(Ok; auf Wunsch eines einzelnen Herrn, hier noch mal die
leserliche Fassung; hatte den Beitrag schnell dahingeschmiert:)
Ja, aller Anfang ist schwer. Ich habe letztens gelesen, dass Audi 2 Prototypen zu EV-Testzwecken wieder eingestampft hat.
Was nicht bedeuten muss, dass sie nun bei null wieder anfangen, sondern alte+neue Ideen in den nächsten Prototypen einfließen lassen.
Ich find schon, dass Nissan eigentlich recht früh dran war mit dem Leaf und ein echt haltbares Emobility-Konzept auf die Beine gestellt hat. Wenn man sich folgende System-Features vor Augen hält:
-AC & DC Ladeanschluss
-Temperatur-, Ladezustands- & Kapazitätsanzeige des Akkus, anpassungsfähige Reichweitenkalkulation, zuverlässiges Frühwarnsystem zum Tanken (1. Meldung bei SOC 20%)
-Routen(um-)leitung zu Ladepunkten, Updates & Infos zu Merkmalen der Ladepunkte (Kontaktdaten, Steckertyp, Zugänglichkeiten)
-Programmierbarkeit von wöchentl. Heiz- & Ladeperioden und bedingt des SOC (inkl. Switch-Off-Button)
-Ein EV als 5-Sitzer
-verringerter Luftwiderstand (Unterbodenverkleidung & Co)
-Ladedose ist nach vorn verlegt (mehr Platz, vorallem in der Garage; näher an die Ladesäule fahrbar wegen Kabellänge+Geisterparker)
-Winterpaket+LED-Scheinwerfer zum Stromsparen
-Großes Display (Rückfahrkamera + vorallem das 2. differenzierte Verbraucher-Armaturenbrett läuft bei mir immer mit)
-ein wirklich nutzbarer Kofferraum
-eine effiziente und raffinierte Reku auf beiden(!): Brems-&Gaspedal
-ein zusätzlicher Eco-Mode, der noch autobahnkompatibel ist
-Kommuninkation zum Smartphone & zur kundeneigenen Internetseite.
Und das schon von Anfang an seit 2010!
Natürlich schleichen sich dabei ein paar Leichen im Keller ein, die damals vielleicht einen potentiellen Nutzen in Aussicht gestellt haben mochten, nur eben wie
tote Enden im Sand verlaufen sind (vielleicht bei diesen RSS-Feeds). Sowas wächst ja mit den Jahren erst. (Ich bekomm solche Dinge zwischendurch aus der Entwicklungsabteilung in meiner Firma mit)
Ich will nicht wissen, wieviel Zeit+Geld Nissan für die Entwicklung gebraucht hat. Und wer hielt vor 2010 als Vergleich und Maßstab her? Was ist ein Must-Have und was war ein No-Go zu der Zeit. Es ist schön, dass BMW endlich zu Potte kommt, aber wen wundert's, dass der i3 sich in vielen Dingen mit dem LEAF überschneidet. Denen wurd's ja vorgemacht. Und ich vermute einfach, dass die Entwicklungskosten beim Leaf in Relation höher waren als beim i3, obwohl selbiger am Ende noch mehr kostet, trotz mittlerweile günstigerer Bauteile wie dem Akku. Nissan wird immernoch an seinen Entwicklungskosten zu knabbern haben und denkt ja nicht dran mit dem Weiterentwickeln aufzuhören. (siehe Modell 2013)
Ich wünsch mir wie wohl alle von euch auch insgeheim: einen wassertemperierten 36-48kWh-Tank, Chamäleon-Lader, Wärmepumpe, überall von Nissan gesponsorte & funktionstüchtige Chademos und eine sorgenfreie, perfekte Softwarekommunikation. Nur hätte ich mir dann niemals dieses Auto leisten können. Und ich leih mir kein Geld; entweder ich hab's oder ich hab's nicht. Deswegen bin ich froh, dass Nissan an (den richtigen) Stellen gespart hat. So sehr mir auch der Zoe gefällt (besonders von vorne); Ich würde jederzeit wieder den Leaf kaufen, und nicht nur damit mir auch wirklich das ganze Auto gehört und nicht nur das halbe... (Tesla ist außer Konkurrenz
)
Das will ich nicht als Affront verstanden wissen, sondern meinetwegen als Spinnerei, damit sich eure zarten Gemüter nicht allzu sehr erhitzen.
P.S.: @Efan - Kritik dankbar angenommen & umgesetztFreiheit ist ein sehr zerbrechliches Gut & niemals weiter von seiner Auslöschung entfernt als genau eine Generation - R. Reagan