ich wohne in Düsseldorf und besitze seit knapp einem Jahr einen gängigen Smart Electric Drive mit 3,3 Kw Boardloader.
In Düsseldorf kann ich dank unserer Stadtwerke an Ladesäulen kostenlos laden.
Wenn ich dann doch ein paar mal im Jahr ins Ruhrgebiet fahre, bin ich auf Grund der geringen Reichweite des Autos auf öffentliche Ladesäulen angewiesen und oft gibt es dort keinen anderen Anbieter, als das gut ausgebaute Ladesäulennetz von RWE.
Während ich das Engagement von RWE natürlich begrüße, habe ich jedoch ein Problem mit deren Abrechnung:
Um meinen Smart an Ladesäulen von RWE aufzuladen, dauert es ca. 6 Stunden. Da die Abrechnung pro Minute erfolgt (ePower Basic Tarif mit 4,95 Euro pro Stunde) zahle ich somit fast 30 Euro für eine Ladung, was ich als extrem teuer empfinde, denn damit komme ich im Winter 70, im Sommer 120 Kilometer weit. Da ich nur selten im Ruhrgebiet lade, sehe ich es nicht ein, mich an einen Vertrag mit einer Mindestvertragslaufzeit von 12 Monaten zu binden.
Ich habe vergangene Woche einen Brief an RWE geschickt und möchte euch gerne daran teilhaben.
Eine Antwort habe ich bis jetzt noch nicht erhalten.
Sollten meine Annahmen oder Berechnungen nicht stimmen, dürft ich mich gerne informieren. Oder als Fließtext:
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich lebe in Düsseldorf, bin überzeugter E-Mobilist und freue mich darüber, dass die Ladeinfrastruktur deutschlandweit, auch von RWE, zur Zeit stark ausgebaut wird.
Stark negativ ist mir dabei jedoch die Preisgestaltung von RWE eMobility aufgefallen.
RWE berechnet für einen Ladevorgang, abgerechnet über den ePower Basic Tarif mit Wechselstrom mit bis zu 16 A (11 kW) aktuell 4,95 € pro Stunde.
Für mich als Fahrer eines Elektrosmarts mit 3,3kw Bordloader bedeutet dies, dass
eine Ladung an Ihrer Ladesäule ca. 6 Stunden dauert und somit fast 30 Euro kostet.
Da es innerhalb Deutschlands mehrere Dutzend verschiedene Anbieter von Lademöglichkeiten gibt, ist man darauf angewiesen, flexibel bei diesen Anbietern laden zu können. Es wäre absurd, überall einen Vertrag mit monatlicher Gebühr abzuschießen, um die Mögleichkeit zu haben, zu halbwegs fairen Kosten unterwegs laden zu können.
Da Elektroautos aktuell noch eine recht geringe Reichweite haben (bei einem Smart rund 100 Kilometer), besteht häufig nicht die Möglichkeit eine freie Wahl zwischen verschiedenen Anbietern zu treffen, sondern es ist erforderlich bei dem Anbieter zu laden, der reichweitentechnisch auf der Route liegt und erreichbar ist.
Dass ich im Fall der Fälle bei RWE rund 30 Euro für einen Ladevorgang zahlen soll, empfinde ich daher als Wucher (undzwar wortwörtlich gemäß § 138 BGB) und somit sogar sittenwidrig, da hier eine Zwangslage ausgenutzt wird und Kosten berechnet werden, die in einem auffälligen Missverhältnis zu der Leistung stehen.
Setze ich marktübliche Stromkosten für einen Ladevorgang von 5 Euro (äußerst konservativ berechnet) in das Verhältnis zu den 29,70 Euro, die Sie berechnen, handelt es sich hier um den etwa sechsfachen Preis.
Sicherlich ist der Aufbau einer Ladeinfrastruktur, wie sie RWE betreibt, kostenintensiv, doch besteht hier trotzdem ein absolutes Missverhältnis zwischen Preis und Leistung. Insbesondere, wenn man berücksichtigt, dass das Laden bei anderen Anbietern erheblich kostengünstiger angeboten wird.
So ist das Laden bei den Stadtwerke Düsseldorf an mehr als 70 Ladesäulen kostenfrei. Die RheinEnergie AG bietet mit tankE ebenfalls kostenloses Laden an. Laden bei EnBW kostet die Hälfte des RWE Preises und Vattenfall berechnet mit fairen 30 Cent/kwh ein Sechstel des Preises von RWE.
Mich interessiert sehr, wie Sie die Preise für "Gelegenheitslader" rechtfertigen und inwiefern Sie hier möglicherweise nachbessern - vielleicht generell am Preis oder an der Preisskala bezogen auf die stark unterschiedlichen Ladeleistungen der Fahrzeuge.
Über eine kurzfristige, konkrete Stellungnahme würde ich mich daher sehr freuen.