Allego Preisexplosion

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Re: Allego Preisexplosion

Zoe717
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berrx hat geschrieben:Leute ihr müsst mal überlegen, zu Hause zahlt ihr knapp 30 und das ist keine DC Ladung. Dieser Luxus kostet halt etwas. (...) Und dann zahle ich auch 0,69 €.
Mit dem Zoe kann ich nur AC laden und zahlte dafür ohne dass ich den Preis nachvollziehen kann runtergerechnet 1,15 Euro je kWh. Okay, preislich bin ich damit im Luxussegment. Und welche Leistung ist jetzt daran Luxus? Es war doch AC.

69 Cent wäre ich an der Autobahn auch gerade noch bereit zu zahlen. Nur akzeptiere ich die Argumentation nicht, dass sich jemand vielleicht 10 Kugeln Eis im Jahr gönnt und daher auch locker 5 Euro für das Bällchen zahlen kann. Wo sind wir denn eigentlich? Und das Wesentliche muss ich hier nochmal wiederholen: An dieser Eisdiele würde gleich 5 Euro/Kugel ausgepreist sein. Ich kenne keine Eisdiele, die ihren Preis für eine Kugel nicht direkt sichtbar anzeigt.
Euere Französinnen in allen Ehren. Meine Historie: der Panda, der Mazda, der Audi & der Golf. Warum sollten Nichtverbrenner nicht auch männlich sein? Mein Mann & ich sind es ja auch. :mrgreen:
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Re: Allego Preisexplosion

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Das Argument mit dem Zoe verstehe ich natürlich o. k. Der kann nur A.C. Laden und man hängt an der teuren schnell Ladestation. Aber Moment mal warte 0,69 € pro KW/h wie komme ich da jetzt auf 1,15 €? Das ist doch gerade das faire an der jetzigen Preisumstellung. Es wird doch nicht mehr nach Zeit abgerechnet. Für dich als Zoe Fahrer also doch gut.

Re: Allego Preisexplosion

Zoe717
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berrx hat geschrieben:Aber Moment mal warte 0,69 € pro KW/h wie komme ich da jetzt auf 1,15 €? Das ist doch gerade das faire an der jetzigen Preisumstellung. Es wird doch nicht mehr nach Zeit abgerechnet. Für dich als Zoe Fahrer also doch gut.
Bitte wo steht das nachvollziehbar mit der "Preisumstellung" und mit welcher Karte gelten welche Preise bei Allego?

Die 1,15 Euro sind der Preis, den ich für meine Ladung am 24.02. in Waldlaubersheim auf der Rechnung von TNM berechnet bekam. Also meine Realität. Da die App nicht ging, wusste ich nicht, dass ich an einer Wuchersäule gelandet war.
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Re: Allego Preisexplosion

energieingenieur
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Ich behaupte mal, die Nutzung des Stroms zu Hause bei euch kostet fast jeden auch um die 40ct/kWh.

Wie ich dazu komme?

Ein Gedankenbeispiel: Der Strompreis von z.B. 29ct/kWh zu Hause ist die Summe aller Kosten, die für die verschiedenen Akteure (Stromanbieter, Netzbetreiber, Staat) unter aktuellen Bedingungen notwendig sind, dass dieser zu Hause am Zähler ankommt. Dieser Wert hängt auch sehr von Menge und maximaler BezugsLEISTUNG(!) ab. Für diese 29ct/kWh ist der Strom aber noch lange nicht dort, wo er hinsoll, sondern steht erst einmal NUR am Zählerabgang zur Verfügung. Wer nicht jedesmal von dort per Verlängerungskabel arbeiten will, sondern den Strom in Zimmer xy aus der Steckdosen kommen lassen will, der muss noch ein paar Cent drauflegen. Diese Kosten werden natürlich bei allen Berechnungen unterschlagen.
Ab dem Stromzähler ist noch ein Verteilnetz im Haus erforderlich. Ein Sicherungsschrank, Kabel, Steckdosen, Arbeitsaufwand zur Verdrahtung, Erdung, etc. Sagen wir mal beispielhaft, dieses Netz wurde für 15.000 EUR installiert und auf eine Nutzung von 50 Jahren auslegt. In dem Haus werden pro Jahr 3.500kWh Strom verbraucht.
In diesem Beispiel schlägt sich diese private Infrastruktur, die erforderlich ist, um in genau diesem Zimmer jetzt den Staubsauger in die Schuko stecken zu können, mit 9ct/kWh nieder. D.h. dein eigener Strom kostet am Netzanschluss noch 29ct/kWh, an der Schuko in Zimmer xy aber schon 38ct/kWh, wenn man die erforderliche Infrastruktur mit berücksichtigt.

Bei den Ladesäulen ist das genauso: Selbst wenn der Strom am Netzanschlusspunkt für x EUR/kWh ankommt, ist der noch nicht im Auto. Insbesondere die DC-Lader kosten aufgrund der AC/DC-Wandler viel Geld und erfordern auch kontinuierliche Wartung. Man klemmt da ja nicht nur einfach plus und minus ans Auto, sondern so eine Ladesäule macht es eben möglich, zu 24h an 7 Tage die Woche an genau diesem Standort Strom in genau der Form zur Verfügung zu stellen, dass ein Auto diesen mit dem richtigen Stecker und Kommunikationsprotokoll aufnehmen kann. Die Betrachtung von EUR/kWh an Schnelladern im Vergleich mit den EUR/kWh zu Hause lässt viele teure Dinge unter den Tisch fallen. M.E. sollte man gedanklich eher schauen, wieviel einem die Gesamtdienstleistung: "Zu Zeitpunkt x mit dem Auto an diesem Standort y km in z min nachladen zu können" Wert ist und sich von den kWh lösen. Vor allem von dem Vergleich mit zu Hause. Elektrische Energie ist kein Mengenprodukt, wie sagen wir mal Heizöl. Die Abrechnung nach Menge (kWh) ist für Kleinstverbraucher (Privathaushalte) die einfachste Möglichkeit. Im größeren Stil spielt die Menge aber immer weniger eine Rolle. Da sind Leistung, Zeitpunkt usw. viel wichtigere Faktoren.

Wer nicht gerade mit der Installation und Betrieb von DC-Ladestationen befasst ist, hat kaum einen Überblick, was die Aufstellung und der Betrieb solch einer Säule kostet. Hier werden zwar häufig Kosten für die Hardware genannt, aber die sind doch bei weitem nicht alles. Wer irgendwo 100kW aus dem Boden haben will, muss erstmal gewaltig Geld für einen neuen Netzanschluss auf den Tisch legen. Die Hardware baut sich auch nicht von selbst auf... Sie muss gewartet werden und es müssen Rücklagen für Reparaturen gebildet werden. Und der Backend-Betreiber will auch noch Geld. Der kümmert sich in der Regel darum, dass die Authorisierung an der Säule funktioniert und später Rechnungen geschrieben werden können (Personalkosten!). Die 24/7-Hotline und ein Entstördienst darf natürlich auch nicht fehlen. Sonst gibt es schlechte Kritiken, wenn Nachts um 3 das Kabel klemmt, und der Betreiber nicht binnen 1h handelt. Apropos Betreiber... Wer ein größeres Netz von Schnellladern betreiben will braucht auch Büroräume, Personal und hat weitere Kosten (z.B. für eine Website, Telefonie... das übliche eben.). Und ganz am Schluss: Da es grundsätzlich Ziel eines Unternehmens ist, dass auch was über bleibt, muss der Gewinn auch noch eingepreist werden.

Ein "fairer" Preis am Schnelllader bedeutet nicht, dass dieser Preis aus Sicht der Nutzer niedrig ist. Fair bedeutet auch, dass der Anbieter langfristig davon leben kann. Denn wenn er das nicht kann, funktioniert das Geschäftsmodell an sich nicht und Niemand wird Schnelllader aufstellen. Aktuell verdient sich damit absolut Niemand - ob nun mit oder ohne Fördergeld - eine goldene Nase.

Wer anderer Meinung ist, dem steht es frei selbst ein Unternehmen zu gründen und selbst Schnelllader mit niedrigen Preisen zu betreiben und grandios reich zu werden.

Re: Allego Preisexplosion

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Wenn Störungen innerhalb von einer Stunde behoben werden würde und auch ansonsten das von dir beschriebene Servicelevel zur Verfügung stehen würde, wäre ein Preis von 35 Cent / kWh möglicherweise diskutabel.
Das ist es aber nicht und deine Rechnung ist auch sonst kaputt, denn du unterschlägst, dass der Betreiber mit dieser Säule ein Vielfaches von dem umsetzt, was ein Privathaushalt im Jahr bringt, also selbstverständlich nicht mal ansatzweise den von dir veranschlagten Zeitraum von 50 Jahren benötigt.
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Re: Allego Preisexplosion

Zoe717
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In der TNM App werden mir "Auf dem Stein 1, Waldlaubersheim" zwei Typ 2 Ladesäulen angezeigt.

Die eine ist die 43er, die jetzt 69 Cent je kWh kostet.

Die andere ist eine 22er, die jetzt 30 Cent je kWh und 2 Cent je Minute kostet.

Problem: Lt. Stromtankstellenverzeichnis und unserer Recherche vor Ort gibt es die 22er Ladesäule nicht.

Oder kann man die 43er über die App als 22er schalten und es wird dann für Zoe-Fahrer günstiger?

Wie gesagt, die App streikte und ich musste mit Karte laden. Aber beim nächsten Mal wird die App ja wohl funktionieren. 30 Cent zzgl. 2 Cent wären ok.
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Re: Allego Preisexplosion

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energieingenieur hat geschrieben:Ich behaupte mal, die Nutzung des Stroms zu Hause bei euch kostet fast jeden auch um die 40ct/kWh.
Wie ich dazu komme?
...
Ja, Ansatz verstanden. Das ist so, als ob ich die Kosten für den Strom am Motor berechne. Da kommen ja noch sämtliche Kosten für die Speicherung mit drauf.
Oder eben auch den Strom fürs Auto daheim, weil ich ja noch mal 500€ in die Hand genommen habe, um überhaupt zuhause Strom ins Auto zu bekommen. Der Preis ist dann natürlich auf eine Schnittstelle bezogen. Ab Zähler ist günstiger als ab Typ2 Kabel. Und der Preis vor der Umrichtung wird halt auch immer teurer sein als der danach. Um wie viel....das hängt natürlich von umgesetzter Menge und technischem Aufwand ab.

Mir scheint da Typ2 22kW ein wirtschaftliches Optimum zu ergeben, sofern das Auto den Anschluss voll nutzen kann.
Für Touren trotzdem zu lahm, da wird man dann den DC Expresszuschlag hinnehmen müssen.
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Re: Allego Preisexplosion

energieingenieur
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Mit geht es nichtmal um den Motor oder den Akku im Auto. Die Ladesäule selbst hat ja auch einen Stromanschluss inkl. Zähler. Und auch dort kommt der Strom mit z.B. 29ct/kWh an. Von mir aus auch 20ct/kWh. (+ den Leistungspreis, den kein Mensch zu Hause bezahlt!).

Zwischen den Strompreis am Zähler der Säule und dem Abgabepreis an den Fahrzeugnutzer liegen eben die Kosten der Dienstleistung an der Säule. (Invest, Montage, Betrieb, Wartung, Support, Marketing, Recycling, etc...). Und genau hier tun einige so, als ob das mal eben aus der Portkokasse zu bezahlen sei...

Re: Allego Preisexplosion

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energieingenieur hat geschrieben:Und auch dort kommt der Strom mit z.B. 29ct/kWh an. Von mir aus auch 20ct/kWh.
Ich denke eher letzteres, da ich zuhause 22 Cent zahle und Massenabnehmer sicherlich nicht schlechtere Konditionen haben werden.
Bei Innogy über BEW zahle ich 35 Cent, das finde ich dann für den Aufwand, den Du beschreibst, fair.

Ich möchte Deine Aussage von oben noch einmal hervorheben:
energieingenieur hat geschrieben:Ein "fairer" Preis am Schnelllader bedeutet nicht, dass dieser Preis aus Sicht der Nutzer niedrig ist. Fair bedeutet auch, dass der Anbieter langfristig davon leben kann. Denn wenn er das nicht kann, funktioniert das Geschäftsmodell an sich nicht und Niemand wird Schnelllader aufstellen.
So oder ähnlich habe ich das hier auch schon oft geschrieben, aber viele wollen es nicht wahr haben.
Dabei geht daran ja kein Weg vorbei. Die Infrastruktur wird nur gut funktionieren wenn die Betreiber damit auch Geld verdienen können. Und das ist damit eine Vorraussetzung dafür, dass sich die E-Mobilität durchsetzen kann.
Elektroautofahrer seit 2015

Re: Allego Preisexplosion

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Milchmädchenrechnung.

Die Infrastruktur im Haus wurde geschaffen um Strom für zig verschiedene private Anwendungsfälle bereit zu stellen. Primär Kochen und Kühlschrank, Licht, TV und Telefon, etc.
Das Aufladen eines EV ist dabei eher sekundär.

Wenn man die Rechnung statt mit der kompletten Strom-Infrastruktur mit den reinen Anschaffungs-, Installations und Haltungskosten der EV-Wallbox anstellt, bewegt man sich in einen etwas besser vergleichbaren Bereich. Der Vergleich hinkt dann immer noch böse, ist aber nicht mehr ganz so hahnebüchen.

Und in dem Moment, in dem Du mit einem Mieter statt mit einem Hausbesitzer sprichst, fällt das Ganze so oder so in sich zusammen. Auch schon wenn Du mit jemandem sprichst, der sein Haus nicht selbst gebaut, sondern gebraucht gekauft hat.

Bei allem guten Willen, der Vergleich ist der zwischen Äpfeln und Pferdeäpfeln. Auch wenn begrifflich scheinbar irgend eine Gemeinsamkeit besteht, ist dies bei etwas genauerem Hinsehen eben doch keine.

Würde man tatsächlich so rechnen wollen, dann würde mich der Liter Milch 4 Euro kosten, denn ich muss zum Supermarkt fahren und nacher den Tetrapack im Müll entsorgen und das Glas spülen. Damit ich das Glas spülen kann, braucht es aber erst mal die Wasserleitungen im Haus, die ja mal 10.000,- Euro gekostet haben. Und die Mülleimer werden auch nicht umsonst geleert. Das kann man endlos weiterführen, ist aber eben einfach praxisfremd.
Ioniq Elektro bestellt am 23.12.16 (Sangl Nr.68) - Produziert 21.02.17, Ankunft Bremerhaven 05.04.17, Zulassung 04.05.17, Abholung in Landsberg 17.05.17 :thumb:
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