stelen hat geschrieben: ↑
Wir Viel- und/oder Anhängerfahrer bleiben erstmal beim PHEV.
ICh sehe noch immer keinerlei Käufergruppe für eine verrexten BEV
50 kWh Akku und Tempo 160 km/h auf der Autobahn = deutlich unter 200 km Reichweite. Zumindest in Deutschland scheinen die Autokäufer solche Geschwindigkeiten zu erwarten. Und beim anhaltenden Trend zu SUVs und den aktuell geplanten BEV-Plattformen die durchweg "hohe Autos" ergeben weil der Akku im Fahrzeugboden sitzt und das ganze Fahrzeug daher ein paar cm höher ist als ein vergleichbarer Verbrenner werden diese Fahrzeuge bei höheren Geschwindigkeiten keine Verbrauchswunder. Sowas in der Größe eines Audi e-Tron kommt bei 160 km/h locker über 30 kWh/100 km und damit wären bei 50 kWh-Akkus gerade noch 150 km drin.
Außerdem soll man Akkus ja eigentlich weder komplett voll laden noch komplett leer fahren. Wenn man den Akku im Bereich 10-90% lässt bleiben nur 40 kWh übrig. Nach ein paar Jahren dann noch ein paar Alterserscheinungen und man hat effektiv nur noch 30 kWh zur Verfügung. Dann schafft die Karre auf der Autobahn gerade noch 100 km am Stück bei höheren Geschwindigkeiten.
Packt man dann noch einen Fahrradträger dazu und lädt das Fahrzeug mit dem Gepäck für 3 Wochen Urlaub und setzt die Familie rein, dann kann man gleich zu Hause bleiben und mit der Bahn fahren.
Außerdem werden sich auf absehbare Zeit diese "kleinen" Akkus nicht wirklich schnell laden lassen. Jedenfalls nicht wenn man Wert darauf legt das sie lange halten. Einen 50 kWh-Akku mit 250 kW in 10 Minuten auf einen sinnvollen Ladestand zu bringen bedeutet eine Ladung mit 6-8C. Das ist für die meisten aktuellen Zellen nicht wirklich gut. Auf gelegentlichen Langstrecken kann man das sicher machen - aber im Alltagsbetrieb sollte das vermieden werden.
Mit einem Rex kann einem das Alles herzlich egal sein. Mit steigendem Fahrzeugalter/Akkuabbau steigen halt die Betriebskosten moderat - aber die Reichweite bleibt immer praxistauglich. Außerdem kann man sich jederzeit aussuchen ob man lieber Strom lädt oder Benzin/Diesel für den Rex tankt - zum Beispiel abhängig von der Preisentwicklung bei Strom und Treibstoffen. Steigt der Strompreis und Benzin/Diesel bleiben so billig wie jetzt dann lade ich halt nie. Steigt der Benzinpreis dann hängt man die Karre halt ans Kabel. Hat die PV auf dem eigenen Dach gerade Überschüsse, dann lade ich die halt ins Auto. Im Winter tanke ich wie bisher. Das ist ein durchaus vermittelbarer Vorteil da Niemand die Preisentwicklung bei Sprit und Strom wirklich vorhersehen kann. Es macht den Autokäufer ein klein wenig Unabhängiger weil er nicht mehr auf einen einzelnen Treibstoff angewiesen ist sondern jederzeit wählen/wechseln kann.
Wie gesagt: Das Konzept eines REX ist gut. Es hat gegenüber einem PHEV einige Vorteile und beseitigt die "Nachteile" eines BEVs. Ein Rex-Fahrzeug wäre definitiv das bessere PHEV. Insofern gibt es keinen Grund warum Vielfahrer oder Hängerbenötiger einen PHEV fahren sollten - wenn es denn sinnvolle Rex-Fahrzeuge am Markt geben würde.
Ein PHEV vereinigt das Schlechteste aus BEV und Verbrenner und hat als einzigen Vorteil gegenüber einem Rex die Möglichkeit beide Antriebe zu koppeln um mehr Leistung auf die Straße bringen zu können. Wobei man das im Rex durch einen entsprechend stärkeren e-Motor locker egalisieren könnte - und dafür noch den Vorteil einer höheren Rekuperationsleistung bekäme.
Ciao, Udo
P.S.: @AbRiNgOi
Dieser Range Extender schafft angeblich 31% Gesamtwirkungsgrad:
https://www.heise.de/autos/artikel/Im-W ... ml?seite=2
Das war 2012. Da fehlt nicht viel zu den 35%, oder? Wieso sollen die 35% dann unrealistisch sein? Außerdem könnte man den Rex ja auch mit anderen Kraftstoffen betreiben. Gas? Es könnte sogar eine Brennstoffzelle eingesetzt werden (das wird aber dann etwas teurer). Oder man tankt E2Fuel-Treibstoffe.
Wenn ich fies wäre würde ich jetzt schreiben: Nur weil Du einen solchen Rex nicht bauen kannst heißt das nicht das es unmöglich ist...