Nachdem ja fast zur gleichen Zeit das Projekt openWB hier im Forum veröffentlicht wurde, würde ich gerne kurz erklären, was momentan meine Ziele von SimpleEVSE-WiFi sind, und was nicht.
Ziele:
Die Ziele des Projekts bewegen sich mehr innerhalb der Wallbox.
- Anbindung der Wallbox ans WLAN
- Freischaltung über App/Webinterface und RFID-Tags
- Konfiguration des Ladestroms, ggf. Ladezeit, vorgegebene Energiemenge in kWh
- Auslesen des Zählers der Wallbox
- Log (ggf. Auswertung) der Ladevorgänge
- Steuerung der SimpleEVSE WB über offene Schnittstellen (MQTT/API)
Nicht-Ziele:
- "intelligentes" Lademanagement
- Energiemanager Software
- Auslesen von PV-Ladung und Anpassung des Ladestroms durch den ESP
Der ESP8266 bietet für sehr wenig Geld einiges an Rechenleistung. Für die Ansteuerung der SimpleEVSE WB via Modbus, WebAPI und die oben genannten Dinge reicht der mehr als aus. Ich habe mich bewusst gegen einen Raspi entschieden, da ich für diese Aufgaben kein vollwertiges Linux-System brauche und der für die oben genannten Zwecke krasser overkill wäre.
eDEVIL hat geschrieben:Sehr interessant! Könnte man das auch "aufbohren" und ein Lastmanagement mit mehreren SimpleEVSE realisieren?
Klar könnte man das. Ist im Moment noch nicht geplant, könnte aber passieren, dass das eines Tages noch kommt!
Wenn die API fertig ist, könntest du mehrere Wallboxen mit SimpleEVSE-WiFi ausstatten und extern, je nach verfügbarem Ladestrom die jeweiligen Wallboxen entsprechend auf den verfügbaren Ladestrom einstellen.
Fluencemobil hat geschrieben:Als Laie hab ich zwar nur ein viertel verstanden, deshalb meine evt.überflüssige frage. Ist den eine PV Überschussladung in Planung?
Siehe Nicht-Ziele!
Was aber nicht heißt, dass es grundsätzlich nicht geht. Es geht lediglich darum, dass das Auslesen des PV-Zählers nicht hier anzusiedeln ist. Aktivieren/Deaktivieren und einstellen des Ladestroms soll über eine offene API möglich sein. Wenn du also eine entsprechende Software hast, die deine Zählerdaten bereits hat, könnte diese dann die SimpleEVSE-WiFi fernsteuern.
Lizzard hat geschrieben:
Zum MQTT Client.
Ich nutze den
PubSub Client. Läuft stabil auf dem NodeMCU V1.0. Das NodeMCU ist, gegenüber dem Arduino-Nano, richtig groß.
Als Broker läuft der Mosquitto auf einem Gentoo-Linux.
Wenn Du möchtest darfs Du den gerne mit benutzen. Der Borker läuft 24/7 durch und hat bisher nicht viel zu tun.
Danke für die Info. Ggf. werde ich auf dein Angebot zurückkommen!
Lizzard hat geschrieben:
Das mit dem ES8266 und den WIFI ist (bei mir) nicht stabil. So alle 2 Stunden wird die Verbindung neu aufgebaut. Und da ich (noch) nichts habe mir den alten Status zu merken fehlen dann einige Infos.
(Softwarefehler in meiner Software!)
Ich hatte bis jetzt keine WLAN-Abbrüche. Haber aber ehrlichgesagt auch noch keine Dauertests länger als 2 Stunden durchgeführt. Das steht die nächsten Tage aber mal an.
Lizzard hat geschrieben:
Ich habe den Stromverbrauch vor der Box, ohne das ein Auto was zieht gemessen. Wenn der Controler (bei mir der AnalogEVSE) und der ESP8266 läuft braucht es, ohne das das Schütz angezogen hat ca. 1,5 Watt. Das war mir für 24/7 zu viel.
Darum wird nach ca. 30 Minuten alles ab geschaltet und habe nur noch 0,4 Watt im Standby. Ich weiß bringt nicht viel und ist nur "Nice to Have". Aktiviert wird die Box per RFID (jede beliebige Karte, Personalausweis, NFC Handy usw. ... nur der Chip in den Haustieren geht nicht).
Okay... da hab ich dich falsch verstanden! Ich dachte dir geht es darum, dass die Stromversorgung nicht ausreichen könnte für den ESP.
umali hat geschrieben:
Große Klasse Curt Rod!!! Vielen Dank für Deine Entwicklung
.
Da der EVSE WB-Entwickler immer ziemlich Zeitnot hat, ist genau das der Weg, den wir gehen müssen. Zum Glück sind addons immer gern gesehen und gerade WLAN fehlt sicher vielen usern. Ich war das, der net1st gebeten hatte, dass es gut wäre, wenn Du auf Github gehst.
Danke dank! Freut mich, wenn ich helfen kann.
umali hat geschrieben:
Da in der WB extremer Platzmangel herrscht, würde ich den ESP8266 mit an die 5V der EVSE hängen (habt Ihr ja schon getestet). Der 5V=>3,3V-Wandler ist sicher mit auf dem Wemos Mini D1 drauf, korrekt?
Der Wandler auf dem WeMos d1 mini ist ein linearer Spannungsregler (AMS1117). Der Nachteil dieser Bausteine ist, dass sie die überschüssige Spannung einfach in Wärme umwandeln. Ein kleines (vereinfachtes) Beispiel:
Stromversorgung mit 3.3V
Der ESP8266 läuft auf 3.3V und braucht, nehmen wir mal an, 100mA
-> Stromverbrauch: 3.3V * 100mA = 330mW.
Stromversorgung mit 5V:
Der ESP braucht wieder 100mA und demnach seine 330mW
Die Spannung von 5V muss aber auf 3.3V geregelt werden. Die "überschüssigen" 1.7V verbrät der AMS1117 in Wärme:
-> Stromverbrauch bleibt bei 100mA: 3.3V * 100mA = 330mW
-> Spannungsregler: 1.7V * 100mA = 170mW
Demnach wird der AC/DC von der EVSE nicht nur mit 330mW belastet, sondern mit 500mW.
umali hat geschrieben:
Der verbaute AC/DC der EVSE WB ist zwar nur für 12V/85mA spezifiziert, aber ich habe vom Entwickler die Info, dass manche user ein dickeres EVSE-Ansteuerrelais für den Ladestromschütz verwenden, so dass die manchmal bei Summe 2-2,5W liegen. Bis dato hat es bei denen funktioniert.
Das Problem beim ESP sind die Stromspitzen beim Einschalten und wenn im WLAN gesendet wird. Ohne ausreichend dimensioniertem Elko schafft es das Netzteil der EVSE nicht, den ESP überhaupt zu starten.
umali hat geschrieben:
Eutre 100mA waren bei welcher Spannung? 12V oder 5V oder 3,3V?
Gemessen habe ich direkt nach dem Netzteil an 5V, was aber irrelevant ist, da ja der Spannungsregler die überschüssige Energie verheizt.
--> ESP braucht 100mA bei 3.3V. Wenn der Wemos mit 5V versorgt wird, sind es eben 100mA bei 5V.
umali hat geschrieben:
Die Frage ist, welcher der beiden ESP mehr verbraucht.
Der ESP32 hat wohl bessere Stromsparmodi, aber auch die müssen erst mal per SW aktiviert werden. Nun gut - ich werde 2 ESP8266 Wemos Mini D1 ordern - dann sind alle Varianten möglich.
Am meisten kann man beim ESP über Software rausholen. Wenn man das im Coding vernachlässigt, ist es ziemlich egal und beide brauchen relativ viel Strom für einen µC.
umali hat geschrieben:
Der ES32 nimmt max. 260mA im active mode, aber bei 3,3V. Macht 860mW, was ich dem 12V/85mA ACDC zusätzlich zur EVSE noch zutrauen würde. Besser wäre sicher, die Stromsparmodi per SW zu nutzen.
Im worst case lann ich das Schützansteuerrelais durch ein kleines SSR ersetzen. Dann klickt es zwar nicht mehr so schön, aber man spart viel Strom am ACDC.
die 260mA werden ja nur gebraucht, wenn wirklich alle Pins auf HIGH sind der maximal zulässige Strom für jeden Pin genutzt wird. Das ist eigentlich sehr unwahrscheinlich, dass das länger als ein paar Microsekunden zustande kommt. Dafür und für die Stromspitzen beim Einschalten wäre ein Elko > 1000µF auf jeden Fall pflicht!
umali hat geschrieben:
feature request:
Deine Ideen sind sehr gut (Ladezeit u. Lademenge). Ich würde noch Modbus/RTU für die günstigen SDM630 (3p) bzw. SDM230 (1p) Zähler hinzufügen. Da bekommst Du alle Stromwerte für wenig mehr Kosten (~ 80$ für SDM630 und ca. 35$ für SDM230 bei CN-Bestellung). Bibliotheken müssten für ESP verfügbar sein.
Modbus ist ja bereits implementiert, um die EVSE WB damit auszulesen. Im anderen Thread schreibt ihr, dass es die Modbus Firmware nur für die EVSE DIN gibt!? Das kann ich nicht bestätigen. Auch für die EVSE WB gibt es eine Firmware, die Modbus kann!
Aber zurück zum Thema: Auch Zähler über Modbus auszulesen ist bereits geplant. Wie gesagt, die hälfte dafür ist eh schon implementiert und der ESP langweilt sich mit den aktuellen Aufgaben die er hat, eh die meiste Zeit!
Grüße
Curt