eine kleine Vorstellung. Mein Name ist Max. Aktuell fahre ich einen Toyota RAV 4 Vollhybrid und bin seit ich denken kann ein Verfechter von alternativen Energie- und Antriebskonzepten, Nachhaltigkeit im allgemeinen aber irgendwie auch schon immer gleichsam Auto- wie Fahrrad-Narr.
Zur Ausgangslage:
Vergangenes Jahr habe ich mich in der Situation befunden, ein Neufahrzeug anzuschaffen. Nach vielem Hin und Her, Überlegungen etc. bin ich letzten Endes bei dem genannten Toyota als Vorführwagen gelandet und freue mich an Rundum-Sorglos mit Vollgarantie und Gratis-Service über die gesamte Leasingdauer.
Warum Vollhybrid statt Elektro oder wenigstens Plugin-Hybrid (trotz meiner genannten Ideale): Ich lebe aktuell in einer Mietwohnung und habe die Kosten gescheut, die mit der Wallbox Installation einhergehen. Zudem müsste ich einen Garagen-Stellplatz anmieten (was sich negativ auf die monatlichen Unterhaltskosten ausgewirkt hätte) statt einer Parkkarte für Anwohner.
Im Verlauf der Zeit muss ich aber gestehen, bin ich zunehmend unzufrieden darüber geworden, immer wieder noch Benzin nachschütten zu müssen und das Gefühl von lautlosem Fahren (bei einer Wochenend-Probefahrt mit einem Passat GTE ausprobiert) ist eben schon phantastisch. Gleichermassen hat es mir aber auch aufgezeigt, wie unrealistisch oftmals die üblichen Plugin-Reichweiten sind und dass ein Ladenetz selbst hier in der Schweizer Metropolregion nicht dicht genug sein kann, um überwiegend elektrisch vorwärts zu kommen.
Nun hat es mich immer wieder gewurmt und ich habe eine Rechnung aufgemacht, nach der ich einen i3 (60 Ah mit Rex) als Vorführwagen für kaum mehr (wenn nicht weniger) pro Monat fahren könnte als den bisherigen Stinker - selbst wenn ich die initiale Investition für eine Wallbox einrechne und die Ablöse-Summe für die vorzeitige Beendigung des bestehenden Leasingvertrages zahle.
Mein Fahrprofil:
- Im letzten Jahr 15.000 km.
- ein Drittel rund um das Stadtgebiet, Vororte und nähere Umgebung (da wäre der i3 als BEV eigentlich schon perfekt, wenn nicht ab und an ein Ikea-Besuch anstünde oder auch Angelruten bzw. Fahrräder mal eine gewisse Transportlänge haben. Ioniq wäre auch schön, gefällt aber der Dame des Hauses nicht)
- ein Drittel durch die Schweiz - die umliegenden Städte, Berge und Seen wollen besucht werden und es gibt öfters Wanderziele abseits der Infrastruktur. Da kommt dann auch bei mir etwas Reichweitenangst auf und der Gedanke hängt in Richtung einer Lösung wie i3 mit REX, Ioniq wäre hier vermutlich am Rande des möglichen)
- recht viele Kilometer (und damit eben ein Drittel der Fahrleistung) entfallen auf Fahrten zu meinen Eltern nahe Frankfurt - 450km einfacher Weg und dort dann oft noch ein paar Etappen an einem verlängerten Wochenende. Tank & Rast sind ja auf der Strecke recht gut ausgebaut. Aber ohne etwas wie einen REX mit 80-90 km/h von Ladestation zu Ladestation zu hoppeln ist natürlich auch doof und dehnt die ewigen Fahrzeiten zusätzlich. Meine übliche Reisegeschwindigkeit hier liegt auf der BAB bei 130 -140 - allerdings kenne ich konsequente 120 aus der Schweiz mehr als genauso gut. Im letzten Jahr habe ich die Strecke aber zur Hälfte mit Mietfahrzeugen gemacht, um die Kilometer-Limitierung nicht über Gebühr zu strapazieren. Da das Berufspendeln nun weg fällt, würden hierfür aber Kilometer frei werden
Meine Bedenken:
- ein REx i3 scheint quasi auch wieder nur ein Kompromiss zu sein und negiert den Wunsch nach stromgetriebener Mobilität - gleichzeitig wäre es ein Fahrzeug, das quasi dem technischen Stand von 2013 steht, was für E-Fahrzeuge gerade in der aktuellen Entwicklungsgeschwindigkeit
- ein Tesla Model S übersteigt mein Budget leider massiv (und hat auch immer einen etwas Faden Beigeschmack im Sinne der Nachhaltigkeit gegenüber einem i3)
- ein 94 Ah i3 oder auch Ioniq bieten zu wenig Sicherheit bei der Reichweite in Anbetracht der Anschaffungskosten
Nun die grosse Frage:
- Abwarten auf den "richtigen" Zeitpunkt und weiter Benzin verbrennen?
- einen Kompromiss eingehen? Aber wenn ja, welchen und wie gleicht man etwaige Nachteile (Transportfläche, Langstrecke bzw. doch wieder Benzinverbrauch) wieder aus?
Mich würde Interessieren, wie hier im Forum andere Leute mit solchen heterogenen Anforderungen umgehen. Hier gibt es zwar auch Carsharing und Co - aber das Argument für ein eigenes Fahrzeug war eben vor allem der Zugewinn an Spontanität und Flexibilität. Rein für die Stadt brauche ich sicher kein Fahrzeug - da gibt es Bus & Tram.
Für die meisten Landsleute sind solche Fragen vermutlich hinfällig - denn da ist der i3/Zoe/Ioniq oft entweder der Zweitwagen für die Kurzstrecken oder es parkt eben doch gleich ein Tesla in der Garage.