Bei meinem jetzigen Auto passt Spritkosten * 3 = Gesamtkosten ungefähr als reelle Größe. Das geht dann um 22 Cent/Kilometer in den letzten 6 Jahren, wenn ich den Restwert mal pessimistisch Schätze.
Beim Neuwagen ist der größte Posten wohl immer der Wertverlust. Wenn man da den Listenpreis bezahlt, ist das in der Regel ziemlich brutal. Allerdings wird bei vielen eben nicht der Listenpreis gezahlt, sondern so -20% sind bei vielen Modellen durchaus realistisch. Beim Jahreswagen können auch gern 30-40% weg sein.
Bloß kommt man so eher an keinen Zoe oder Leaf - kein attraktiver Gebrauchtmarkt und kaum Rabatte - und genau da scheint heute noch ein wesentlicher Kostennachteil zu liegen, der dann wieder niedrigere Energiekosten in den Schatten stellt.
Ein weiterer Punkt ist eben der Akku. Der gibt beim Zoe nun von den Kosten keine Rätsel auf - aber die bekannte Summe stimmt nun auch nicht gerade glücklich. Bei den angeblich doch inzwischen so billigen Akkus müsste da ein Kaufakku eigentlich günstiger kommen. Bloß fehlen hier einfach Erfahrungswerte, wie viele Kilometer / Jahre die Dinger in der Praxis denn unter welchen Bedingungen jetzt wirklich durchhalten.
Dazu kommen die in einigen Jahren ungewissen Preise. Bei einigen Modellen gibt es dazu heute Aussagen und man kann davon ausgehen, dass der Akku vielleicht etwas günstiger wird, aber bei zB einem Ampera sagt der Händler nur - wenn nach Garantie defekt, ist er ein Fall für die Presse.
Auch BMW hält sich noch sehr bedeckt mit Preisen - obwohl 100tkm in gar nicht mal vielen Jahren überschritten sein können und die Garantie dann weg ist. Wenn zu den mindestens 35.000€ dann noch 10.000€ für einen neuen Akku kämen, summiert sich das doch zu sehr stolzen Beträgen. Bzw die Kosten für Akkuersatz können dann auf den Kilometer gesehen die Spritkosten eines Diesels deutlich übersteigen und von geschenktem Strom kann man wohl auch nicht mehr lange ausgehen.
Ich denke, dass es zum großen Teil auch einfach noch diese Ungewissheit ist, die viele zögern lässt.
Auch wenn man denn bereit ist, für etwas besonderes mehr auszugeben, will man doch wissen, woran man ist.
Und da geht es mir jetzt so, dass die Kosten für Wertverlust und Akkuersatz doch ganz schön heftig ausfallen könnten und beim Mietakku muss man das nicht fürchten, sondern weiß es schon vorher.
Ich hoffe, dass sich hier in den nächsten Jahren noch einiges tut bei bekannten und niedrigeren Preisen für Akkuersatz sowie Erfahrungswerten für Lebensdauer der Akkus und Wertentwicklung.
Und eigentlich sind die Preise auch immer noch deutlich zu hoch. Ohne Akku sollte ein simpel aufgebauter E-Up doch höchstens so teuer wie ein Benzin-Up sein - selbst wenn man die üppige (und leider nicht abwählbare) Ausstattung berücksichtigt.
Hier scheinen die Entwicklungskosten doch auf sehr wenige Fahrzeuge umgelegt zu werden im Gegensatz zu Tesla, wo man auf einer Höhe mit vergleichbaren konventionellen liegt - und siehe da, auf einmal verkauft sich das Ding auch.
Wie lange müssen wir denn wohl noch warten, bis Benzin- und E-Up auf demselben Preisniveau liegen?
Denn dann macht das E-Auto sicherlich das Rennen.
Und wenn analog zu Tesla da auf 10.000€ der Akku ein Viertel der Kosten ausmachen würde - hier würde man ja kein großes Risiko eingehen. Dazu kommt der überlegene Komfort.
Dann sind wir mal gespannt auf 2017, wenn das laut Zukunftsforscher soweit sein soll.