@ Joachim: Bin auf dieselben Erkenntnisse gekommen, natürlich werde ich berichten und testen.
Gestört hat mich bisher besonders die beschränkte Akku-Kapazität der genannten Systeme (dennoch finde ich toll, dass es diese gibt!).
Ich habe jetzt 70 kWh Speicher, und ehrlich gesagt ist das viel zu wenig.
Vielleicht irre ich mich und ich schaffe es, den Strom möglichst gleich zu verbrauchen - Klimaanlagen werden an guten Sonnentagen wohl auch etwas zu tun bekommen.
Vielleicht kann ich die Nächte etwas "strecken", indem ich Tiefkühltruhen in der Nacht ausschalten lasse.
Vielleicht ist das aber auch eine Schnapsidee.
Autos laden - na soo viel Strom brauchen diese auch wieder nicht.
OK - ich rechne nicht mit 5 kWp an PV, sondern mit 20 - 40 kWp.
Egal - ich kann beim Victron System die Akkus erweitern wie es mir passt, später denke ich natürlich auch an ausgediente Leaf oder Tesla Akkus - haben ja auch schon ein paar gemacht, so viel schwieriger als Blei ist das auch wieder nicht.
Und auch die Leistung kann man ja erhöhen - ob nun 3 x Quattro 10 kW, oder gleich 3 x die 15 kW Version, oder einfach später parallel nochmals 3 x 10 kW dazu - geht. Das war immer mein Traum, einfach erweiterbar.
Platz braucht man jedoch schon
Ich denke, es wird oder muss der nächste Schritt nach der Elektromobilität sein. Zuerst fahren wir alle brav E-Autos. Dann werden die Energieversorger auf eine Lustige Idee kommen (in Ö beginnt es schon, ich denke auch hier gabs einen Beitrag dazu): Strom ist genug da, das wissen wir je bereits. So manche Hochspannungsleitungen müssen upgegradet werden. Ist auch klar. Aber die lokale Stromversorgung (Häuserblock) ist noch nicht dafür ausgelegt. Ja, ich habe 43 kW Netzleistung, wie jedes Haus hier, aber der Energieversorger rechnet nicht damit, dass alle gleichzeitig so viel brauchen. Ist klar. Und das ist das Problem. Wenn wir nun selbst mithelfen, das (lokale) Stromnetz zu entlasten, helfen wir der ganzen Sache und verhindern vielleicht, dass uns der Energieversorger wegen Spitzenlasten verständlicherweise schröpft.
Wobei mir hier wieder ein ganz anderer Lösungsweg einfallen würde - es werden wohl smartere Wallboxen in Zukunft sein, die das Laden je nach Auslastung des Häuserblockes steuern. Wäre ja blöd, wenn alle um 20.00 Uhr nach Hause kommen, das Auto anstecken und eine Stunde später sind alle voll. Zeitgesteuert, je nach Auslastung, und Problem gelöst. Die Autos haben ja die ganze Nacht Zeit zum Laden. Im Kleinen machen wir das selbst mit unseren Anlagen, im Großen muss es eine Kommunikation zwischen Verbrauchern und Energieversorgern geben, Lastmanagement. Auch wenn es uns nicht gefällt, der Smartmeter ist da wohl ein "Muss"...
Meine Berechnung: in Ö fahren die Autos durchnittlich 36 km / Tag (lt. VCÖ). Das sind bei hochgerechnet 20 kWh/100 km ca. 7 kWh.
Selbst einphasig mit 16A ist das in 2 Stunden erledigt. Im Durchschnitt. Und dazu hat jedes Auto eine ganze Nacht Zeit. Eigenen Strom verwenden, wenn möglich, und wenn nicht, dann Landstrom zu günstigen Zeiten.
Mit meinem 43 kW Anschluß könnte ich in 10 Nachtstunden 430 kWh saugen. Oder 61 Durschnitts-Autos laden. Ich alleine.
Das muss ohne Probleme klappen. Es klappt aber nicht, wenn alle 60 Autos ungesteuert gleichzeitig für eine Stunde oder zwei, 3.6 oder 7 kW ziehen, das sieht man ein, dass es für das lokale Netz zu viel ist.
Sorry für die langen Texte, aber eine Anekdote eines Nachbarn fällt mir noch ein. Sein Job ist, die Flüsse (Wasser) so zu steuern und die Schleusen so zu öffnen, dass der Strom verkauft werden kann und nicht verschenkt (möglichst lokal). Sonst muss er unlustige Fragen beantworten. Nachts hat er ein Problem: das Wasser fließt, aber wir brauchen zu wenig Strom. Er würde sich wünschen, wenn er einer Gegend sagen könnte "jetzt ist zu viel Strom da, weil die Schleuse geöffnet wird, bitte bezieht Strom". Das muss möglich sein, Internet sei Dank. Theoretisch. Theoretisch bedeutet für mich, die Komponenten sind da (Internet, Wallboxen mit Internet-Anschluß). Praktisch fehlt nur die Software. Und das kann man jederzeit nachreichen. Also kein unlösbares Problem mit Energiewende und Elektromobilität. Im Gegenteil - beides zusammen kann oder muss eine Symbiose sein.
Dadurch schließt sich für mich der Kreis: E-Mobilität, Energiewende (Sonne, Wind, Wasser,...), Energiespeicherung (zu Hause und Global), Energie vernünftig nutzen. Und das alles voll automatisiert natürlich.
Einige Leser werden sicher ein paar Gegenargumente in der Art haben "geht nicht, weil...".
Das verstehe ich. War früher auch so. Jetzt stelle ich mir die Frage: "ok - na gut, wie lösen wir das Problem?"
Für mich gibt es nur eine Möglichkeit, es herauszufinden - ich muss es selbst machen oder zumindest versuchen.
Vor 4 Jahren habe ich einen Tesla bestellt. Mit allen möglichen Zweifeln. Es hat alles geklappt.
Nun habe ich die Victron Anlage bald fertig. Mit allen möglichen Zweifeln. Mal sehen ob es klappt...
Grüße, mmm