Tho hat geschrieben:SL4E hat geschrieben:Was willst du denn wissen zu den Assistenzpaketen?
Mir geht es im speziellen um den Spurhalteassistent.
Laut Beschreibung soll der auch auf "gut ausgebauten Landstraßen" funktionieren.
Hat evtl. schon jemand Erfahrung mit dem System aus einem anderen VW, oder ist da ein gänzlich neues System verbaut?
...ok, ich helfe
: ja, tausende Kilometer eigene Erfahrung in allen Baureihen des Konzerns, daher auch meine Frage an Dich zu dem Thema an anderer Stelle des Forums. Hier die (zugegeben Platz einnehmenden) Erläuterungen, bei denen u.a. auch der zweistufige (also es sind auch adaptive Lenkeingriffe zuschaltbar) Lane Assist behandelt wird, aber auch alle anderen Assistenten, die für den neuen-e-Golf serienmäßig verbaut oder gegen Aufpreis lieferbar sind. Ich hoffe, ich habe keine vergessen. Weiter unten noch ein paar detaillierte Produktinformationen zu den einzelnen Systemen, mehr davon gerne bei Bedarf:
ACC Adaptive Cruise Control mit "stop & go"-Funktion / City Notbremsfunktion / Fußgängererkennung
Multikollisionsbremse
Proaktives Insassenschutzsystem
- erfasst kritische Verkehrssituationen mit erhöhtem Unfallpotenzial
- bereitet Fahrzeuginsassen und das Fahrzeug auf einen möglichen Unfall vor, indem die vorderen, angelegten Sicherheitsgurte gestrafft und Fahrer sowie Beifahrer fixiert werden und offen stehende Fenster sowie Schiebedach bis auf einen Spalt geschlossen werden
Parklenkassistent „Park Assist“
Rückfahrkamera "Rear View"
- zeigt den Heckbereich des Fahrzeugs in Echtzeit im Display des Radio-/Navigationssystems an
Sensorgesteuerte Notbremsfunktion
- leitet einen Bremseingriff ein, um die Schwere einer Kollision zu mindern - System ist über den gesamten Geschwindigkeitsbereich aktiv
Spurhalteassistent "Lane Assist"
- warnt mit einem korrigierenden Lenkeingriff, wenn das Fahrzeug unbeabsichtigt die Spur verlässt Spurwechselassistent
"Side Assist Plus"
- weist den Fahrer durch optische Signale im jeweiligen Außenspiegel auf Fahrzeuge hin, von denen beim Spurwechsel eine Gefahr ausgehen könnte
Ausparkassistent
- überwacht beim Rückwärtsausparken den Bereich hinter und neben dem Fahrzeug
- gibt optische und akustische Warnsignale aus, wenn ein Fahrzeug erkannt wird, das den Ausparkweg quert
- kann eine Notbremsung einleiten, um die Schwere einer Kollision mindern bzw. um eine Kollision gänzlich zu verhindern
Stauassistent
Dynamic Light Assist
Müdigkeitserkennung
"Emergency Assist"
- ermöglicht eine teilautomatische Folgefahrt in Stausituationen bei zähfließendem Verkehr von 0 – 60 km/h - kann auf fahrende Hindernisse reagieren und übernimmt in der Staufahrt das Lenken, Beschleunigen und Bremsen
Umfeldbeobachtungssystem "Front Assist"
- erkennt kritische Abstandssituationen und hilft, den Anhalteweg zu verkürzen
- warnt den Fahrer in Gefahrensituationen optisch und akustisch sowie mit einem präventiven Bremsruck
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Produktinformationen "Ausparkassistent"
Beim Rückwärtsausparken – zum Beispiel von einem Stellplatz im Parkhaus – überwachen die Radarsensoren des „Blind-Spot“-Sensors (siehe dort) im Heckstoßfänger den Raum ca. 20 Meter zu beiden Seiten hinter dem Fahrzeug.
Durch ihre geschickte Anbringung erkennen die Radarsensoren sich nähernde Fahrzeuge bereits, wenn die Sicht des Fahrers womöglich noch durch größere, parallel parkende Fahrzeuge teilweise oder völlig eingeschränkt ist.
Tritt dieser Fall ein, warnt der Ausparkassistent den Fahrer sowohl durch ein akustisches Signal als auch durch eine Textmeldung im Display.
Reagiert der Fahrer daraufhin zu spät oder gar nicht und droht aufgrund dessen eine Kollision mit dem anderen Fahrzeug, aktiviert der Ausparkassistent die Notbremsfunktion.
Einschränkung 1: Bei Rückwärtsfahrt kann der Ausparkassistent die Notbremsfunktion nur bei Geschwindigkeiten zwischen 1 und 12 km/h auslösen.
Einschränkung 2: Die Radarsensoren können nur andere Fahrzeuge im Querverkehr orten; Fußgänger, Radfahrer oder ähnliche Verkehrsteilnehmer erkennen sie nicht.
Der Ausparkassistent wird in Kombination mit dem „Blind Spot“-Sensor (Erfassungsbereich circa 20 Meter) oder dem Spurwechselassistent „Side Assist“ (Erfassungsbereich circa 50 Meter) angeboten.
Produktinformationen City-Notbremsfunktion mit Fußgängererkennung
Die Fußgängererkennung arbeitet zusätzlich zum Radarsensor auch mit einem Kamerasystem im Fuß des Innenspiegels.
Sie erfasst die Position von Passanten sowohl auf der Fahrbahn als auch an deren Rand und errechnet aufgrund von deren Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit die Wahrscheinlichkeit einer Kollision.
Erkennt das System eine mögliche Gefahrensituation mit einem Fußgänger, erfolgt zunächst eine optische und akustische Warnung an den Fahrer.
Reagiert dieser nicht, führt das System zunächst einen Bremsruck, bei weiterem Ausbleiben einer Reaktion eine automatische Reduzierung der Geschwindigkeit aus.
Je nach Höhe der Gefährdung (Nähe des Fußgängers) kann das System auch unmittelbar bremsen.
Produktinformationen Multikollisionsbremse
Im Bruchteil der Unfallsekunde, also unmittelbar nach dem Aufprall, reagiert das elektronische System viel schneller, als der Fahrer dazu in der Lage wäre – sei es aufgrund der körperlichen Voraussetzungen des Menschen oder der nur allzu verständlichen Schrecksekunde.
Crashsensoren melden den Aufprall an das Airbag-Steuergerät, es folgt die Übermittlung der Daten an das Elektronische Stabilisierungsprogramm (ESC), dessen Schaltzentrale löst eine Bremsung auf etwa 10 km/h aus und verhindert gleichzeitig, dass das Automobil ins Schleudern kommt.
Mit der Notbremsung schaltet das System automatisch auch das Warnblinklicht ein.
Der Fahrer kann jederzeit die Kontrolle wieder selbst übernehmen: Sobald er stärker auf Brems- oder Gaspedal tritt, schaltet die Multikollisionsbremse ab.
Dank des Elektronischen Stabilisierungsprogramms (ESC) bleibt das Fahrzeug jederzeit bestmöglich lenkbar: Sobald der Fahrer die Schrecksekunde überwunden hat, kann er kontrolliert aus dem Gefahrenbereich herauslenken.
Produktinformationen „Dynamic Light Assist“
Wie der „Light Assist“ schaltet sich auch der „Dynamic Light Assist“ nach erstmaliger Aktivierung erst bei Dunkelheit und einer Mindestgeschwindigkeit von 65 km/h automatisch ein; bei ausreichender Straßenbeleuchtung oder einer Geschwindigkeit unter 30 km/h schaltet er ebenfalls auf Abblendlicht.
Beim „Dynamic Light Assist“ sind die dazu erforderlichen Bi-Xenon- oder LED-Scheinwerfer jedoch zusätzlich mit einer speziellen Maskierungsfunktion – einer sogenannten „Lichtwalze“ – ausgerüstet, die das Fernlicht partiell abblenden kann, anstatt es wie beim „Light Assist“ komplett auszuschalten: Das Fernlicht bleibt also hier – die genannten Bedingungen vorausgesetzt – permanent an.
Eine Kamera im Fuß des Innenspiegels beobachtet den Verkehr sowie die Straßenbeleuchtung und übermittelt die erhobenen Daten an den „Dynamic Light Assist“.
Erkennt das System ein vorausfahrendes oder entgegenkommendes Fahrzeug, maskiert es mittels Aktivierung der Lichtwalze das Fernlicht partiell im Bereich des anderen Fahrzeugs und vermeidet dadurch eine Blendung des anderen Fahrers.
Außerhalb des maskierten Bereichs bleibt die Lichtintensität des Fernlichts voll erhalten.
Bei gleichzeitiger Erfassung eines vorausfahrenden und eines entgegenkommenden Fahrzeugs ist das System in der Lage, beide Bereiche zu maskieren.
Unbeleuchtete Fußgänger erkennt das System nicht: Der Fahrer muss das Fernlicht manuell ausschalten.
Produktinformationen "Emergency Assist"
Der „Emergency Assist“ ist eine Funktionserweiterung des Spurhalteassistenten „Lane Assist“ und nutzt außerdem Funktionen der Automatischen Distanzregelung ACC.
Das System erkennt eine plötzliche Fahruntüchtigkeit des Fahrers, wenn verschiedene Sensoren ihm melden, dass der Fahrer weder Lenkaktivitäten zeigt noch Gas- oder Bremspedal betätigt.
Der „Emergency Assist“ wird aktiv, wenn alle Warnmöglichkeiten des „Lane Assist“ (siehe dort) erschöpft sind und dieser sich funktionsgemäß abgeschaltet hat.
Um einen bisher nicht reagierenden Fahrer doch noch zu erreichen, veranlasst das System zunächst weitere optische und akustische Signale: Aufforderung, das Lenkrad wieder zu übernehmen, im Display und Gong in Intervallen; zusätzlich erfolgen deutlich wahrnehmbare Bremsrucke („Wachrütteln“).
Gleichzeitig bereitet das System den Notfall vor: Es schaltet die Warnblinkanlage ein und pendelt durch leichte Lenkbewegungen innerhalb der Spur, um den nachfolgenden Verkehr zu warnen.
Erfolgt immer noch keine Reaktion des Fahrers, hält der „Emergency Assist“ mithilfe des „Lane Assist“ das Fahrzeug in der Spur und aktiviert die Automatische Distanzregelung ACC, welche den Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug kontrolliert.
Anschließend bremst das System das Fahrzeug bis zum Stillstand ab und aktiviert gegebenenfalls noch die elektronische Parkbremse.
Natürlich kann der Fahrer den „Emergency Assist“ jederzeit durch einen Griff ans Lenkrad oder die Betätigung eines Pedals überstimmen und selbst wieder die Kontrolle übernehmen.
Produktinformationen "Müdigkeitserkennung"
Die Müdigkeitserkennung ist nach einmaligem Einschalten des Systems bei jedem erneuten Start des Motors immer sofort aktiv – bis der Fahrer sie wieder ausschaltet.
Verschiedene Sensoren werten ab einer Geschwindigkeit von 65 km/h kontinuierlich bis zu 70 Daten des Fahrverhaltens aus.
Aus verschiedenen der so ermittelten Parameter wie zum Beispiel dem Lenkverhalten (schnelle, ruckartige Bewegungen) und der Pedalnutzung zieht das System Rückschlüsse auf die Fahrtüchtigkeit des Fahrers.
Außerdem bezieht die Müdigkeitserkennung übergeordnete Aspekte der Fahrt wie die aktuelle Fahrtdauer und die Tageszeit mit in ihre Beurteilung ein.
Für eine erste Müdigkeitseinschätzung muss der Fahrer mindestens 15 Minuten mit einer Geschwindigkeit über 65 km/h unterwegs sein; bei einem Fahrerwechsel setzt das System die Stoppuhr auf null zurück.
Sobald das System einen Hinweis auf mangelnde Aufmerksamkeit erkannt hat, erscheinen im Display für fünf Sekunden eine dampfende Kaffeetasse und die Anzeige „Müdigkeit erkannt. Bitte Pause.“ Parallel dazu ertönt ein Gong.
Ignoriert der Fahrer die Pausenempfehlung, wiederholt das System die Warnung nach 15 Minuten. Danach gibt es keine weiteren optischen und/oder akustischen Meldungen.
Produktinformationen "Parklenkassistent 3.0"
Der Fahrer aktiviert den Parklenkassistent „Park Assist“ über einen Taster und fährt anschließend mit maximal 40 km/h und einem Abstand von 0,5 bis 1,5 Metern am Straßenrand entlang.
Das System ortet mithilfe von Ultraschallsensoren im Vorbeifahren vorhandene Parklücken am Fahrbahnrand und erkennt dabei auch Parklücken in Kurven, zwischen Bäumen und auf Bordsteinen; außerdem sucht es in Einbahnstraßen auf beiden Fahrbahnseiten nach Parklücken.
Der Fahrer legt durch Setzen des Blinkers die Seite fest, auf der er einparken will.
Der „Park Assist“ wählt dann nur solche Parklücken aus, die mindestens 0,8 Meter länger (Längsparken) oder 0,7 Meter breiter (Querparken) sind als das Fahrzeug; bei Erkennen einer ausreichenden Lücke erscheint im Display ein entsprechender Hinweis.
Das System speichert zudem die letzten vier erkannten Lücken (längs und quer), so kann der Fahrer wählen, welche er ansteuern möchte.
Hat der Fahrer eine Entscheidung getroffen, pilotiert das System ihn in die richtige Ausgangsposition und fordert ihn auf, den Rückwärtsgang einzulegen.
Nach Einlegen des Rückwärtsgangs führt die automatische Lenkung selbsttätig die optimalen Lenkradbewegungen durch, um auf der Ideallinie einzuparken – der Fahrer muss nur noch leicht Gas geben, kann den Vorgang aber auch jederzeit durch Betätigen des Kupplungs- oder Bremspedals beeinflussen oder abbrechen.
Während des gesamten Vorgangs erscheint auf dem Display die Meldung: „Lenkeingriff aktiv! Umfeld beobachten!“, denn der Fahrer trägt jederzeit die volle Verantwortung, zum Beispiel wenn er eine neue Gefahrensituation bemerkt, wie etwa einen in die Parklücke rollenden Ball.
Hat das System die Rückwärtsfahrt abgeschlossen, erfolgt ein akustisches und – je nach Ausstattung – auch ein optisches Signal.
Falls nötig, fordert das System den Fahrer anschließend über das Display auf, etwas vorwärts und gegebenenfalls noch etwas rückwärts zu fahren, um die Parkposition zu korrigieren.
Mehrzügiges automatisches Ausparken ist möglich bei Längsparklücken, die 0,5 Meter länger als das Fahrzeug sind.
Das System kann beim Querparken einen vom Fahrer begonnenen – und eventuell „verunglückten“ – Parkversuch vollenden.
System unterstützt ebenso das Vorwärtseinparken