Das "Alltagsladen" wird sich irgendwo im Bereich Zuhause, Arbeitgeber, P&R-Parkplatz, Supermarkt/Fitnessstudio abspielen, sofern diese mit Lademöglichkeiten ausgestattet sind. Wenn nicht, kann es durchaus zu Wanderbewegungen zu Anbietern mit Ladeangebot kommen. Auch wird bei Neuvermietung von Wohnungen und Garagen die Lademöglichkeit eine zunehmend Ausschlag gebende Rolle werden.
Das Laden am Arbeitsplatz nimmt neben dem heimischen Laden IMHO eine Schlüsselrolle ein.
Förderung von Lademöglichkeiten für Mitarbeiter sowie einer Ladestationen am heimischen Parkplatz bei Fahrzeugkauf dürfte nachhaltiger wirken als das Strohfeuer durch Bezuschussung des einzelnen Fahrzeugkaufs. Denn wenn die Ladestation erst einmal da ist wird wohl auch das nächste Fahrzeug ein E-Auto.
In Orten mit intensiv wachsender und mit vielen Ladestromanbietern zugänglicher öffentlicher Ladeinfrastruktur wie Hamburg, werden bisher kaum Kunden-Lademöglichkeiten von Geschäftsleuten angeboten. Diese fallen hier als USP zur Kundenbindung bei der derzeitigen Auslastung der öffentlichen Ladesäulen auch noch wenig ins Gewicht. Dies dürfte sich jedoch mit wachsender Auslastung an den öffentlichen Ladesäulen rasch verschieben. Dann fährt man dort hin, wo man auch bequem während seiner normalen Tätigkeit aufladen kann.
Ich denke an den Fernverkehrstrecken wird der Markt, sofern sie es tatsächlich angehen, zwischen den großen klassischen Tankstellenbetreiber und den Autohöfen aufgeteilt.
Allerdings würde ich mir diese nicht mehr wie klassische Raststätten vorstellen.
Reihenweise (funktionierende) Schnelllader verschiedener Hersteller, großzügige und sauber gepflegte Sanitärbereiche, verschiedenene Gastronomieangebote mit ausreichend Sitz- und Ruhemöglichkeit, etwas ruhigerem Loungebereich, Bildschirme mit Anzeige des aktuellen Ladestatus der einzelnen Ladesäulen (frei, lädt, Störung, fertig), angeschlossenem Supermarkt, Kinderspielbereiche, etc.
Supermärkte in Deutschland haben IMHO den größten Hemmschuh in diesem Wettlauf: Das Ladenschlußgesetz mit Verbot der Sonntagsöffnung etc.. Die Supermärkte sind mit einer Ladestation pro Markt und weitem Abstand zur nächstmöglichen auch nicht wirklich verlässlich genug. Zudem fehlt es Ihnen oft an sanitären Anlagen. Zumindest bei den mir bekannten Aldi-Nord-Filialen habe ich noch keine Kunden-WC entdecken können.
Verkehrsgünstig an Fernverkehrsstrassen gelegene größere Einkaufszentren mit ihrer guten Infrastruktur und teilweise aufgrund Gastronomie auch Sonntagsöffnung könnten bei entsprechendem Schnellladeangebot anders als einzelne Supermärkte auch eine gewisse Rolle spielen.