Der Tag der Abholung hat schon früh begonnen: Dadurch dass ich aus Grimmenstein/Niederösterreich aufgebrochen bin, mußte ich um 4:00 Uhr aufstehen, um den Zug, der um 5:33 Uhr Richtung München am Bahnhof Wiener Neustadt abgefahren ist, rechtzeitig zu erreichen. Meine Frau war so nett und hat mich zum Bahnhof gefahren. Somit bin ich um 5.33 Uhr mit dem Zug Richtung Wien unterwegs gewesen und bin um 6.12 Uhr in Wien Meidling angekommen. Schnell zum Gleis 12, um 6:28 ist der RJ260 Richtung München abgefahren und war dann um knapp nach 10:30 Uhr dort. Im Zug hatte ich WLAN, wodurch ich mich schlau machen konnte, wann und welcher Zug von München nach Kaufering bzw. Landsberg fahren würde. Dieser fuhr um 10:53 auf Gleis 30 vom Hauptbahnhof München ab. Um knapp nach 11:30 war ich dann in Kaufering und wurde von einer Mitarbeiterin der Firma Hyundai Sangl in einem hellgrauen Ioniq Electric abgeholt!
Bei meiner Ankunft wurde ich gleich von Jürgen Sangl empfangen, bekam gleich mal einen Kaffee und danach eine wunderbare Einführung in die Elektromobilität mit dem Ioniq! Wir gingen auch noch ein paar Dinge durch, die ich nicht in seinen Erklärungsvideos auf Youtube erfahren habe. Er hat nochmals den Wagen mit dem beiliegenden Ladegerät angesteckt und geladen, um mir nochmals deutlich zu zeigen, wie das genau funktioniert und welche Fehler man eventuell (als Anfänger) machen könnte. Dann haben wir noch die Sommerreifen im Auto verstaut, da ich ja gleich Winterreifen auf eigenen Felgen dazugekauft und montieren lassen habe. Natürlich wurden auch noch die österreichischen Kennzeichenhalter samt meinen neuen grünen Kennzeichen BN-704LY montiert. Schnell auch noch das Pickerl und die Autobahnvignette für die österreichischen Autobahnen aufgeklebt. Die Zeit ist schnell vergangen! Um 12:50 Uhr bin ich dann von der Firma Sangl Richtung Heimat losgefahren! Der Jürgen ist wirklich ein sehr sehr netter Mensch! Ich kann ihm und seiner Firma nur ganz herzlich für seine großartigen Bemühungen für die Elektromobilität danken! Wenn nur alle Händler so bemüht wären!
Dann ging es mal zuerst Richtung Autobahn und Mittels Navi zum ersten Tankstopp zu Tank&Rast zum etwas mehr als 100 km entfernten Irschenberg. Etwas Bammel hatte ich schon vor meinem ersten Tankerlebnis, schließlich wußte ich noch nicht, wie es so ist, an einer Stromtankstelle zu tanken! Jedenfalls habe ich dank dem GoingElectric-Routenplaner und den Fotos in der Beschreibung die Stromtankstelle sofort gefunden und das Auto auch gleich angesteckt. Es ging dort wirklich ganz ganz leicht. Einfach auf einen Knopf drücken und das CCS-Kabel anstecken - fertig! Er fing auch gleich zum Laden an und stoppte erwartungsgemäß bei 94 Prozent. Ich war nur etwas verunsichert, da am Display der Säule plötzlich der Ladebalken verschwunden war - das schien aber nur so eine Art Bildschirmschoner der Säule zu sein, da der Wagen ganz normal weitergeladen hat (das passierte auch bei allen folgenden Säulen, scheint also normal zu sein). Ich hab in der Zwischenzeit meine Füße etwas vertreten, es war ja auch ein wunderschöner, sonniger End-Oktober-Tag - die Zeit verging wirklich sehr schnell, obwohl es sicher gute 15 Minuten waren, bis die Ladung fertig war. Dann wieder auf die Autobahn und zum nächsten geplanten Stopp - Tank&Rast Bergen. Dort ist mir etwas seltsames passiert: Ich konnte die Stromtankstelle nicht finden! Ich konnte nicht mal erkennen, ob da ein Tank&Rast war, irgendwie war das dort seltsam beschildert, vielleicht aber auch nur, weil dort so viele LKWs standen, dass ich das auch übersehen habe. Naja, egal, bin ich dann halt einfach weitergefahren. Der nächste Stopp war dann Wals bei Salzburg, da ich meine Frau vom Bahnhof in Salzburg abgeholt habe, mit der ich dann gemeinsam nach Hause gefahren bin. In Wals steht die Stromtankstelle beim Burger King. War sehr leicht zu finden. Dort wieder den Wagen genauso wie bei den Tank&Rast-Stromtankstellen angesteckt, gestartet und bis 94 % vollgeladen. Hat wunderbar geklappt! Gott sei Dank ist das alles noch kostenlos und ohne Zugangskarte! Danach meine Frau abgeholt und zum nächsten Ladestopp gefahren: zum Landgasthof Laudersbach in Altenmarkt. Das war der beste Stopp überhaupt - die Säule steht am Ende des Parkplatzes des Landgasthofes, ca. 50 Meter vom Haupteingang vom Gasthof entfernt. Wir haben dann dort zu Mittag - also dadurch dass es schon knapp 17 Uhr war eher zu Abend - gegessen (dort kann man wirklich fürstlich dinieren!! Meiner Meinung haben die dort einen Haubenkoch!). Als wir mit dem Essen fertig waren, war auch der Wagen aufgeladen - wunderbar! Danach ging es mit dem Navi zum nächsten Ladestopp nach Liezen. Die Sadesäule steht gleich auf der linken Seite neben der Einfahrt der Parkgarage. Das Laden war genau gleich wie bei allen anderen bis dahin benutzen Ladesäulen, CCS bis 94 %. Von dort aus ging es zum letzten Ladestopp nach St. Michael. Das Laden ging zwar ebenfalls genau gleich, wie bei allen anderen Säulen - allerdings ist die Säule schon sehr versteckt platziert. Der Knoten St. Michael ist ein extrem kompliziertes Straßen-Labyrinth mit sehr vielen Verzweigungen - da muß man schon sehr aufpassen, die richtige Straße zu erwischen! Die Ladesäule stand dann ziemlich in der Pampas, neben einer Reihe von Autowaschboxen. Schon sehr einsam dort! Meine Frau meinte zu recht, dass die Ladesäulen oft so umständlich platziert sind - ich frage mich selber, warum die Betreiber die Säulen nicht einfach bei den Autobahntankstellen dazubauen. Das letzten Stück zu uns nach Hause hat sich dann schon sehr gezogen - es waren nochmals runde 70 Minuten zu fahren. Um rund 22:00 Uhr waren wird dann endlich zu Hause!
Natürlich hätten wir nicht so oft zwischendurch laden müssen - ich wollte halt nur alle kostenlosen CCS-Ladesäulen ausprobieren und natürlich wollte ich auch auf Nummer Sicher gehen, schließlich hatte ich ja noch überhaupt keine Erfahrung mit den Stromtankstellen und wußte dadurch auch nicht, ob nicht die eine oder andere Säule defekt, verstellt oder einfach nicht laden wollte. Es hat sich aber gezeigt, dass jede Säule genauso funktioniert hat, wie sie sollte. Bis auf die in Bergen - die ich einfach nicht finden konnte (würde mich noch immer interessieren, warum eigentlich).
Noch etwas zu den Verbrauchsdaten: Wir sind insgesamt 575 Kilometer gefahren und hatten am Ende einen Durchschnittsverbrauch von 12,9 kWh/100 km, die Durchschnittsgeschwindigkeit war 78 km/h - und das, obwohl schon die Winterreifen montiert waren. Ich finde, dass das ein recht guter Wert ist. Von Landsberg bis Piding (Grenze Österreich) gab es jede Menge Tempobegrenzungen, soweit ich das gesehen habe, war die erlaubte Höchstgeschwindigkeit 125 km/h, meistens waren es aber 80 oder bei Baustellen sogar nur 60. Da war es in Österreich wesentlich entspannter, da war eigentlich fast überall 130 km/h, außerdem sind die Straßen in Österreich in einem besseren Zustand. Ich bzw. wir sind nicht besonders schnell gefahren - teilweise 95, manchmal 100, manchmal 120 (vorallem in Deutschland), in Österreich dann meistens zwischen 110 und 115.
Es gab erwartungsgemäß überhaupt keine Probleme während der Fahrt, der Spurhalteassistent war sehr hilfreich, genauso wie der adaptive Tempomat. Es war eine recht entspannte Fahrt - und das, obwohl ich nicht gerne so weite Strecken fahre.
Obwohl das schon hier im Forum diskutiert wurde: Mich stört der geteilte Balken bei der Heckscheibe nicht, da ich mit meinem 1,95 immer durch die obere Hälfte schaue und kein hinter mir fahrender Wagen verdeckt wird. Ich kann mir aber vorstellen, dass kleinere Personen da Probleme haben könnten. Was mich aber doch stört, ist dass es keinen Heckscheibenwischer gibt - bei Regen auf Orts- und Bundesstraßen bleibt der Regen so drauf liegen, dass man einfach nicht durchsieht. Es mag sein, dass das auf Autobahnen nicht so ist, aber vorallem bei langsamer Fahrt kann mir keiner erzählen, dass das so gut ist.
So - das war mein kurzer Abhol-Bericht!