Umbau auf Typ2 Ladesteckdose mit Verriegelung

Hier stell ich euch meinen Umbau von Typ1 auf Typ2 am Fiat500e vor. Gleich zu Beginn:

Ich übernehme keine Garantie auf Funktion und keine Haftung solltet Ihr das auch umbauen

Umgebaut habe ich das Ganze weil ich nicht
-- ein Kabel Typ2-Typ1 und
-- den Adapter Typ2-Typ1 Kaufen und mitschleifen wollte.
Die Umbaukosten liegen bei knapp 200 Euro und sind somit günstiger als die beiden Adapter, und außerdem wollte ich eine Verriegelung denn die Typ1 Stecker kann jeder einfach mitnehmen -sind ja nicht verriegelt....
Bisher hat es an keiner Ladestation Probleme gegeben, egal welche Marke/Leistung etc. deshalb gehe ich davon aus daß das Projekt erfolgreich ist.
Zunächst einmal suchte ich mir die erforderlichen Signalfolgen zusammen, das sieht dann skizziert so aus. PP-PE ist etwas tricki denn hier will der Typ 1 nur seine beiden Widerstandswerte, da interessiert ihn die Stromtragfähigkeit des Kabels nicht. Würde ich hier den Kabelwiderstand mit verarbeiten könnte es Probleme geben denn da wäre dann von 100 Ohm bis 1500 Ohm alles drin.
Das Rechtecksignal über CP -welches von der Ladestation ja auch abhängig von der Kabeltragfähigkeit getriggert wird- sollte ja dem Fahzeuglader auch mitteilen wieviel er ziehen kann. Der Magnet der Verriegelung benötigt nur einen Impuls - deshalb steuerte ich ihn mit einem Fensterheberschalter an - dieser polt den Motor auch nur um. Das Rückmeldesignal (verriegelt) ermöglicht erst die weitere Signalfreigabe (Stecker gesteckt) und anschließend (Ladeanforderung). Das sah dann so aus: Das Ganze hab ich dann erst mal in der Küche mit der Ladestation getestet und nachdem die Box freigeschaltet werden konnte gings ans Auto. Ein letzer Blick auf die alte Ladesteckdose.

Weiter gings mit einem fliegenden Testaufbau - alles so geklemmt, daß man im Notfall zurückrüsten kann: soweit sahs gut aus - EV-charge-control gibt die Ladung frei, am Wagen läufts auch ohne Fehlermeldung.

Ab jetzt gibts kein zurück mehr - es geht ans Blech. und mit einer Karosseriesäge ausgesägt. Und probesitzen der Dose:

Die Stifte von Typ1 sind kleiner als die von der neuen Typ2 (32A) Dose deshalb müssen die Kabel abgezwickt und neu eingelötet werden. Geht problemlos, die neuen Stifte einfach in einen nassen Küchenschwamm reinstecken dann bleiben die Kunststoffspitzen ganz und von der Rückseite mit einem Gaslötkolben einlöten. Sieht dann so aus wenn alles verlötet ist: Die Notentriegelung wollte ich unbedingt haben deshalb noch'n Loch in die Karosserie. Als Verlängerung habe ich eine alte Handschlaufe von einer Kamera genommen, ist aus Kunststoff und verrottet nicht. Die Durchführung ist von einer Verteilerdose. Und so siehts im Innenkotflügel aus wenn alles wieder zusammengebaut ist (ohne die Kunststoffinnenverkleidung):

Das mit den Kipphebeln und Schalter war von der Bedienung nicht so das wahre - deshalb ein 3-poliger Drehschalter mit 4 Schaltstufen. Nachdem der Stecker verlötet war habe ich Ihn komplett mit Heisskleber eingepappt um Vibrationen keine Chance zu geben.
Im Kofferraum bin ich dann auf die Suche nach 12-Volt Plus gegangen damit die Verriegelung ansteuern kann. Ich habe das Kabel der Kofferrauminnenbeleuchtung genommen, ist zwar sehr dünn aber es wird ja nur ein Impuls auf den Magnet gegeben und kein Dauerstrom.
Das Kästchen dann auf die Wanne geschraubt.. Und der erste Test -voll an 400V/32A auch wenn Luigi nicht die vollen 32 A ziehen kann. Mittlerweile haben wir seit einem Monat den Umbau drin, es gab an keiner Ladesäule bisher Problem. Als Ladekabel habe ich ein BMW i8 Kabel günstig in der Bucht ergattert - das kann 32 A (zwar nur einphasig aber das genügt)
Jetzt will ich nur noch das Kunststoffkästchen ändern, da soll eins aus Alu rein denn das kann graviert werden - im Moment muß man noch ohne Symbole auskommen und einfach wissen wohin man dreht.

Wieso verriegelt denn der Type 1 beim Fiat nicht ? Meine Kangoos halten den Stecker fest bis die Zentralverriegelung geöffnet wird. Hat der FIAT das nicht ?

MfG
Michael

Ich hätte sie auch an der Zentralverriegelung von der Heckklappe angeschlossen. Und über die rückmeldekontakt kann man denn Status über die zwei Status anzeigen in der Dose signalisieren (müssen aber mit LEDs bestückt werden)

Wie schnell ladet so 500e? 3kW oder 6-7kW Max?

beifahrer hat geschrieben: PP-PE ist etwas tricki denn hier will der Typ 1 nur seine beiden Widerstandswerte, da interessiert ihn die Stromtragfähigkeit des Kabels nicht. Würde ich hier den Kabelwiderstand mit verarbeiten könnte es Probleme geben denn da wäre dann von 100 Ohm bis 1500 Ohm alles drin.
Das Rechtecksignal über CP -welches von der Ladestation ja auch abhängig von der Kabeltragfähigkeit getriggert wird- sollte ja dem Fahzeuglader auch mitteilen wieviel er ziehen kann.

01_Signalfolge.jpg

Herzlichen Dank für diesen Beitrag.

1. Also das heißt, Du hast einfach Typ 2 Widerstände zwischen PP-PE komplett weg gelassen, richtig?
2. Das Signal von Resistor 150 Ohm folgt weiter ins OBCM auf Pin PP, richtig?

Danke für Erklärung!
Gruß, Jiri

Michael_Ohl hat geschrieben:Wieso verriegelt denn der Type 1 beim Fiat nicht ? Meine Kangoos halten den Stecker fest bis die Zentralverriegelung geöffnet wird. Hat der FIAT das nicht ?

Beim Fiat -Typ1 Ladedose- kann die Ladung von außen beendet und entriegelt werden. Das war mit ein Grund für den Umbau

fabbec hat geschrieben:Ich hätte sie auch an der Zentralverriegelung von der Heckklappe angeschlossen. Und über die rückmeldekontakt kann man denn Status über die zwei Status anzeigen in der Dose signalisieren (müssen aber mit LEDs bestückt werden)

Wie schnell ladet so 500e? 3kW oder 6-7kW Max?

Status LED hab ich mir auch überlegt hätte aber zusätzliche Leitungen erfordert. Außerdem zeigt der 500e doch schön auf dem Armaturenbrett mit den orangen Lichtern an das er lädt.

Mit dem 32A Kabel zieht er max. 30A also volle Leistung. Daheim geb ich max. 25A frei.

Jiri GrandPa hat geschrieben:1. Also das heißt, Du hast einfach Typ 2 Widerstände zwischen PP-PE komplett weg gelassen, richtig?
2. Das Signal von Resistor 150 Ohm folgt weiter ins OBCM auf Pin PP, richtig?

Exakt, so wie ich’s auf der Skizze dargestellt habe. PP nehme ich nicht von der Ladesteckdose ab sondern ziehe mir von Karosserie-Masse (entspricht ja Gn-gb) über den Drehschalter die entsprechenden Widerstände. Bei offenem Schalter sind beide Widerstände in Reihe, ist der Schalter geschlossen ist ein Widerstand überbrückt und die 150 Ohm geben der OBCM das Freigabesignal. Über das von der Ladestation angepasste Rechtecksignal welches über CP läuft regelt der Kleine seine Ladeleistung auch runter wenn man z.B. an einer 11kW Ladestation ansteckt oder noch weiter runter.

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