Essen gibt die erste Busspur für EV frei

Und das genau auf meiner Pendelstrecke, cool.
https://www.waz.de/staedte/essen/ruhrha ... 44879.html

Hatte mich heute Morgen schon gewundert...

Das ist natürlich urtypisch deutsch

„Leider werde ich bei der zugelassenen Benutzung mit meinem E-Auto von den auf der rechten Fahrspur im Stau wartenden Verbrennungs-Pkw-Fahrern angeblinkt, angefeindet und sogar bei der berechtigten Vorfahrt am Ende der Busspur regelrecht abgedrängt."

Ich finde die Förderung von Elektro Autos gut, aber sich so abzusondern fordert doch solche Reaktionen geradezu heraus.

Ich bin froh, das der EV wie ein "reguläres" Auto aussieht, und will auch Teil des normalen Verkehrs sein, keine Provokation.

Fährt ihr auf der Busspur schnell vor, wenn die andern im Stau stehen, oder nur langsam (wenn kein Bus hinter euch ist), damit sich die anderen nicht so stark ärgern und dafür länger was zum Schauen haben?

Helfried hat geschrieben:Fährt ihr auf der Busspur schnell vor, wenn die andern im Stau stehen, oder nur langsam (wenn kein Bus hinter euch ist), damit sich die anderen nicht so stark ärgern und dafür länger was zum Schauen haben?

Also ich würde entspannt langsam vorbei fahren

Naja, an der Stelle ist 50, warum langsamer fahren?
Wenn da schon Reisebusse illegal herfahren, warum dann nicht EVs legal?

Aus diesem Grund halte ich nichts davon, Busspuren für BEVs freizugeben. Die Möglichkeit, dass auch Verbrenner glauben, sie müssen dann diese Spur nutzen ("ha, der fährt da, dann fahr ich gleich hinterher") ist viel zu realistisch und das Chaos ist perfekt.

Bei uns in Ö wäre mit unseren "grünen Kennzeichen" (grüne Schrift auf weißem Grund) diese Möglichkeit auch jeder Gemeinde überlassen. Ich finde trotzdem Busspuren gehören den Bussen (es reicht ja schon, wenn Taxis auch glauben, diese nutzen zu müssen).

In Norwegen funktioniert das super und ich sehe keinen Grund, warum das in Deutschland nicht auch sinnvoll wäre.

Nur weil ein paar Leute sich benachteiligt fühlen? Ja, gut so! Dann beginnt vielleicht auch bei denen das Umdenken.

Mir ist es vollkommen egal, was andere davon halten, wenn ich regelkonform fahre. Es braucht keine für E-Autos freigegebene Busspur, um wütende Proteste von vermeintlich Benachteiligten zu ernten. Man wende einfach das Reißverschlussverfahren bei Fahrbahnverengungen an und erlebe diverse HB-Männchen.

Am Ende fahre ich seit einiger Zeit streng "mediterran" in solchen Situationen: Ich sehe mich nicht um und schere mich nicht darum, ob mir das Einfädeln ermöglicht wird. Ich gehe schlicht davon aus, dass man sich regelkonform verhält und schere ein. Geht mit Sicherheit irgendwann schief und dann zahlt halt einer von den beiden Beteiligten. Aber seit 2-3 Jahren funktioniert diese "mediterrane" Fahrweise sehr gut.

Zum Thema: Wenn Busse in Essen keine eigene "grüne Welle" haben, die per Transponder ausgelöst wirst, kann das eine geeignete Maßnahme sein. In München wäre dies nicht vorstellbar, da sich Busse auf den meisten Linien per Sendesignal selbst grün geben. Die E-Autos würden dumm rumstehen.

Rudi L hat geschrieben:Das ist natürlich urtypisch deutsch

„Leider werde ich bei der zugelassenen Benutzung mit meinem E-Auto von den auf der rechten Fahrspur im Stau wartenden Verbrennungs-Pkw-Fahrern angeblinkt, angefeindet und sogar bei der berechtigten Vorfahrt am Ende der Busspur regelrecht abgedrängt."

Die Strecke fahre ich auch regelmäßig und mir passiert das selbe, sogar einen Auffahrunfall habe ich dort schon erlebt, weil einer mich nicht rein lassen wollte und somit keine Lücke ließ und dem Vordermann rein fuhr