...nachdem meine Frau in den letzten 6 Wochen die ersten rund 5.000km im IONIQ mit ihrer täglichen Pendelstrecke (ca. 130km) hinter sich gebracht hat und die Erfahrungen gezeigt haben: das funktioniert reibungslos (auch bei -10C und ganz normaler Komfortheizung) ging es gestern das erste Mal gemeinsam auf 463km Langstrecke aus dem Schwabenland hoch ins Rheinland.
Mit vier Tankkarten (Maingau, EnBW, TNM, Plugsurfing) in der Tasche und der Erfahrung einer bekannten Real-Reichweite von 170km im HInterkopf war die Routenplanung vie ge-Planungstool einfach: Vorgabe 150km Reichweite, 80% Ladestand und voila: die Tankstopps in Bad Rappenau (allego), Pfungstadt (EnbW) und Dernbach (innogy) waren schnell gefunden. Zur Übertragung der geplanten Strecke auf das Navi dann die Tankstopps als Zwischenziele eingefügt (wobei ich Raststätten im ersten Anlauf als POI nicht finden konnte) und los gings.
Bad Rappenau kannte ich schon von einer Teslafahrt, da wird E-Mobilität ja wirklich prima umgesetzt - die freien 4*CCS haben vergessen lassen, dass es ein alter Fiesta schafft, zwei Ladeplätz zu blockieren. Die Freischaltung der Säule via Maingau erwies sich allerdings als schwierig - entweder lag's an den wahrscheinlich immer noch vertauschten CCS/Typ2 Knöpfen oder aber an der Karte - die Freischaltung via App war aber problemlos möglich und so wurde in rund 25min für gerade mal 50ct(!) auf 91% geladen.
Der nächste Stopp in Pfungstadt hat dann schon eher vor Augen geführt wie, man an Tankstellen effektiv Umsatz mit E-Mobilisten ausbremst: in der hintersten Ecke und am Ende des Parkplatzes ein einsamer Drilling der enBW - möglichst weit entfernt von sanitären Anlagen und Raststätte. Auch hier: Freischaltung via App statt Karte - aber erneut problemlos für 2ct die Minute (Maingau) Strom gezogen. Rund die Hälfte der Strecke war so für rund 1 EUR Stromkosten hinter sich gebracht und bester Dinge gings entspannt weiter.
Der Stopp in Dernbach brachte uns dann aber in die Realität zurück. An der innogy Säule ist kein Kartenleser angebracht und diesmal hat auch die Freischaltung via App nicht funktioniert; die Säule wird dort nämlich gar nicht angezeigt. Ein kurzer Anruf bei der freundlichen Hotline von Maingau brachte dann schnell Klarheit - innogy ist zwar theoretisch im Verbund, aber nicht jede Ladesäule ist auch schon im Hubject eingebunden (weil sie dafür umgerüstet werden muss). Mit 12km Restreichweite blieb dann nur in den sauren Apfel zu beissen, und sich 30min Ladezeit für 11,10 EUR zu erkaufen - statt 2ct/Min also satte 37ct/Min - das erinnert an Raubrittertum. Da war die Anordnung der Parkplätze (rückwärts gegen die Fahrtrichtung) nur das i-Tüpfelchen. 30min Ladezeit haben leider auch nicht für ein volles Akku gesorgt, so dass ein weiterer Stopp notwendig wurde.
Der ungeplante Sicherheits-Stopp in Königsforst brachte das gleiche innogy Trauerspiel - satte 37ct/Minute und erneut schräge Parkplätze gegen die Fahrtrichtung. Aber wenigstens ein nettes Gespräch mit der Rennleitung, die sich nach Erfahrungen mit E-Mobilität erkundigt haben und sich von den geringen Ladezeiten des Ioniq beeindruckt zeigten.
Fazit: viermal getankt - zweimal für 2ct/min und zweimal für 37ct/min - für die Rückfahrt gilt es die Planung wohl noch mal zu überarbeiten und innogy möglichst zu umfahren...
Achja, am Zielort steht eine 22kW innogy - die ist aber tatsächlich im Hubject eingebunden und das Laden via Maingau-App (mangels Kartenleser) hat da auch anstandslos funktioniert.