AlexJ hat geschrieben:Am Ende geht es weniger ums Gewicht, als um Luftwiderstand. Und da die Batterien so unerwartet schnell billig und vor allem leistungsfähig geworden sind, ist der Aufwand für den i3 aus Sicht von BMW wahrscheinlich obsolet.
Mit Nichten! Die Entwicklungskosten haben sie bereits abgeschrieben. Die i Technologie, sei es Antrieb oder Carbon findet mehr und mehr Einzug in ihre normale Produktion. Auf dem Gebiet der Carbonverarbeitung sind sie anderen um Jahre voraus.
Und der i3 sollte ja nie ein Massenmodell werden, alleine die Produktionsanlagen geben nur eine untere 5-stellige Jahresproduktion her. Im Prinzip kauft man mit dem i3 einen Prototypen, den man so schnell nicht mehr von einem Hersteller zu sehen, geschweige denn zu kaufen bekommt.
Es macht wahrscheinlich wirtschaftlich einfach mehr Sinn, eine konventionelle Plattform umzurüsten und mit dem gesparten Extraaufwand das E-Fahrzeug einfach preiswerter anzubieten.
Das stimmt so auch nicht. VW hat viel Geld alleine für die Produktion des E-Golfs bezahlt, da jedes mal die Bänder stillstanden wenn auf E-Modelle umgerüstet werden musste. Nicht umsonst haben die die Produktion nach Dresden ausgelagert.
Beispiel Ioniq. An und für sich ein tolles Auto, aber der Akku ist ein Witz. Hätten die den auf eine EV-taugliche Plattform gestellt, sie hätten den Akku verdoppeln können. Was sie ja auch ab 2019 machen.
Das mag jetzt traurig klingen, aber am Ende geht es ja wohl darum, möglichst schnell möglichst viele E-Autos auf die Straße zu bringen. Und da werden es in Zukunft wohl eher nicht die i-Modelle sein.
Keiner der konventionellen Hersteller hat die Intention möglichst schnell, möglichst viele E-Fahrzeuge auf die Straße zu bringen. Das klappt zur Zeit nur mit politischem Druck oder mit Konkurrenz.
Ab 2020 werden wir eine Vielzahl neuer E-Fahrzeuge sehen, auch von Start-Ups, die sich auf reine E-Mobilität spezialisiert haben. Dies Unternehmen werden die Zukunft bestimmen. Weil sie billiger produzieren können, und nicht den Rattenschwanz einer knapp 100-jährigen fossilen Flotte mit sich herumschleppten. Konventionelle Hersteller haben ihren 7 bis 8 Jahresplan, in der Zeitspanne müssen sich ihre Modelle rechnen. Nur in 7 bis 8 Jahren werden sie kaum noch ihre heutigen, und die in Planung befindlichen Fahrzeuge absetzen können.
Große Volumen an E-Fahrzeugen zu produzieren geht auch nicht so ohne weiteres, weil heute und in den nächsten Jahren die Zellfertigung der Flaschenhals ist. Warum wohl baut Tesla seine Zellfabrik mit Panasonic? Weil sie damit erst ihre "Massenfertigung" schaffen und die liegt bei bescheidenen 500.000 Fahrzeugen im Jahr! Was braucht da wohl erst Toyota, die im Jahr über 7 Millionen Fahrzeuge produzieren?
China geht da einen interessanten Weg. Die werden ihre E-Mobilität durchsetzten und die im Land produzierten Zellen werden am Anfang auch nur für Chinesische Fahrzeuge zur Verfügung stehen.
Aber das traurigste Beispiel stellt BMW dar. Sie haben die Fertigungsmethoden, sie haben die Technik, aber der neue Vorstand war so kurzsichtig das alles einzustampfen. Glaubt einer wirklich - außer den Liebhabern fossiler dt. Barockfahrzeuge - daran, dass in 2020 ein konventioneller e-3er noch eine große Marktchance hat? Das ist eine Fehlentwicklung. E-Mobile haben viel mehr Potential. Siehe Beitrag von cpeter!
Ich hatte nie damit gerechnet, dass BMW noch einmal so einen Wagen wie den i3 auf die Straße stellt, aber ich habe damit gerechnet das sie bis 2018 den i5 auf die Straße bringen. Das wird sich im Nachhinein noch als gravierenden Fehler herausstellen.