Es ist wieder mal - genau wie bei den Fahrzeugen selbst - ein Armutszeugnis für die deutschen Hersteller und Energieanbieter, dass es nur unter solchen Bedingungen möglich scheint, ein halbwegs funktionierendes Schnellladenetz aufzubauen.
Ein einzelnes, kleines Unternehmen aus USA hat es mal wieder vorgemacht, wie man ein flächendeckendes, leistungsfähiges, einfach zu nutzendes und zuverlässiges Schnelladenetz betreibt, ganz ohne Gezerre um Tarife, Roaming, Abrechnungsmodelle etc. klar, es ist ein privates Netz, aber wenn ein Unternehmen wie Tesla das kann, warum gibt es nicht schon lange ein Konsortium, welches sich um den Aufbau des Netzes in Europa kümmert. Bei der LKW- Maut hat so ein Modell ja letztendlich auch funktioniert. Die Schlussfolgerung kann wie so oft nur sein, dass die großen Autohersteller und Energieanbieter es nicht ernst meinen, die Elektromobilität eher als vorübergehenden Hype betrachten, und sich lieber nicht zu weit vorwagen und es bei Lippenbekenntnissen belassen. Was uns momentan rettet, sind unsere Nachbarländer, in denen man weiter ist. Der Mythos von Deutschland als Vorreiter in der nachhaltigen Energietechnik ist jedenfalls schon lang Geschchte.