Ich bin ein Neuzugang, also erstmal einen Gruss an alle Lesenden.
Vor ein paar Wochen wurde von mir in einem Zustand der geistigen Internetumnachtung ein Berlingo electrique der ersten Generation erworben.
Ich werde versuchen meine Wiederbelebungsversuche hier im Forum niederzuschreiben, evtl gibt es ja noch ein paar Liebhaber die es interessiert, bzw. die durch meinen Bericht unterhalten werden. Für ein paar tipps bin ich natürlich sehr dankbar.
Ausser einer gehörigen Portion Neugier und Bastelfreude keine Erfahrungen mit Elektrofahrzeugen bisher auf meiner Seite. Jedoch der Traum bald mit der selbst eingefangenen Sonnenenergie Brötchen holen zu fahren
Das Fahrzeug wurde vom Vorbesitzer mit Hawker SBS Bleiakkus versehen, befindet sich also nichtmehr in seinem Originalzustand. Leider ist der Vorbesitzer verstorben und kann nichtmehr behilflich sein. Das Fahrzeug wurde von der Witwe verkauft. Ich gebe zu, ein etwas gewagtes bis sportliches unterfangen..
Recherche im internet ergab generell Informationslage zum Fahrzeugtyp: spärlich. Die französichen Foren wurden jedoch noch nicht durchstöbert, nachholbedarf.
Als ich das Fahrzeug in Empfang genommen habe waren nicht alle Akkus angeschlossen. Der erste Eindruck von der Fahrzeugsubstanz in Ordnung aber aufgrund des Umbaus auf Bleiakkus etwas verbastelt. 50.000km auf der Uhr.
Das erste was also unternommen wurde war rauszufinden wieviele Akkus wie angeschlossen wurden und die restlichen Akkus zu verkabeln. Schnell wurde klar dass alle in Reihe verkabelt wurden. Also die restlichen mit angeklemmt und Spannung gemessen, 161V (22 akkus).. sollte also ungefähr mt der Original Systemspannung passen..?
Als nächstes 12v Block angeklemmt, nach drehen des Zündschlüssels blubbern im Motorraum, Pumpe für das Kühlwasser tut. Danach mal alle anderen Funktionalitäten wie Scheibenwischer, Lichter, Blinker, Fensterheber etc. funktionieren ebenfalls.
Nach drehen des Schlüssels in Startposition tat sich jedoch weiter leider nichts (Schalthebel auf Neutral sowie Drive ausprobiert). Kein "Klonk" für das schalten des Hauptschütz für die Motorspannung, kein aufleuchten der Fahrsymbols im Amaturenbrett. Ausser der Leuchte für den Heizungstreibstoff jedoch keinen weiteren Fehlersymbole.
Die Eco-Anzeige geht auf 0, die Ladeanzeige bleibt jedoch tot obwohl auf den Batterien Ladung ist.
Mit Hilfe eines ODB bluetooth Adapters und der App checkelec konnte ich die Fehlercodes auslesen, ausser eines Coolant Temperature Sensor errors jedoch keine Hilfreiche Information.
Checkelec zeigt ebenfalls die korrekte Akkuspannung an.
Als nächsten Schritt der Versuch einer Akkuladung, Macheralstecker gesteckt, Kühlungspumpe fährt hoch und Fahrtl
icht geht an. Auf dem Amaturenbrett leuchtet die Laden Leuchte an. Leider brach der Ladevorgang dann nach einer halben Stunde ohne weitere Meldung ab.
Motorhaube auf, Alukiste mit der Steuerelektronik aufgeschraubt und geschnuppert.. keine bedrohlichen Düfte festzustellen, ansonsten sah alles recht frisch aus und es wurden auf den ersten Blick keine defekten Elektronikteile entdeckt.
Was wurde noch getan, die Kohlen für den LeroySomier Motor gecheckt und festgestellt dass sie schon unter der Markierung gelaufen sind, also neue bestellt und eingebaut. Kann ja nicht Schaden.
Wie geht es nun weiter.. Ich werde nächste Woche untersuchen Ob das Potentiometer am Gaspedal korret auf null steht und dies evtl das aktivieren des Motors verhindert.
Offene Fragen:
- Ist die Steuerung in ordnung? Die inaktive Ladeanzeige erscheint seltsam..
- was wurde Übersehen, bzw was kann weiterhin das aktivieren des Schützes für die Motorspannung verhindern
- ist das Ladegerät defekt? Abbruch des Ladevorgangs muss weiter untersucht werden
- generell ist das Laden der Bleiakkus mit dem Bordladegerät überhaupt so in ordnung, Ladegerät ist ja für Saft NiCd konzipiert.
- wie Bleiakkus am besten laden? (mein Wissen über Bleiakkus ist rudimentär)
Nächste Woche gibt es ein paar Fotos und die Fortsetzung des Berichtes.
Falls da draussen irgendjemand sachdienliche Hnweise beitragen kann, ganz grossen Dank im Vorraus.
Bis auf weiteres,
Lukas