Hallo,
am Wochenende ist mein, an anderer Stelle bereits erwähntes, Eigenbaukabel CEE 32A auf Typ1 fertig geworden.
Ich will es einfach mal als mögliche Alternative neben den vielen guten, vorhandenen Lösungen vorstellen.
Auslöser, das Kabel zu bauen, war primär der Umstand, das mit Typ1 Kabeln für Ladungen >3,6KW idR. direkt ein ganzer Drehstromanschluß belegt wird. Da ich häufiger an Treffen teilnehme oder mit Anderen gemeinsam fahre, ist das ein echtes Hindernis. Darüber hinaus hat sich mein Kia Notladekabel als mehr als dürftig dargestellt, da hier noch nicht einmal die nominalen 10A erreicht wurden und die Ladeverluste immens waren (von ~1900Watt Netzseitig kamen nur ~1300 im Akku an).
Ein weiteres Kriterium war, das ich dieses Kabel unterjährig als feste Ladestation nutzen möchte, da das Händling für meine Frau einfacher als mit der oben bereits genannten mobilen Wallbox ist.
Grundlage ist ein ELO 5/5 Standardgehäuse mit 32A CEE rot Dose.
Das Gehäuse hat ähnlichen Grundriss wie der Standard-Ladeziegel, baut aber höher.
Die Eingangsseite wurde mit 5x6² verdrahtet und L2 (Stecker) nach L1 (Dose) bzw. L3 (Stecker) nach L2 (Dose) durchgeschleift. Diese Verdrehung habe ich gewählt, damit man ein anderes (auf L1 konfiguriertes) CEE > Typ 1 Kabel parallel nutzen kann.
L1 (Stecker) wurde a) über den 16A Sicherungsautomaten (abschaltbar) auf L3 (Dose) verbunden und b) über Multizähler und Relais auf den Typ1 Stecker gelegt (ebenfalls 6²).
Die Ladesteuerung übernimmt ein
EVSE WB mit Bluetooth Modul.
Hierbei kann der Ladestrom von 0 bis 32A über Taster oder Android App frei konfiguriert werden.
(Zukünftig wäre auch noch das Steuern via Kopplung mit der PV möglich, das EVSE ist hierfür vorbereitet)
Die App bietet eine ganze Reihe Konfigurationsmöglichkeiten, wie z.B. das Verhalten nach Netztrennung/Stromausfall.
Da es sich bei der App noch um eine Beta-Version handelt, ist die Bedienung etwas kryptisch (die verschiedenen Register müssen mit ihrer Nummer angesprochen werden), die Anleitung ist aber gut und bei mir hat alles problemlos funktioniert.
Das Multimessgerät (1Phasig L1 > Typ1) bietet:
- Zähler KWh Total, nicht rückstellbar
- Zähler KWh Tag, rückstellbar
- Anzeige Netz-Spannung
- Anzeige Netz-Strom
- Anzeige Netz Frequenz
- Anzeige Netz Cos Phi
- Beleuchtung
Das über das EVSE bei car detected gesteuerte Relais hat eine Schaltleistung von 2x 30A (da parallel auf beiden Schaltkreisen verdrahtet theoretische 60A).
Bei Drücken der Verriegelung am Typ1 Stecker wird der Ladestrom unterbrochen, so das Lastfrei gezogen werden kann.
Damit stehen u.a. folgende Kombinationen zur Verfügung.
- mit den gängigen Adaptern von Schuko bis 32A CEE Rot >> 1Phasiges Typ1-laden bis 32A
- mit Anschluß an 11KW CEE Rot/Typ 2 >> 1Phasiges Typ1-laden bis 16A + Unterverteilung 2Phasen CEE Rot 16A belastbar
- mit Anschluß an 22KW CEE Rot/Typ 2 >> 1Phasiges Typ1-laden bis 16A + Unterverteilung 3+2x CEE Rot 16A belastbar
oder 1Phasiges Typ1-laden bis 16A + Unterverteilung 2x CEE Rot 32A + 1x CEE Rot 16A belastbar
oder 1Phasiges Typ1-laden bis 32A + Unterverteilung 2+2x CEE Rot 16A belastbar
oder 1Phasiges Typ1-laden bis 32A + Unterverteilung 2x CEE Rot 32A belastbar
Mit Ausnahme des 16A Automaten, wurde bewusst auf FI und Sicherungen verzichtet. Das ist zum einen der Gehäusegröße geschuldet, liegt aber auch daran, das dieses Kabel hinter Drehstromkisten verwendet wird. Diese haben FI und Sicherungen bereits integriert. Die Sicherungen für die Unterverteilung sind in meinem vorhandenen Verteiler vorhanden.
Die rechts neben dem Zähler offen sichbaren Kabel, erhalten noch eine Abdeckung (offene Kontaktflächen gibt es nicht).
Das Eingangs-Kabel könnte man auch von oben in die Box führen.
Der Materialaufwand beläuft sich auf 300 - 350,-€.
Vielleicht inspiriert es ja den Einen oder Anderen "Sein" optimiertes Kabel zu bauen.
Gruß
Horst