Ok, also das mit den Ressourcen muss ich noch einmal genau recherchieren.
Lithium kommt häufiger vor als Blei. Und seltener als Kupfer. Und Kupfer ist derzeit ziemlich teuer. Und wenn jedermann einen leistungsfähigen Lithium-Akku im Auto und im Keller hat, da wird Lithium auch knapp. Und ich will mir gar nicht ausmalen, was für Folgen das hat, wenn der Lithiumgehalt im Meerwasser sinkt. Ein Meerwasseraquarianer weiß wovon ich spreche...
Aber mit dem Fernseher, der Vergleich könnte stimmen! Ich bin mir nicht sicher, was da alles drinnen steckt, in so einem superflachen LCD- oder Plasma-Gerät.
berndine1 hat geschrieben:Das Problem ist doch, dass wir dann als Kunden wieder extrem vom Wasserstoff abhängig sind
Das sehe ich nicht so. Ich bin in meinem Kopf jetzt in nicht allzu naher Zukunft. Elektrolyse ist überall da möglich, wo Strom und Wasser zur Verfügung steht. Im Prinzip könnte es also jede Gemeinde selbst herstellen. Dezentralisierung ist ja auch im Stromnetz ein wichtiges Thema.
BuzzingDanZei hat geschrieben:Was du beschreibst, kommt so aus einem Werbeprospekt von Wasserstoff Aktivisten.
*lach* Ich bin kein Wasserstoff-Aktivist. So etwas gibt es wahrscheinlich noch nicht einmal. Ich bin Biologe. Und ich sehe die Welt daher von Haus aus etwas anders. Es wird in der kommenden Diskussion sicher klarer werden.
green_Phil hat geschrieben:Wasserstoff verbraucht extrem Energie durch die Kühlung. Einen Tank auf -200°C zu halten ist schlicht unwirtschaftlich.
Na wo hast Du das denn gehört? Wasserstofftanks müssen NICHT gekühlt werden. Nur wenn normaler Außendruck herrscht muss man tief kühlen, da sonst der Wasserstoff verdunstet. Normale Gastanks (Erdgas) sind auch nur Drucktanks, keine gekühlten Normaldruck-Tanks. Will man Wasserstoff allerdings erst einmal komprimieren, kostet das Energie, ob nun durch Kühlung oder mechanische Kompression. Das stimmt leider. Der Siedepunkt von Wasserstoff liegt bei -259,2°C. ^^
green_Phil hat geschrieben:Es gibt derzeit keine Technologie, um in einem herkömmlichen Auto Wasserstoff für Reichweiten deutlich größer 300km zu speichern. Es lässt sich nicht komprimieren.
Das wusste ich zwar nicht, aber mit einem "herkömmlichen" Elektroauto erreicht man ja auch kaum die 200km-Grenze.
green_Phil hat geschrieben:Und bis auf Mercedes sehen das die anderen Automobilbauer auch so.
Das ist so nicht richtig. Ein Freund von mir arbeitet in der Forschung eines bayrischen Automobilkonzerns, die forschen gerade mit Unsummen an Wasserstofftanks...
berndine1 hat geschrieben:Für mich ist Wasserstoff keine Alternative. Übrigens werden für das Wasserstoff System auch Batterien benötigt!
Stimmt genau. Aber in einem um einige Potenzen kleineren Ausmaß.
Ich hatte versucht es deutlich zu machen: ich bin nicht gegen den Einsatz von Elektromobilen. Ganz im Gegenteil! Vielleicht habt Ihr Euch schon so oft so sehr über Lobbisten, Konzerne und Politik geärgert, dass nun Wasserstoff in diese Ecke gestellt wird. Aber grundsätzlich ist es eine Technologie. Und sie bietet Potenziale. Ich meine, wie alt ist die Elektrizität, wie alt der Akkumulator und wie alt die Brennstoffzelle? Gebt dieser Technologie eine Chance und schreibt sie nicht ab, nur weil andere sie in den Schmutz ziehen und missbrauchen um Gelder zu kassieren.
Schaut Euch zum Beispiel mal die PROWINDGAS-Idee von Greenpeace an. Ich weiß, diese Organisation ist mit Vorsicht zu genießen, aber wenn man diese Idee bis zum Ende weiterspinnt, wird ein Gasnetz genutz, welchen ja bereits existiert, ähnlich wie beim Strom!
Zum Thema Effizienz: Effizienz ist gut, wenn man auf Leistungsfähigkeit (Reichweite) oder Geldbeutel achten will. Effizienz ist aber nicht immer ein guter Ratgeber, wenn es darum geht, neue, umweltfreundliche Technologien zu entwickeln. Die Natur selbst hat einige derart innefiziente Mechanismen hervorgebracht, und dennoch - sie sind gut. Sie sind "grün". Ich finde (ganz persönlich) den Wasserstoffantrieb genauso interessant wie einen Akkustromer. Vielleicht ist der Solidaritätsgedanke ein funktionierendes Beispiel. Um vom Erdöl loszukommen setzen die Leute in diesem Forum u.a. auf Akkustrom-Vehikel. Damit haben sie einige Schwierigkeiten zu überwinden. Die Probleme werden hier überall diskutiert. Ein Wasserstoff-Tanker steht ebenfalls vor ähnlichen Problemen. Und obwohl die Motivation für beide Gruppen die gleiche ist, und sie deshalb keine Konkurrenz darstellen sollten, winkt man hier ab und überlässt die Wasserstoffler ihrem Schicksal. Genau das kritisieren aber eben wir Akku-Stromer: Mangelndes Interesse, wenig Pioniergeist oder Idealismus. Ich für meinen Teil reiche jeder Technologie gerne die Hand, so sie uns denn von Erdöl und Klimaerwärmung befreit. Dass Konzerne dabei mitmischen wollen ist für mich eine sehr ärgerliche Diskussion, die aber ebenfalls in ihren Ursachen zu bekämpfen gilt, so man das denn will.
PS: Bernadine, ja, in einer Brennstoffzelle braucht man einen Katalysator. Das kann z.B. Platin sein, muss es aber nicht.