eMarkus hat geschrieben:Ich habe hier im Forum hin- und hergesucht und keinen Thread dazu gefunden. Bin nur auf die unqualifizierten Vergleiche mit namhaften Herstellern gestoßen. Unqualifiziert deswegen weil GM, Ford oder Crysler in den USA auch keinen Tesla auf die Reihe gebracht haben.
Ich glaube die Hauptgründe sind:
1) In Kalifornien gibt es mehr risikobereite Investoren, die eher Geld locker machen wie in Deutschland.
2) In Kalifornien gab es mehr Kundschaft für ein Modell wie den Tesla Roadster. Mein Eindruck ist, dass reiche Kundschaft in Deutschland so konservativ wie möglich kauft, aus welchen Gründen auch immer.
3) In Kalifornien gibt es mehr reiche Investoren wie den Musk, als in Deutschland, die ein paar Kröten locker haben.
Du hast etwas vergessen:
4) Kalifornien fördert E-Autos massiv in Vergleich zu anderen Bundestaaten und irgendwo hab ich gelesen, dass man wohl ein 3 Milliarden Programm auflegen will, was quasi einer Förderung von Tesla gleich kommt. Kurz gesagt Kalifornien schiebt Tesla mächtig viel Geld in den *******. Das wird jetzt denen nicht gefallen die immer davon schwärmen, dass Tesla das ja alles ohne staatliche Subventionen macht. Mag schon sein, aber indirekt gibt es doch einiges an Geld und wer weiß wie viele Kunden sich so ein Auto sonst nicht gekauft hätten. Dänemark und Hong Kong sind ja Paradebeispiele dafür.
Warum die andern US-Hersteller keinen Tesla gebaut haben liegt wohl ganz einfach daran, dass man damit kein Geld verdienen kann/konnte. GM hatte es ja zwischenzeitlich eingestellt und Chrysler legt wohl Wert auf preiswerte Fahrzeuge und dort verdient man jetzt auch noch kein Geld mit E-Autos. Also warum Milliarden investieren wo man noch Geld verbrennt, wenn man noch Geld mit alter Technik verdienen kann. Man darf eben nur den Absprung nicht verpassen.
Und nun zu deiner Frage warum Tesla nicht in Deutschland entstanden ist?
Das liegt meiner Meinung nach an der Mentalität. Musk hat die typische amerikanische Mentalität. Groß auf die Kacke hauen und die "normalsten" Sachen als das große Ding verkaufen. Gutes Marketing, die Leute begeistern und große Investoren anlocken. Der typische Marktschreier eben. Dazu auch das Risiko mal paar Milliarden zu investieren. Wenn es verbrannt wird ist es ja am Ende Kohle der Investoren. In Deutschland ist man da einfach zu konservativ, was solche Risikoinvestitionen angeht.
BMW testete zum Beispiel mit dem Active E erst einmal mit einer Testflotte von über 1000 Fahrzeugen (schon Jahre bevor es ein Modell S zu kaufen gab). Musk schmeist seine Testfahrzeuge gleich an Kunden raus, auch wenn's erst mal nur Mitarbeiter sind und wenn halt schlechte Quali rauskommt ist das egal. Selbst Herr Lüning meinte ja, das zwischen seinem ersten und seinem zweiten Tesla MS Welten liegen. Da hat man wohl qualitativen Müll für viel Geld verkauft der einem Premiumsegment eigentlich nicht würdig ist. Würde ein deutscher Hersteller wohl nicht so machen.
ÖPNV Monatsabo, seit 02/2011 // alter rostiger Drahtesel aus den 70ern, seit ca. 08/1997 // Tesla M3, 3 Stück reserviert, werden aber noch storniert.