Derzeit werden vermehrt (von irgendjemand irgendwann) selbst importierte Fahrzeuge angeboten. Die Anbieter versuchen dafür meist Preise um 30.000,- Euro zu erzielen.
Achtung: der tatsächliche Wert dieser Fahrzeuge definiert sich alleine über den erzielbaren Preis der verwertbaren Ersatzteile ohne den Akku, also Karosserie- , Interieur- und Fahrwerksteile. Abzüglich natürlich der Lohnkosten für den Ausbau sowie Kosten Vermarktung und Lagerung der Teile, in den meisten Fällen im mittleren vierstelligen Bereich, also deutlich unter 9.999,- Euro.
Auch Händler fallen gelegentlich auf solche Fahrzeuge herein und versuchen dann mit dem Hinweis „nur an Händler“ und „nur für Export“ in den Annoncen den schwarzen Peter wieder weiterzuschieben.
Der Lader dieser Fahrzeuge ist auf das amerikanische Stromnetz und die üblichen Phasenspannungen von 110 V gegen Null bzw. 190 V zwischen den Phasen ausgelegt. Spannungsspitzen werden üblicherweise bis 210 V angenommen. Ein Laden mit 230V mit Spitzen bis 250V kann gutgehen, geht es in der Praxis meistens auch, was aber niemand garantieren will. Laut Tesla Hamburg erlischt die Werksgarantie daher gemäß der Vertragsbedingungen in dem Moment, wenn das Fahrzeug aus dem im Bereich des in Nordamerika üblichen Stromnetzes ausgeführt wird. Ein Umrüsten des Wagens soll laut derselben Quelle mit 20.000 bis 30.000 Euro zu Buche schlagen.
Erkennbar sind die Autos an dem Tesla - UMC Ladeanschluß (drei Kontakte) im Rücklicht links:
Für das europäische Netz geeignete Tesla haben an derselben Stelle einen dem Typ2 ähnlichen Ladeanschluß:
Für die in Europa fahrenden Tesla, die ursprünglich einmal für den amerikanischen Markt konditioniert worden sind bedeutet es den Verlust jeglicher Garantieansprüche bezüglich des Akkus, des Laders und des gesamten elektrischen Systems.
Die Fahrzeuge sind genauso lange nutzbar, wie der Akku noch funktioniert und das auch nur sehr eingeschränkt, weil das Laden zum Beispiel bei einem 16A Anschluß mit einem Adapter von UMC auf Typ1 oder Typ2 Stecker entsprechend lange dauert: Um den leeren Akku von 85kwh von Null auf 100% zu laden ist mit bummelig 30 Stunden zu rechnen, bei optimaler Temperatur etwas weniger. Bei einem 32A Anschluß halbiert sich die Ladezeit dann natürlich, aber immer noch zu lange um unterwegs irgendwo mal eben nachzuladen. Daher ist der sinnvolle Nutzungsbereich etwa im Bereich der halben Akkureichweite um den Heimatort herum anzunehmen. Und natürlich nur so lange der Akku noch in Ordnung ist, ist er einmal kaputt übersteigt der Preis für den neuen Akku bereits den Wert eines solchen selbstimportierten Wagens, der dann noch als hübscher Blumenkübel in der Einfahrt nutzbar ist.