Ein Wochenende mit dem Tesla Model S - Mein Fazit
Ich bin von Freitag bis Heute insgesamt etwas über 1400km mit einem Tesla Model S 85 gefahren. Tolles Auto, wenn man möchte kann man so gut wie jedes andere Fahrzeug beim Beschleunigen einfach stehen lassen, ist aber bei niedrigen Geschwindigkeiten fast lautlos unterwegs. Reichweite kommt auf die Bewegung des Stromfusses an, im Normalfall aber eigentlich immer in einer Größenordnung wo ich mir keine Gedanken mache, ob ich ankomme oder nicht. Auf den beiden Langstrecken, vom Ruhrgebiet nach Erlangen und von Besigheim wieder ins Ruhrgebiet habe ich jeweils an den SuperChargern geladen. Als wir in Rothenburg auf dem Weihnachtsmarkt waren, steckte der Wagen an eine Säule der VR-Bank und hat sich kostenlos wieder aufgeladen und war dann nachdem wir wieder da waren, komplett gefüllt. Als ich dann gestern Abend einen Kumpel im Krankenhaus besucht habe, habe ich den Wagen, aus Spaß, nochmal an eine Innogy-Säule in der Nähe gehängt. Das angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Insgesamt dauerten die Langstrecken rund eine Stunde länger als wäre man mit einem normalen Wagen gefahren. War jetzt aber nicht wirklich problematisch, weil ich eh auf die Toilette musste. Auf der Hinfahrt hätte wahrscheinlich auch ein Stopp gereicht, ich kannte den Wagen aber noch nicht, deswegen habe ich vorsichtshalber ein zweites Mal gestoppt. Wenn es mein Fahrzeug gewesen wäre, hätte es mich über die App benachrichtigt, wenn es soweit geladen hätte, dass man weiterfahren kann. Weil ich aber keinen App-Zugriff hatte, war es ein wenig Raterei, aber wenn man bei Mäckes oder BK was isst, reicht es immer um weiter zu kommen. Die SuperCharger und die Ladesäule in Rothenburg waren kostenlos, nur hier in Essen musste ich für den Strom zahlen. Heißt, dass mich die gesamte Strecke 11,20€ Strom gekostet hat. Keine Frage, die SuperCharger werden ab kommendem Jahr für Neufahrzeuge kostenpflichtig, aktuell kann man aber kaum kostengünstiger lange Strecken fahren.
Interessanterweise schlägt sich die Größe nicht auf den Verbrauch. Ich habe den Wagen, 2,3to schwer und 5m lang, mit umgerechnet 2,5l Diesel auf 100km bewegt und dass jetzt nicht mit einem zurückhaltenden Fahrstil, im Schnitt immer über 100 auf der BAB. Wobei ich sagen muss, dass der Wagen zu einem eher entspannten Fahrsril animiert, besonders mit Autopilot.
Das Auto war mit dem Fahrassistenten "Autopilot" ausgestattet und ich habe ihn auf ca. 90% der Autobahnfahrten genutzt. Das Auto erkennt die Fahrspur und hält sie automatisch genauso wie die Geschwindigkeit und den Abstand zum Vordermann.
Bin ein ähnliches System schon in einem Volvo XC90 gefahren und muss sagen, dass der Tesla-System deutlich besser ist. Beim Volvo ist der Assistent mehrfach ohne erkenntlichen Grund ausgestiegen, das ist dem Tesla nicht einmal passiert. Ja, es gibt Situationen, mit denen der AP noch nicht zurecht kommt, aber mit etwas Recherche im Vorfeld kann man solche Situationen gut erkennen und dann wieder selber übernehmen. Alles in allem ist es eine deutliche Entlastung des Fahrers. Ich bin selten so entspannt eine lange Strecke gefahren.
Und jetzt die alles entscheidende Frage, würde ich mir so ein Fahrzeug kaufen?
Wenn ich die finanziellen Mittel hätte, auf jeden Fall. Es gibt aus meiner Sicht keinen Grund, dem Tesla ein konventionelles, vergleichbares Fahrzeug vorzuziehen. Der Wagen ist komfortabel, leise und geht wie die Hölle, wenn man will...
Allerdings brauche ich im normalen Leben nicht so ein großes Auto.
War ein schönes vorgezogenes Weihnachtsgeschenk.