Vielleicht mal als kleiner Einwand: Der Sunny-Home-Manager SHM ist nicht mit einer normalen Bilanzpunktregelung vergleichbar. Die Bilanzpunktregelung mag sehr gut für einzelne Geräte wie eben eine Wallbox funktionieren. Hier ist es sicherlich sehr einfach möglich, den PV-Überschuss in den KFZ-Akku zu bringen.
Der SHM geht aber ein Stück weiter: Hier ist es möglich, unterschiedlichste Geräte aufeinander abzustimmen. Wir haben im Haus mittlerweile folgende Geräte angesteuert: Waschmaschine, Spülmaschine, Luft-Wärmepumpe, Ioniq über Amtron XTRA. Dies entspricht rund 2/3 unseres Stromverbrauchs. Die Steuerung funktioniert hier etwas komplexer. Bei "Muss-Verbrauchern" (Geräte, die in jedem Fall laufen sollen) meldet jeder Verbraucher seinen gewünschten Verbrauch und das gewünschte Zeitfenster dem SHM. Der SHM plant dann den jeweiligen Verbraucher möglichst optimal ein. D.h. bei z.B. 2 kW Überschuss werden die Verbraucher auch schön hintereinander getaktet. Alleine das optimiert wirklich den Eigenverbrauch. Zu Grunde gelegt werden hier prognostizierte Grundverbräuche und wetterabhängige prognostizierte PV-Erträge. Zusätzlich ist es dann möglich, bei noch mehr Überschuss Kann-Verbraucher laufen zu lassen, wie z.B. eine Überhitzung des WW oder eben das Laden eines BEVs. Natürlich ist es so, dass nicht zu jeder Sekunde die Bilanz auf 0 steht. Aber auch bei schwankenden Überschüssen regelt der SHM sehr gut. D.h. am Ende des Tages wird der PV-Überschuss wirklich sehr gut ausgenutzt, wir sind hier sehr zufrieden. Je nach Gerät sind hier auch unterschiedliche Regelungen möglich. So läuft z.B. unsere LWP zwingend mindestens 15 Minuten, um den Motor zu schonen. D.h. wenn nach 5 Minuten eine Wolke kommt, ist das eben so. Die Amtron ist dagegen durch das modulierte Laden und die relativ schnellen Reaktionszeiten prädestiniert, um eben die Lücken zu füllen. Die Sicherheit, mit der eben kein zugekaufter Strom verwendet wird, kann man im SHM ebenfalls einstellen.
Wenn man also PV-Strom nicht nur im Auto, sondern grundsätzlich im Haus sinnvoll nutzen möchte, ist ein alleiniger Bilanzpunktregler nicht mehr zielführend. Hier sind dann Systeme wie der SHM m.E. sehr stark. Natürlich gibt es aber neben dem SHM noch andere gleichartige Systeme, die alle ihre Vor- und Nachteile haben, z.B. auch das von Herrn Perdok. Wer sich mit Rasperry und Programmierung auskennt, für den gibt es übrigens für den SHM eine richtig gute Erweiterung, über die man sehr einfach sehr viele Geräte an den SHM anmelden kann und sehr flexibel ansteuern kann. Für mich braucht es aber eher ein out-of-the-box-System, das mit dem SHM dann vielleicht nicht allzu flexibel (die Auswahl der ansteuerbaren Geräte ist begrenzt, z.B. per plug-and-play nur Amtron-Ladeboxen), aber in unserem Fall eben gerade passend war.
Ich kann nur jedem, der in diese Richtung denkt, empfehlen, den Eigenbedarf derart zu optimieren. Bei uns ist das derart optimiert, dass sich kein Akku (abseits des Ioniqs) lohnt, da wir im Sommer keinen Bedarf in der Nacht haben und im Winter keinen Überschuss
. D.h. wir denken überhaupt nicht in die Richtung eines kostspieligen Hausakkus, da uns dieser bei unserer Konstellation (PV-Anlagengröße zu Verbrauch) nahezu keine Erhöhung des Eigenverbrauches mehr bringen würde.
Wenn ihr mehr über die Anlage wissen möchtet, schaut doch mal auf
https://goo.gl/aGBFCX. Dort habe ich das ein wenig ausgeführt, allerdings am Beispiel unserer LWP. Mittlerweile ist noch eine Amtron als Hauptverbraucher hinzugekommen, die sich dann eben auch sehr gut in das ganze Konzept eingliedert.