Apparatschki hat geschrieben: Ein Verbrauchermagazin ist keine Wissenschaftssendung sondern wirft lediglich einen kurzen Blick auf eine aktuelle, verbrauchernahe Thematik.
Vollkommen klar. Und in sieben Minuten kann man ja schon eine ganze Menge machen.
Apparatschki hat geschrieben:Es war dem rbb wichtig, einen unvoreingenommenen Testfahrer zu haben, der völlig unbeleckt ist, der bestimmte Bedürfnisse und Vorstellungen des Wagens hat, der eine zufällig gewählte Strecke fährt und an zufällig ausgewählten Ladesäulen laden möchte.
Im Prinzip finde ich diese Herangehensweise ja ganz gut. Allerdings landen wir da sofort bei einem Grundproblem: Vermutlich ist es schon falsch, einfach davon auszugehen, dass eine vollkommen unbeleckte Person das sofort hinbekommt. Um erfolgreich an der Elektromobilität teilzunehmen, muss man sich vorab mehr mit dem Thema beschäftigen. Und schon das ist für viele Leute ein Ausschlusskriterium, weil sie dazu nicht bereit sind oder sich überfordert fühlen. Die wollen kreuz und quer durch die Gegend fahren und eben nicht vorher schauen, wo es gute und passende Lademöglichkeiten gibt. Man müsste also vermutlich erst mal das Interesse an Elektroautos wecken, und die Leute dahin bringen, dass sie bereit sind, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Mich zum Beispiel ekelt mein Diesel so dermaßen an, dass ich gerne bereit bin, stattdessen auf Langstrecken mehr Ladepausen zu machen. Aber andere sind nur dann glücklich, wenn sie 600 km ohne Pause mit 220 km/h durchbrettern können.
Gestern gab es bei Plusminus im Ersten einen Elektroauto-Beitrag, wo die Leute mit einem Zoe von Stuttgart nach Hamburg gefahren sind. Begründung für die Auswahl war, dass es sich dabei um das in Deutschland meistverkaufte Elektroauto handelt (weltweit wäre es der Leaf). Leider haben die dabei übersehen, dass es sich dabei eben um einen Stadtflitzer handelt, der keine besonders gute Schnellladefähigkeit hat. Wären die mit einem Ioniq gefahren, wäre das ein vollkommen anderer Film geworden.
Aber insgesamt fand ich den Tenor des Plusminus-Beitrages nicht so schlecht. Er hat eben gezeigt, dass man sich vorbereiten muss und dass die Infrastruktur immer noch besser werden muss.
Matthias
Seit Dezember 2020 mit Tesla Model 3 SR+ unterwegs.