iOnier hat geschrieben:Da gibt's ja noch nicht mal das Auto
Sich rechtzeitig informieren, schadet nicht. Vorausschauend planen und sich sein nächstes Auto in Ruhe und mit Bedacht an den eigenen Bedürfnissen aus zu wählen, Ehrensache an sich selbst.
Ich klinke mich hier mal "rein", weil ich selbst erst seit 2 Monaten elektrisch fahre, auch mir ein Jahr Gedanken gemacht habe, wie es "immer" funktioniert und auch erst keine eigene Lademöglichkeit vor meiner Tür sah. Wohne auch zur Miete und ich glaube auch nicht daran, dass in meinem Stadtteil eine Ladesäule kommt, aber... es geschehen ja manchmal auch Wunder. Dauert nur meist.
Zunächst... kann man den PP mit seinem Nachbarn tauschen um vllt. doch über Fenster / Balkon zu laden? So mache ich es. Also über den Balkon. Die Glühlampe vom Balkon gelockert und schon kann ich die Steckdose ohne Beleuchtung nutzen. 'Da steht kein Fenster auf der Wetterseite offen... . '
Eine Ladesäule (AC 22kw) steht 5km weg an einem Einkaufszentrum. Kostenpflichtig 4,90 € - egal wie lange und egal wann.
Kostenfrei wird es in 15 km bei Ikea 20kwh und in 35km Kaufland 50kwh. Und dem nicht genug bietet noch ein Edeka in 11km eine 11kw Ladesäule und möchte dafür auch nix. Allerdings weiß ich nicht, wie er bei Dauernutzung reagieren würde. Man könnte sich ja ein Faltrad ins Auto legen und wieder nach Hause radeln. Die Kamera über der Säule heißt für mich, Schäden sind rückverfolgbar, aber der Edeka will auch wissen, wer wie oft laden kommt und ob Dieser natürlich auch Umsatz im Laden generiert. Da ist auch nichts zu meckern dran. Auf meinem Weg zur Arbeit (30km einfache Fahrt) beglückt mich ein Anbieter aus dem Ladenetz noch mit einem Triple Charger für 9,90 € die Ladung - egal wann, egal wie lange, so lange ich die Ladekarte des mich versorgenden Stadtwerkes nutze... . Geht natürlich auch via NewMotion max. power 50 kW Pricing details: Start € 1.19 Time (/minute) € 0.50 macht von 5 auf 94% von NewMotion geschätzte € 17,19 und da die 32 vorhergesagten Minuten zum Laden nicht reichen, weil das Absinken der Ladeleistung zwischen 50kwh bei 80% auf 20kw bei 94% nicht berücksichtigt sind, kostet es wahrscheinlich dann 20 Euro. Für die selben 250 NEFZ km mit dem Ioniq braucht ein 6l Diesel € 18,50 und im Einkauf kosten die dann geladenen 25,6 kwh dem Säulenbetreiber ~ € 1,30 Wie war das? "Zu viele Jäger sind des Hasen tot."
Die beiden Bezahlladesäulen sind für mich aber nicht interessant, da die AC- Säule neben einem Problemstadtteil steht, wo man ein Auto nicht so gern abstellt und der Schnelllader kostet mir 42 Cent/kwh von 5 auf 94%. Ja, ich bin auch geizig denen gegenüber, welche sich Prunkbauten leisten, öffentliche Einrichtungen unterstützen um an ihrem Selbsterhalt zu arbeiten. (Geht ihr weg von mir, schließe ich das öffentliche Bad - anderes Thema)
Diese Voraussetzungen hatte ich vor meinem Kauf auch. Ich habe mich für den Ioniq entschieden, weil er geizig (effizient nennt man das wohl) ist, weil er wie ein Auto aussieht und ich kein Problem mit Knöpfen und Schaltern bei der Bedienung habe und ja, weil einer für mich ohne Wartezeit bei mobile de stand und ich die Chance spontan genutzt habe. Weiterhin muss weder der Hersteller, noch Tante Google wissen, wann ich wo wie unterwegs bin. Das ist aber mein persönliches Interesse und soll auch nicht verurteilend oder abschreckend wirken. Fahrer anderer Autos mögen diese Worte verzeihen. Den Nachteil des einphasigen Ladens habe ich hingenommen, da ich ja auch zu denen gehöre, welche nicht 24/7 unterwegs sind und mein Auto darf auch einmal stehen, wobei die 9600km auf seinem Tacho lesen sich anders. Er war schon mit mir in Verona.
Ich arbeite auch 4-schichtig und dennoch schaffe ich es, den Akku immer wieder so weit zu laden, dass ich nicht liegen bleibe. Wenn die absolute Bocklosigkeit herrscht, dann geht ein Kabel über das Balkongeländer hinter der Dachrinne entlang, damit die Nasen es nicht sehen, unter einem kleinen Heckenstrauch zum Auto und gut ist es. Der Ladeziegel liegt dabei im Kofferraum und Dieser ist mit 2cm Spalt offen, aber über ein 3D - gedrucktes Teil dennoch verschlossen. Für Schneegestöber ist es noch nicht zu Ende gedacht, aber Denken ist ja in Prozess - hört ja nie auf. Wo ein Wille ist, ist auch immer ein Gebüsch.
An deiner Stelle würde ich bei der Bürgermeisterschaft anrufen und nachfragen, ob und wann eine Ladesäule in den Stadtteil kommt. Sie müssen ja aus ihrem öffentlichen Grund einen Flecken bereit stellen und wissen somit auch sehr früh, wann etwas passiert. Allerdings wundere dich nicht, wenn auf die Frage ein "Häääh - was wollen sie wissen" kommt. Es gibt Menschen, die kennen E-Mobilität nicht und sitzen in einem Bürgermeistervorzimmer. Ganz nah am Bürger also.
Einen Anbieter (Stadtwerke) würde ich nicht anrufen. Sie gehören m.M.n. meist nur der Schar der Wegelagerer an, welche schnell viel Geld verdienen wollen und "Abhängige" sind ja meist käuflich. Es gibt auch für jede Infrastruktur immer irgendwelche öffentliche Beteiligte, welche dies planen und Strategien entwickeln. Die wissen also auch, was wo kommen kann.
Die Abhängigkeit von öffentlichen Anbietern ist wie oben schon erwähnt, (m)ein Problem. Unter dem Deckmantel, die E-Mobilität voran zu bringen, rufen so manch Anbieter Preise auf, da schlackert man mit den Ohren. Auch für mich war es sehr wichtig, zu wissen, zu welchen Kosten ich alltäglich laden kann. "Unterwegs" kann man immer etwas Günstiges ansteuern und auf Ähnliches ausweichen, wenn mal Plan B sein muss, weil Plan A ausgefallen ist. Aber im Wege im Alltag sollte man wie bisher auch ohne Aufwand jeden Tag und ohne ein Forum oder Navi schaffen. Und nein, ich lade nicht jeden 3. Tag bei Ikea. Die 90min streife ich nicht gern durch den Dschungel und ringsum kann man sich kaum ohne Auto bewegen.
Informiere dich bei elektrisch fahrenden Nachbarn. Die kochen ja auch nur mit Wasser und geben ihr Geld auch nur einmal aus. Ob es für dich dann passt, musst du für dich entscheiden.
Es wird jetzt langsam Herbst. Du kannst dir auch mal für eine Woche ein E-Auto leihen und entspannt testen, ob du das Laden bei deiner Ladeinfrastruktur in deinen Alltag integrieren kannst, ohne dich zu sehr zu belasten. Stresse dich nicht.
Im Grunde plane ich meine Ladungen in meine Einkäufe und Ausflüge ein. Und ja, ich bin jetzt mehr unterwegs. Soll ja nicht das Schlechteste sein.
Sorry für den langen Text. Habe es nie gelernt mich kurz zu fassen und die Schippe schwarzen Humor muss auch immer bei sein.
LG
theMario
Einen habe ich noch. Vorsicht bei Ladesäulen von Autohäusern. Viele unterhalten offiziell eine öffentliche und sehr gern auch als kostenfrei angepriesene Ladesäule. Haben also für die Fördermittel so ziemlich alles getan.
Nur die Säule auf ihren Grund und Boden gestellt. Natürlich der Sicherheit wegen. Wenn man nun laden will, gilt Hausrecht und der PP davor ist dann gern für die eigenen Kunden und natürlich schon reserviert. So ein Pech aber auch... . Sie tun halt alles für das voran Treiben der E-Mobilität. Ganz ehrlich, ein Auto würde ich da nicht kaufen, selbst wenn sie meinen Favoriten hätten, aber ich bin nicht der Nabel der Welt.
Wenn du eine Strategie hast, entwickle eine Zweite und Dritte. Die Preise sind flexibel, kennen aber nur einen Weg... . Ladesäulen haben keinerlei Garantien auf Verfügbarkeit und Funktion. Und... ja... es kann Tage und Wochen dauern, bis sie manchmal wieder laufen. Manchmal werden sie auch einfach nur mal ausgetauscht. Dann geht auch Tage lang nix.