Themse hat geschrieben:Man wird nicht ernsthaft davon ausgehen können, dass in D aber auch weltweit,
die Stromversorgung sich überall in einem Zustand befindet,
der eine massenweiße Versorgung von Elektroautos zulässt.
Nö. Aber ich gehe ernsthaft davon aus, dass es in den Industrienationen möglich ist, die Infrastruktur überall in den kommenden 30 Jahren auf einen Stand zu bringen, der massenhafte Versorgung von Elektroautos zulässt. Und zwar so, dass das "auf den Stand bringen" kaum einer mitbekommt. Hier und da mögen Hausanschlüsse neu verlegt werden müssen. Im Wesentlichen werden aber mit dem Netzbetreiber kommunizierende Wallboxen und Ladesäulen ausreichen. Wo es am Backbone hapert, wird selbiges bei ohnehin in den kommenden 30 Jahren nötigen Ausbesserungsarbeiten an der Straße nachgearbeitet.
Links und rechts von meinem Berliner Büro wurde ohne großes Aufhebens die Infrastruktur für 1200 neue Wohnungen unter dem Gehweg verlegt. Die neuen Wohnungen haben im Gegensatz zu allen anderen ringsherum jetzt VDSL 100 und sogar elektrische Energie. Irre. So modern. Dabei hatte vor 50 Jahren niemand vorausgesehen, dass da 1200 Wohnungen entstehen sollen.
Was leider nicht im gleichen Zuge erledigt wurde, war das Ausrüsten aller Parkbuchten mit Stromkabeln. Hätte man aber ohne viel Mehraufwand tun können. Die Mehrkosten für Verkabelung sind in Relation zu den Kosten der ohnehin angefallenen Straßenbauarbeiten unbedeutend. In den 4 Jahren, in denen ich dort mein Büro habe, wurden
1x der Gehweg aufgegraben
1x die Straße komplett erneuert
1x nach der Erneuerung Parktaschen auf dem Grünstreifen angelegt
3x Tiefbau in 4 Jahren, 3 verpasste Gelegenheiten, Ladeinfrastrukturvorbereitungen zu treffen. Aber das muss ja nicht so bleiben. Es ist jedenfalls kein Naturgesetz, dass sich Deutschland zwar binnen 10 Jahren von Flächenbombardements erholte, es jetzt aber am Ausbau des Stromnetzes binnen 30 Jahren für 18% mehr Last scheitern soll. Die 18% mehr Last entsprechen der Verbrauchserhöhung zwischen 1991 und 2005. Hat auch keiner gemerkt, dass der Verbrauch in dem Zeitraum stieg.