squanto hat geschrieben:
Der i3 ist ein Experimentierfeld für neue Technologien in Bezug auf Antrieb (elektrisch), Fertigung (Karbonfaser für kleinere Stückzahlen), Nutzung (DriveNow) und Vermarktung (Onlinebestellung).
Ja, der i3 hat mit BMW Fahrzeugen so viel gemeinsam wie Sekt aus Rosenwasser und Champagner. Es ist wie richtig geschrieben eigentlich ein Prototyp, der es tatsächlich in die Kleinserie geschafft hat.
Spätestens nach den letzten Äußerungen aus dem Hause BMW scheint die Submarke i als Vermarktung von elektrischen Fahrzeugen tot zu sein. Es wird noch ein leichtes Facelift geben und auch die 120 Ah Zellen werden sich in den i3 verirren, aber das war es dann erst mal.
Wer einen BMW mit E-Antrieb will, wird sich wohl in den nächsten Jahren auf die Formen und entsprechenden Unzulänglichkeiten ihrer Verbrennerfahrzeuge einstellen müssen. Ich denke die wenigsten i3 Fahrer können sich mit so was anfreunden. Allerdings ist BMW damit in guter Gesellschaft der Asiaten und auch Chinesen, deren Fahrzeuggeschmack auch im E-Bereich mehr den konventionellen Fahrzeugen angelehnt ist.
Einzig konsequenter Anbieter - auch wenn die Formen nicht allzu extravagant sind - ist Tesla, bei denen man merkt, sie bauen wirklich E-Fahrzeuge und keine um modulierten Teile aus dem letzten Jahrhundert.
Allerdings muss ich herrmann-s widersprechen. So teuer wäre eine zweite Fabrik "Leipzig" nicht gekommen. Auch wäre die Entwicklung eines verlängerten i3 nicht teuer gewesen. Und vom Stil her, hätte der selbst bei Tesla ähnlichen Reichweiten nicht die konventionellen Fahrzeuge kannibalisiert, aber er hätte weiter neue Kundschaft zu BMW gespült die jetzt scharenweise zu Tesla abwandern.
Man sieht ja an den Kundenreaktionen, dass sie gewillt sind E-Fahrzeuge zu kaufen, wenn zumindest mal die Reichweite in die richtige Richtung geht. Zumindest wenn sie geliefert werden.
Wäre der i5 wie beschlossen 2017/18 auf die Straße gekommen, hätte man bis Ende des Jahrzehnts bis zu 300.000 neue Kunden gewinnen können, die zum Großteil von der Konkurrenz gekommen wären.
Und ab 2020 hätte man zwei elektrische Produktreihen zur Verfügung: Für die fortschrittlichen Autofahrer das i, für die konventionelle Klientel die alten Formen.
Die Leute, die hier unterwegs sind, leben schon viel weiter in der Zukunft des Individualverkehrs, und für uns wäre so eine Entscheidung vollkommen normal. Wenn man überlegt, das Daimler gerade 3 Milliarden in neue Dieseltechnologie versenkt hat, erscheint mir die gleiche Summe für den i3 als deutlich besser angelegt.
BMW lässt da gerade einiges auf der Strecke liegen. Ich frage mich auch, ob der Kundenkreis der einen elektrischen X3 oder 3er will groß ist. Das echte BMW-Klientel wird wohl noch lange die fossilen Fahrzeuge bevorzugen. Nur wer soll denn dann die ausschließlich konventionelle E-Ware kaufen wenn es viel coolere Hersteller auf der E-Seite gibt?