ich versuche gerade eine Lösung für bis zu 20 E-Autos in unserer Wohnanlage zu entwickeln:
Dazu habe ich mal ein Bild gezeichnet, um die Situation zu verdeutlichen:
Auf einem Grundstück (1 Flurnummer, Wohnungseigentümergemeinschaft) gibt es 3 Häuser mit 4 - 2 - 4 Wohnungen (Haus 1, Haus 2, Haus 3).
Zu jeder Wohnung gehört ein Doppelcarport.
Zwischen den Carports (diese sind geschlossen mit ca. 1 Meter Betonsockel umlaufen - bis auf die Einfahrt natürlich) ist jeweils eine Grünfläche.
Zwischen Haus und Carport bzw. zwischen den 3 Häusern läuft ein Fussweg. Da das Gelände jedoch abschüssig ist, hat der Fußweg auch jeweils eine kleine Treppe.
Am 1. Carport (ganz rechts) ist zudem ein OVK der örtlichen Stadtwerke. Von dort wird der Technikraum in Haus 1 versorgt.
In diesem Technikraum befindet sich der Hausanschluss und die Zählerplätze.
Von den Zählerplätzen geht dann jeweils eine Leitung in die einzelnen Wohnungen. In den Wohnungen ist dann wiederum eine Wohnungs-Unterverteilung aufgebaut.
Jetzt soll eine zukunftsfähige Lösung für eine Ladeinfrastruktur geschaffen werden (zumindest mal gedanklich vorbereitet).
Grundsätzlich ist es so, dass der Hausanschluss max. 3 PKW mit je 11 kW versorgen kann, bevor er überlastet wird.
D.h. es ist auf alle Fälle ein dynamisches Lastmanagement nötig, wenn mehrere Ladepunkte vom Technikraum aus versorgt werden sollen.
Der Hausanschluss ist dabei auch der wesentliche limitierende Faktor. Die restliche Installation bietet mehr "Reserven".
Zum rechtlichen: Es ist eine Wohnungseigentümergemeinschaft. Grünflächen und Wege sind Gemeinschaftseigentum. Die Carports sind jeweils Gemeinschaftseigentum mit Sondernutzungsrecht der jeweiligen zugeordneten Wohnung.
Prinzipiell fallen mir 2 Varianten ein:
1. Möglichkeit:
Wir bauen eine Ladeinfrastruktur mit dynamischem Lastmanagement auf. D.h. Messung am Hausanschluss, welche Leistung aktuell (Echtzeit) zur Verfügung steht. Jeder Eigentümer der eine Ladesäule möchte, kann sich in dieses System einbinden.
Vorteil: Die Ladesäulen sind relativ günstig, die Installation relativ einfach.
Nachteil:
- Es muss eine Messung am Hausanschluss installiert werden (Auch bei nur wenigen PKW. Wer zahlt? Was ist mit den Eigentümern, die keine Ladesäule aktuell wollen?).
- Es müssen Datenkabel zwischen den Ladesäulen und dem Hausanschluss gelegt werden (Auch bei nur wenigen PKW. Wer zahlt? Was ist mit den Eigentümern, die keine Ladesäule aktuell wollen?).
- Jede Ladesäule muss in das System eingebunden werden (Was ist, wenn einer jetzt eine Ladesäule will und ein anderer erst in 7 Jahren? Passen die Systeme dann zusammen?).
- Die Ladeleistung ist relativ begrenzt (nämlich ca. 33 kW), so dass bei vielen PKW kaum Leistung verfügbar bleibt (Beispiel: 33 kW Ladeleistung, 10 Stunden Ladedauer ergibt 330 kWh. Bei 20 Autos gleichzeitig bleiben je Fahrzeug nur 16,5 kWh übrig. Das sind unter 100 km Reichweite bei Ladung über Nacht. Nicht besonders viel also).
Jeder Eigentümer beantragt einen eigenen (zusätzlichen) Hausanschluss für seine Ladesäule.
Vorteile:
- Es zahlt nur der, der auch eine Ladesäule will.
- Es wird direkt eine Leitung vom OVK zur jeweiligen Ladesäule im Carport gelegt. Damit ist das Leistungsproblem beim EVU und nicht bei uns. Dementsprechend steht nahezu unbegrenzte Ladeleistung (jaja, ich weiß) zur Verfügung.
Wie seht ihr das? Was würdet ihr Vorschlagen?
Aktuell haben 2 - 3 Eigentümer Interesse an einem Elektroauto. Alle anderen noch nicht.
Dass diese 2 - 3 Autos direkt ungesteuert vom Technikraum aus versorgt werden, wäre zwar technisch möglich, jedoch ist dann der 4. Eigentümer der "Dumme", der dann den Hausanschluss überlastet.
Aus meiner Sicht muss gleich eine passende Lösung her, die nicht den 1. bevorzugt und den 5. (oder so) dann deutlich benachteiligt.