Ich finde die aktuelle Entwicklung für die Integration der Ladestationen geht in die falsche Richtung.
Viel naheliegender finde ich folgendes Modell:
Der Strompreis pro kWh ist grundsätzlich variabel.
Nur Kleinverbraucher oder Klein-Einspeiser bis zu 1000 kWh p.a. dürfen einen altmodischen Zähler verwenden und zahlen bzw. erhalten einen mittleren kWh-Preis. Das gilt auch z.B. für alte PV-Anlagen, die eine zugesicherte Vergütung für n Jahre bekommen.
Alle anderen (smarten) Zähler bekommen regelmäßig automatisch den aktuellen kWh-Preis mitgeteilt. Die Zähler zählen dann direkt in Euro. Der Verlauf von Leistung und Preis wird aber vom Zähler gespeichert, um die Summe überprüfen zu können.
Das Ergebnis wäre:
Alle Verbraucher würden sich bemühen, zu den Zeiten der niedrigen Preise zu verbrauchen. Automatische Steuergeräte würden z.B. e-Mobile laden, wenn es gerade Überschüsse im Netz gibt. Wer dringend laden muss, zahlt einen höheren Preis.
Alle Erzeuger würden sich bemühen zu den Zeiten hoher Preise (mehr) einzuspeisen. Z.B. bei Biomasse durchaus möglich!
Dieses Modell würde zu einer massiven Entlastung der Stromnetze führen. Gerade zu Spitzenzeiten, wenn es sehr teuer wird, würden schon einige Haushalte und auch die Industrie eine Möglichkeit finden ihre Last zu verringern.
Die Preise könnten durchaus regional unterschiedlich sein. Damit würden Haushalte z.B. von den Windkraftanlagen vor ihrer Haustür profitieren.
Es gäbe durch die Preisdifferenzen automatisch ein Geschäftsmodell für Batteriespeicher, BHKW usw. Auch der Bau von Leitungen hatte einen Wert aus der Preisdifferenz.
Es müssten keine Daten vom Verbraucher ins Netz transportiert werden - es gibt kein Datenschutzproblem. Lediglich z.B. monatlich könnte der Monats-Rechnungsbetrag automatisch hochgeladen werden.
Und... niemand müsste bestimmte Verbraucher oder Erzeuger melden oder fernsteuern. Alleine der Preis regelt das ganze System. Das funktioniert bei anderen Dingen auch so:
Knappheit -> hoher Preis -> Anreiz zur Verringerung der Knappheit -> mehr Angebot -> niedrigerer Preis...
Wenn ich mir so ansehe wie viele Jahre jetzt schon über Smart-Meter geredet wird, und was wir bis heute damit machen, ist meine Hoffnung nicht so groß, dass wir so bald da hin kommen...