Alex1 hat geschrieben:kWh/kg? Pro Liter?
Beides.
Weißt Du, wie Röno die Verdoppelung hingekriegt hat?
Wie schon öfter hingewiesen, kann man an der Chemie drehen (bestimmte Anteile mehr, andere weniger) und dann in der gleichen Akkugeneration höhere Leistungs- oder Kapazitätsdichte bekommen. Das ist mit diesem Dreieck gemeint. Innerhalb des Dreiecks kann man bestimmte Parameter optimieren, woraufhin sich der Optimierungspunkt von den anderen Parametern etwas entfernt. Klassische geht es um Kapazität, Leistung und Haltbarkeit. Letztlich spielen aber auch andere Parameter noch mit hinein. Z.B. generell die Sicherheit - umso sicherer umso weniger Schutzverkleidung etc. braucht der Akku. Kosten spielen auch eine große Rolle. Da geht es um die Fertigung und um die Materialien. Es gibt ja u.a. auch Titanoxid-Anoden, die für z.B. Busse eingesetzt werden. Die liefern höhere Leistungen, sind aber auch deutlich teurer und sind so auf spezielle Bereiche begrenzt. Die Anode aus diesem Thread scheint ja auch schon sehr haltbar zu sein. Nur muss sie auch industriell und günstig gefertigt werden können.
Entsprechend kann man nicht einfach davon sprechen, dass sich die Kapazität innerhalb von drei Jahren verdoppelt hat. Das suggeriert einen ganz anderen Fortschritt. Da wurde zum großen Teil halt einfach an den Parametern gedreht. Das ist zum großen Teil kein wirklicher Fortschritt. Schau dir BEV- und PHEV-Zellen an. Eine Technikgeneration mit verschiedenen Schwerpunkten auf Kapazität und/oder Leistung.
Was sich aber verschoben hat, sind die Prioritäten. Die Industrie hat gedacht, dass man viel Leistung braucht um schnell nachzuladen (und die Leistung auch abzurufen) und hat die Zellen entsprechend mit hohen C-Werten bestellt. U.a. durch Tesla hat man dann erkannt, dass hohe C-Werte nicht ganz so wichtig sind, weil es letztlich auf die absoluten Werte ankommt. Ob nun bei 20 kWh 2C oder bei 40 kWh 1C läuft letztlich auf das gleiche hinaus. Und der Kunde hat deutlich mehr Reichweite. Renault hat sich ja z.B. sehr enttäuscht gezeigt, dass der Schnelllader kaum wertgeschätzt wurde. Entsprechend hat man an der Chemie gedreht, Leistung gesenkt und Kapazität erhöht. Die Haltbarkeit hat sich z.T. auch als deutlich besser herausgestellt, sodass man hier ggf. Abstriche machen konnte - für die gleiche Reichweite braucht es bei doppelter Kapazität nur noch die halbe Haltbarkeit, vereinfacht gesagt.
Natürlich kam in der Zeit auch eine technische Entwicklung hinzu. Die NCM-622-Zellen wurden z.B. eingeführt. Vorher hatte man Zellen mit z.B. 111- oder 433-Verhältnisse. Das sparte u.a. auch Geld. Entsprechend gab es natürlich einen technischen Fortschritt, aber der ist deutlich von einer Verdopplung entfernt.
Und ja die Kühlung kann natürlich mehr beansprucht werden, wenn die Kapazität höher ist. Entsprechend kann sich das auf die Leistung auswirken. Bei 2C und doppelte Kapazität fällt natürlich deutlich mehr Abwärme an, wenn der Wirkungsgrad ähnlich bleibt. Aber bei +/- 1C wären wir in der Tat auf dem gleichen Niveau. Da muss pro Zelle eine ähnliche Menge Abwärme abgeführt werden. Vom Kühlaufwand ändert sich da nicht viel.