Hallo Leute,
nach etwas mehr als einem Monat mal ein kleiner Bericht.
Ich habe die 2013er Zoe im Dezember 2016 ja als EV-Neuling aus dem Bergischen ins Badische überführt und war erstaunt, wie einfach das mit den 43kW-Ladern der Tank&Rast funktioniert hat. Lange Freude hatte ich danach allerdings nicht an dem Auto, denn ich durfte es kaum mehr fahren. Wurde von meiner Frau konfisziert. Ich baute ihr noch ne 11kW-Wallbox und wartete dann auf den bereits bestellten Geschäftswagen, einen dreizylindrigen Astra Kombi mit 4,6l Normverbrauch (stehe nicht so auf teure PS-starke sprithungrige Protzautos und hatte freie Wahl).
Dann wurde es kalt und Frau nutzt nun eifrig die Standheizung, wärend ich morgens kratzen darf.
Wir wohnen hier in einem Dorf am Fuße des Schwarzwaldes und 80% der Fahrten sind unter 2km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von unter 30km/h und Höhenunterschieden zwischen 50 und 100 Höhenmetern (Kindergartenverkehr).
Der Verbrauch nach nun vier sehr kalten Wochen liegt bei uns im Schnitt bei 28kWh/100km. Faktor 2 über der Werksangabe, aber:
Der Astra liegt bei ähnlichem Fahrprofil bei mehr als 12l/100km -> gleicher Effekt
Bei der Zoe ist das auch leicht zu erklären:
1. Meine Frau liebt die Standheizung
2. Meine Frau hasst den ECO-Knopf
3. Eine vollgeladene Zoe rekuperiert nicht, auch nicht bei 80% SOC bei -5°C. Unser Fahrprofil besteht aber zu 30% aus Bremsvorgängen. Wir versuchen also, die Zoe nicht vollzuladen und gleichzeitig immer über 50% zu bleiben, um in den Genuss der Standheizung zu kommen. Das ist lästig und klappt nicht immer. Ich werde bei Gelegenheit die Wallbox so modifizieren, dass sie nach Unterschreiten eines bestimmten Ladestroms einfach abschaltet. Wenns läuft, werde ich berichten.
Im Vergleich zum Astra ist die Einparkhilfe der Zoe eine Wohltat, angenehmes Geräusch, zurückhaltend, während man im Astra grundsätzlich in ein nervig piepsendes Auto einsteigt.
Dafür hat uns die Zoe mit sporadischen Fehlermeldungen der Berganfahrhilfe überrascht, die sich gefährlich lesen aber wohl einfach zu ignorieren sind. Auch der Regensensor hat uns bei den paar wenigen Regentagen nicht überzeugt und war völlig untauglich, schlechter als jede Intervallschaltung. Der lokale Händler wollte ihn gleich ganz tauschen. Nach Rücksprache mit dem Händler, der uns das Auto verkauft hat, warten wir jetzt aber nochmal ab und probieren das bei Regen/mit Wasserschlauch nochmal genauer aus. Wäre ja ein Garantiefall.
Im Schnee hat die Zoe mit Winterreifen einen ganz guten Eindruck gemacht, vor allem, weil man das Drehmoment viel besser als in einem Verbrenner dosieren kann, ohne die Kupplung totzuquälen. Das Montieren der Winterreifen war jedoch etwas schwieriger, weil der alte Rangierwagenheber nicht unter den Schweller gepasst hat (wir wechseln hier am Berg auf einer leichten Kuppe). Mit Tricks gings dann doch. Doch was macht man, um die bereits vom Vorbesitzer leicht angebogenen viel zu lapprigen Blechlaschen der Wagenheberaufnahme nicht vollständig zu verbiegen? Ich habe extra ein Stück Multiplex-Holz rund ausgesägt und einen Schlitz eingebracht. Funktioniert so lala.
Neulich die Zoe zum Laden angesteckt und nach einer Stunde den Ladestand kontrolliert. Lädt nicht. Hmm. Kabel raus, Kabel wieder rein, "Überprüfen", Zoe geht ohne Fehlermeldung einfach aus. Hat die selbstgebaute Wallbox vielleicht was? Noteladekabel probiert, gleicher Effekt. Da bin ich dann erstmal ratlos ums Auto gelaufen. Die Zoe wollte mir einfach nicht sagen, warum sie zickt. Kenne ich irgendwoher.
5 Minuten später den Grund erkannt: Der Wählhebel stand nicht auf P. Das hätte sie mir aber auch sagen können.
Im Übrigen ist es doch ganz klar, dass es DIE Zoe heißt. Wer das Auto von hinten anschaut sieht unverkennbar, dass das kein männlicher Po sein kann. Und "Zicke" ist auch weiblich. Ladezickig war sie bis auf das eine mal noch nicht.
Michael