Gründen gekauft und bin so begeistert dass ich meine anderen Autos oft stehen lasse und mit dem Ding abdüse.
Diese Agilität ist einfach begeisternd. Ansatzloser dicker V8-Schub auf relativ wenig Gewicht einwirkend, das Ganze gepaart mit kompakten Aussenabmessungen und viel Platz im Innenraum (bin knapp 2m). Dann Heckmotor mit Hinterradantrieb in einem Carbonchassis. Hammer!
Und jetzt das Beste. Wenn man mit dem Auto Schuborgien feiert, kommt man sich einfach nicht so pubertär vor wie z.B. im Ferrari. Keiner dreht sich um und guckt blöd/mitleidig, sondern höchstens amüsiert verwundert.
Und wenn man vom Gas geht muss man kein blödes Gefühl haben weil man die eben verschwendete Energie/Krach wieder unter Materialabnutzung (Bremsen) komplett verpuffen lässt, sondern sie zum Teil wieder einsammelt (Recuperation) und keinen Bremstaub fabriziert. Das ist auf so vielen Ebenen (außer der Geschwindigkeitsüberschreitung) "smart" dass man dabei eigentlich viel mehr Spaß hat als in einer VerbrennerPerformanceBombe.
Das wiegt den Soundnachteil für mich eigentlich mehr als auf. Fühlt sich auch irgendwie nach Auto 2.0 an und nicht nach altes Rezept noch weiter ausgelutscht und zunehmend mit Verarschungen wie Fakesounds, Auspuffblenden, Startstopp etc. angereichert. Finde da ein reines Elektrofahrzeug einfach ehrlicher.
Noch mal den i3-Rowdie-Vorteil angesprochen. Mit einem Sportwagen überleg ich mir 2mal ob ich irgendwo in einer Schlange einfädeln soll oder mal kurz kreativ parke um Pizza oder Brötchen zu holen. Mit einem Kleinwagen, noch dazu elektrisch, auch hier eine komplett andere Situation. Kann man alles einfach machen ohne allzu schräg angeguckt zu werden. Das alles macht das Nutzungserlebnis zusammen mit dem Fahrspaß insgesamt einfach unbeschwerter.
So und jetzt gibts fürs Geschriebene wahrscheinlich einen schönen Shitstorm von Trägern erhobener Zeigefinger, aber ich wollte einfach mal zeigen dass Elektromobilität nicht nur was für spaßbefreite selbstkasteiende Ökos ist.
Und wenn Autojunkies wie ich nicht mehr mit 2000Kg Autos mit großvolumigen Turbomotoren im innerstädtischen unterwegs sind, ist doch auch schon was gewonnen was lokale Emissionen inkl. Geräusche angeht. (der i3 hat einen Macan Turbo ersetzt)
Jetzt muss die elektroverhindernde deutsche Automobilindustrie nur noch wirklich mal versuchen interessante Autokonzepte zu kreieren. Der i3, auch wenn er optisch nicht jedem gefällt, war wenigstens mal ein echtes "clean sheet" Design.
Noch dazu lässt er sich bei Bedarf innen halbwegs premium ausstatten und als schwarzer i3s sieht er auch eher nach BMW aus als die erste Generation in blau mit der Basisfelge. Das macht es dann "Luxuskarossenverwöhnten" auch leichter zu downzusizen, als wenn die Compactsize-Angebote innen von der Materialität alle einen koreanischen Budgetlook haben.
Wie auch immer, das Ding macht immensen Spaß und ich ertappe mich gehäuft dabei wie ich smart fahre um die Reichweite positiv zu beeinflussen. Nicht aus Reichweitennot, sondern aus sportlichem Ehrgeiz und Rekuperationsspaß.
Und dazwischen doch immer mal wieder ein kleiner spontaner V8 Schub...