Mal eine Frage an die Juristen hier:
Ich wundere mich immer wieder, dass die Mehrzahl der Ladesäulen, speziell dann, wenn über Roaming abgerechnet werden soll, eine absolute Überraschungswundertüte hinsichtlich der Ladekosten sind.
Ist das denn eigentlich legal?
Wenn ich an der Zapfsäule meinen i3Rex auffülle, ist klar, dass der Liter E10 1,xx € kostet.
Wenn ich an der Ladesäule daneben den Akku nachlade, ist praktisch keinerlei Beschriftung vorhanden, mit welchen Kosten für Ladezeit, Einmalgebühren und bezogene Energie gerechnet werden darf.
Man kann ggf. googlen, was denn der Ladevorgang kosten könnte, aber wenn dann noch regionale Angebote via Ladenetz, TNM oder PlugSurfing abgerechnet werden, ist das aufwendig und meistens auch nicht exakt. Ich habe jedenfalls noch keine Abrechnung gesehen, die ich 1:1 so erwartet hätte. Außerdem sind die irgendwo in einer App oder im Web veröffentlichten Preisangaben meist dynamisch, d.h. eigentlich nur mittels Screenshot mit Datumseinblendung einigermaßen als Beweis tauglich.
Frage also: Wie genau erfüllen die Ladesäulenbetreiber eigentlich ihre Pflicht gemäß der einschlägigen Preisangabenverordnung, vor dem Bezug der Leistung jeden Kunden klar und ohne unbillige Überraschungen über den geforderten Preis zu informieren?
Der Maßstab muss doch der direkte Vergleich zu den Zahlen "x,yy € / Liter" an der Zapfsäule sein, oder?
Ist es denn so schwer, einen Aufkleber mit einem Text: "Kosten für den Energiebezug setzen sich zusammen aus: € x je Ladevorgang pauschal + € y je Minute Ladedauer + € z je bezogene KWh". Wenn die Preise dynamisch sein sollen dann von mir aus mit einem ferngesteuertem Display, so wie an jeder Zapfsäule für Sprit.
Zusatzfrage: Welche Chancen habe ich als Energiebezieher, wenn ich an völlig unbeschrifteten Säulen (dieser Tage z.B. Allego in Asbach-Bäumenheim) Energie zu unbekannten Preisen beziehe, unverhältnismäßig empfundene Abrechnungen beim Roamingpartner oder beim Anbieter direkt zu reklamieren?
Gutes Gegenbeispiel: Die meisten Säulen des VR-Banken-Verbands sind direkt mit dem Betrag beschriftet, den die Ladung pauschal kostet, wenn mit der Maestro-Karte bezahlt. Der geforderte Preis mag unsinnig sein, aber wenigstens ist vor dem Ladebeginn klar, das der Energiebezug kostet.