Sorry, aber ich denke, du siehst das etwas arg blauäugig (mir ist grad nichts netteres eingefallen, pardon...):
solar man hat geschrieben:Die Konzerne wissen genau was abgeht. Bis vor wenigen Jahren, wollte die deutsche Autoindustrie noch nichts von EVs wissen (vrgl. "Frontal: Die leise Revolution" ZDF 2011). Und heute sind Elektroautos nicht mehr wegzudenken.
1. Wenn die deutschen Konzerne das wüssten, wären ca. 70% der Threads hier im Forum überflüssig. Sie wissen es eben nicht und das zeigen doch diese irrwitzigen Teslafighter-Artikel. Die deutschen Konzerne sind plattgewalzt worden von der Konkurrenz und versuchen jetzt mit den krudesten Mitteln noch irgendwie zu verhindern, dass die Elektromobilität Fuß fasst, z.B. durch künstliche Beschneidung der Reichweiten (siehe B-Klasse-Mercedes vs. Denza), Blockade von anderen Steckerstandards, Verzögerung des Aufbaus einer umfassenden Ladeinfrastruktur, etc. .
2. Wenn es nach den Lobby-Bossen der
Ver
Weigerer und
Benzinjunkies geht, würden die sich am liebsten sofort die Elektroautos wegdenken. Und in Deutschland sind Elektroautos kein Thema: das erkennst du daran, dass die Leute, die dich ladend auf dem Parkplatz stehen sehen sofort komische Fragen stellen, als wärst du mit einem UFO irgendwo gelandet.
solar man hat geschrieben:Am letzten WEF in Davos hat ein deutscher Konzernchef unter vorgehaltener Hand einem Bekannten von mir mitgeteilt, dass seiner Meinung nach in 10 Jahren praktisch nur noch EVs verkauft werden.
Und hätten die deutschen Konzernfrackträger sich mal sofort eingeschaltet und mitgemacht, wären wir nicht in 10, sondern eher in 5 Jahren so weit. Es gibt kein valides Argument mehr gegen die Elektromobilität außer der Reichweite und dem Preis. Der Preis wäre schon jetzt kein Thema mehr, gäbe es mehr Konkurrenz. Die Reichweite wäre auch schon, belebt durch die Konkurrenz viel weiter.
solar man hat geschrieben:Bis dahin ist die Hauptaufgabe die Politik auf die Umstellung einzustimmen, die Infrastruktur (Ladestationen) aufzubauen und den Vertrieb und Wartung der EVs zu organisieren (viele Garagisten sind noch fossile Urgesteine und lassen sich noch nicht umstimmen).
In Deutschland ergeben sich die Politiker stoisch, ja schon fast sklavisch den Lobby-Geldschefflern. Nur CCS fördern, statt alle Ladestandards, aber ja liebe Konzern-Verweigerer? Nicht so viel in die E-Mobilitätsforschung investieren? Ok, liebe Geldspeicher-Autokonzerne. Keine staatliche Förderung für Privatkäufer von Elektroautos... (ich denke ich muss nicht weitermachen, es müsste klar sein, worauf ich hinaus will)
solar man hat geschrieben:In der Schweiz gibt es bereits eine einflussreiche Lobby für die Elektromobilität und der Bundesrat lässt sich von diesen Experten beraten und nimmt die Argumente auch in ihrer Agenda auf.
Das ist schön für euch, in Deutschland gibt es die nicht. Und selbst, wenn ein paar Männlein und Weiblein sich tatsächlich versuchen würden, der Macht der Abgas-Inhalatoren entgegenzusetzen, würden sie nur bagatellisiert und ausgelacht werden. Hier muss das Volk mal auf die Straße und dem Staat zeigen, dass es so nicht weitergeht - es darf kein Diktat der Wirtschaft gegenüber der Politik geben!
solar man hat geschrieben:Wer weiss, vielleicht gibt es in Deutschland wieder eine "Hauruck Aktion" mit einer Abfrackprämie bei Kauf eines Elektroautos, um der Autoindustrie aus der Zwickmühle zu helfen?
Wenn die kommt, brauchen wir sie nicht mehr. Lars Thomson hat das schön beschrieben: Die Entscheidung über die Zukunft der Elektromobilität wird nicht in Deutschland fallen! Deutschland hat zu dem Thema nichts zu sagen und auch nichts beizusteuern, leider.
solar man hat geschrieben:Ob nun wirklich schon im 2025 die Mehrheit EVs kaufen, werden wir sehen.
Wenn im Jahr 2025 bei dem Angebot, das uns dann erwarten wird, sich tatsächlich noch jemand gegen Elektromobilität entscheidet, dann geschieht das aus freien Stücken, weil es dafür individuelle Gründe gibt - heute trifft die Entscheidung ein deutscher Konzern oder die Politik, denn der interessierte Käufer muss so argumentieren:
1. Ich habe Familie und kann mir keine kurzen Reichweiten, bzw. lange Ladezeiten oder unsichere Ladeinfrastruktur leisten.
2. Ich möchte ein Haus bauen und kann mir nicht auch noch ein Elektroauto für 36.000+ Euro leisten.
3. Ich sehe nicht ein, warum ich mehr für ein Elektroauto zahlen soll als für einen Verbrenner der gleichen Klasse.
uvm.
Das sind keine Entscheidungen, die der Kunde wegen des Produkts trifft, denn wenn er damit fährt will er es ja! Das Problem ist aber, dass sowohl Staat als auch Lobby (oft auch in Kooperation mit der Presse) das Thema kaputtredet, blockiert, etc. .