Freitag, 22. September, 14 Uhr: Start in der Donaustadt. Als dritter im Bunde in dieser Woche fiebere ich der Fahrt nach Landsberg entgegen. Vor zwei Tagen war dort endlich wieder ein Transporter mit fünf Ioniqs angekommen – zwei Monate nach dem letzten großen Lieferschwung!
Die Hinfahrt, begleitet von zwei volljährigen Söhnen, zieht sich. Es ist Freitag Nachmittag, B 300, B2, B 17, alles sehr voll. Immerhin schafft es mein Älterer, unseren S3 aus heimischer Produktion so mit einem Schnitt von 7,2 l ans Ziel zu bewegen. S3? Ja, die Messlatte für den Ioniq liegt hoch. Vor ein paar Jahren wollte ich wenigstens einmal im Leben meinem Drang nach Power nachgeben und hab nach Jahrzehnten einer Reihe vom Golf Cabrio über A4 und Q3 diesen S3 geleast. Jetzt muss man dazu sagen, dass dies immer die zweiten Autos in der Familie waren, da bei fünf Kindern ein Kleinbus unumgänglich war. Noch steht so einer auch in der Garage.
Das zweite Auto wurde und wird zu 60 Prozent im Stadtverkehr bewegt, der Rest bleibt in einem Umkreis von fast immer 100 Kilometern. Und genau deshalb wollte ich endlich vernünftig werden und das dafür passende Auto fahren. Da der heimische Autobauer so etwas (noch lange) nicht anbietet, mussten wir ihm untreu werden.
Hier muss ich meinen großen Dank an das Forum aussprechen, an euch alle, die ihr meist qualifiziert und oft berechtigt emotional geschrieben und diskutiert habt. Außer dem Ioniq kam schon bald kein anderer Elektrischer in Frage, auch wenn die erste Probefahrt Anfang Januar mit Sommerreifen auf Schnee und Eis („wir haben noch keine Winterreifen dafür“) zwar den nahen Händler, nicht aber das Fahrzeug disqualifiziert hat.
Der Rest ist bekannt: Bestellung im Februar, Juni-Liefertermin mehrmals verschoben, im Forum geschmökert, die Mail: er ist auf dem Schiff!, dieses gestalkt …
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Nun, am Freitag kurz vor Dienstschluss haben wir den weißen Premium mit Schiebedach endlich vom Jürgen Sangl in Empfang genommen (man traut sich ihn kaum per Handschlag zu begrüßen, so steht der Mann unter Strom!). Durch die Videos wohl vorbereitet haben wir nur mal kurz einen Ladevorgang gestartet und die Notfallstrippen im Kofferraum in Augenschein genommen, noch ein bisserl geratscht, und dann ist’s im zähen Verkehr über A8, A99 und A9 zurück gegangen. So lag der Schnitt dank Begrenzungen zwischen 60 und 100 kmh bis Schweitenkirchen tatsächlich nur bei 10,4 kwh. Natürlich hätte es für die 140 km-Strecke kein Nachladen gebraucht, aber wir wollten halt den Schnelllader testen. Neben einem Tesla haben wir in 15 Minuten auf 94 % nachgefüllt (nur kurz gestutzt: nach dem Freischalten und Start des Ladevorgangs zeigt das Ladesäulen-display erneut an, man solle sich „authentifizieren“; dies betrifft aber die beiden anderen Ladekabel, die gleichzeitig an der Säule genutzt werden könnten, wie wir schnell gemerkt haben).
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Um den Schnitt bis nach Hause noch auf etwas realistischere 12,6 kwh zu heben, durfte der Ioniq für den Rest der Strecke dann seine ganze Kraft entfalten: 170 kmh am Tacho sind für ihn kein Problem!
Abends dann noch eine 50 km-Runde in den Donauauen, der Junior wollte doch auch selber probieren, wieviel Fahrspass aus dem S3 künftig fehlen wird: nix fehlt, gar nix! Auch alle Helferlein, von denen wir bisher schon verwöhnt waren, sind an Bord und funktionieren mindestens genauso gut wie beim heimischen Premiumhersteller.
Zum Schlafen durfte unser Ioniq dann an die Keba-Wallbox in der Garage, die ihm auf Anhieb den beim Lieferanten gebuchten Strom aus Wasserkraft gespendet hat.
Ioniq 28 kWh 2017-2019; Ioniq 38 kWh 2019-2021; Ioniq 5 P45 seit Sept. 2021; Kona 39 kWh seit März 2022 (zusätzlich)