Die Kfz-Steuer ist eine "Besitzsteuer", wenn ich ein Fahrzeug in zugelassenem Zustand besitzen will, muss ich die Steuer bezahlen. Das ist Nutzungsunabhängig. Die Kopplung an den Hubraum war ursprünglich sehr proportional zu Leistung und wohl eher ein "Wohlstandsfaktor", wer sich mehr leisten kann, soll auch mehr bezahlen müssen. Durch die Turbomotoren ist das von der Industrie ziemlich ausgehebelt worden, der Gesetzgeber hat hier mit diversen Umweltfaktoren etwas nachgesteuert und von Wohlstand auf "Verschmutzungspotential" umgestellt.
Die Mineralölsteuer ist eine Verbrauchssteuer, wer viel fährt und/oder viel verbraucht soll auch viel bezahlen. Das hat sicher auch Ressourcen- und Umweltaspekte.
Steuern sind nie zweckgebunden, das sind nur Abgaben oder z.B. die Maut.
Im Zuge der Energiewende, E-Mobilität, Industrie 4.0, Automatisierung und Digitalisierung steht an vielen Enden unserer Gesellschaft eine neue Verteilungs-, Abgaben- und Steuerdiskussion an.
Im Mobilitätsbereich ist die Umstellung auf eine Straßenmaut sicher eine eher logische und konsequente Idee. Der Besitz eines Autos schadet ja nicht pauschal (außer dem Ressourcenverbrauch zur Herstellung), seine Nutzung hat aber doch ziemlich deutliche Implikationen: Straßenbau und -Unterhalt, Luftverschmutzung, Verbrauch unwiederbringlicher Ressourcen (Mineralöl). Da sollte höhere Nutzung durchaus höher belastet werden.
Jetzt kann jeder für sich selbst entscheiden, wie groß der Nutzen einer Maut-Flat ist, die nach Zeit abgerechnet wird, mit der ebenfalls zeitabhängigen Besitzsteuer verrechnet wird und auf diesem Wege Ausländer belastet
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Der Nutzen der neu einzuführenden Maut liegt ausschließlich darin, dass das Thema in den Köpfen der Menschen allmählich verankert wird. Wir Deutschen sind da ja ganz besonders sensibel.