Auch wenn ich der Brennstoffzelle im PKW keine große Zukunftschancen einräume, so muss ich doch einen immer wieder hier auftauchenden Denkfehler korrigieren.
Konsens ist, dass über den Umweg Wasserstoff-Elektrolyse und Brennstoffzelle der Strombedarf zum Betrieb eines Fahrzeugs um den Faktor 2,5-4 höher ist.
Daraus wird im gleichen Atemzug gefolgert, dass die Fahrtkosten in dem selben Maße höher sein würden. Und darin liegt der Fehler!
Der Strom ist auch hier in Deutschland sehr billig, das teure sind die Steuern und Abgaben. Wenn der Betreiber diese sparen könnte, dann sieht die Rechnung schon ganz anders aus.
Hier mal 2 Szenarien, die mir in den Sinn kommen:
1: Das Ideale: Ein Windpark fällt 2021 nach 20 Jahren aus der EEG-Förderung. Die Anlagen sind abgeschrieben. Der Betreiber wägt ab, ob dieser den Strom in Zukunft direkt vermarktet, oder sich eine Elektrolyse-Anlage anschafft und den produzierten Strom direkt damit verbraucht. Da der Strom nicht ins Netz geht, fallen darauf keine Steuern und Abgaben an. Der Betreiber setzt Stromgestehungskosten von 5ct/kWh an. Selbst bei 4-fachem Energiebedarf zum BEV müsste dies mit 20ct/kWh laden um gleich zu ziehen.
2: Das reale: Ein mittlerer Industriebetrieb hatte bisher durch seine große Stromabnahme schon einen recht günstigen Preis von 16ct/kwh. Um von der EEG-Umlage (6,88ct) befreit zu werden, müsste der Strombedarf nocheinmal 25% höher ausfallen.
Dreimal dürft Ihr raten, auf welche Idee ein findiger Unternehmer hier kommen könnte!