Die 2 Sekunden reichen völlig. Die theoretische Überlegung ist ja die:
- Der Vordermann bremst ohne erkennbaren Anlass,
- Und zwar mit Vollbremsung von Anfang an (traut sich kaum jemand, lernt man im Fahrsicherheitstraining),
- Dein Auto kann genauso gut bremsen wie der Vordermann,
- Du bist gerade mäßig aufmerksam (schaust eine Sekunde in die Landschaft oder aufs Navi),
- Du bemerkst das Aufleuchten der Bremslichter,
- Die Verzögerung hat da vielleicht schon angefangen,
- Du brauchst eine weitere Sekunde bis zum Einsetzen Deiner Verzögerung,
- Dann beginnt Deine Verzögerung genau dort, wo die Stoßstange des Vordermanns war, als er zu verzögern begann,
- Und mit gleichem Bremsweg stehst Du dann genau mit Deiner Stoßstange an der des Vordermanns.
Das ist der eigentliche Sinn des Abstands: Dass Du genau dort zu verzögern anfängst, wo der Vordermann das tat. Eine Sekunde ist die Reaktionszeit (bei mäßiger Aufmerksamkeit), die zweite Sekunde ist die Zeit, die Du woanders hin geschaut hast (auf Navi/Radio, in den Rückspiegel, über die Schulter vor dem Überholen).
Natürlich bist Du mit 3 Sekunden besser als mit 2 Sekunden. Das wird vor Allem im Stadtverkehr empfohlen, wo viel häufiger was Unerwartetes passiert (Kinder etc.).
Aber schon mit 2 Sekunden bist Du auf der BAB ein Aussätziger. Auf der rechten Spur geht das noch, viele Lkws machen das sogar (außer beim Überholen, da wollen die sich anscheinend wie bei der Formel 1 "ansaugen"), aber schon auf der mittleren Spur wirst Du dann laufend rechts überholt, und der Überholer schert in Deinen Sicherheitsabstand ein
Frage an die Glücklichen mit Distomat/Abstandsassi: Wieviel Abstand hält der denn bei welcher Einstellung?