MineCooky hat geschrieben:Stimmt, da hatte Audi mal was verkündet zu dem Thema.
Da holt man wohl nochmal bis zu 10% (auf der übelsten Rumpelpiste) raus
Alex1 hat geschrieben:Rekuperierende Stoßdämpfer bringen natürlich auch nur einen "Bruchteil", aber Leichtbau bringt auch nur einen Bruchteil. Welcher Bruchteil ist jetzt größer? Reku-Stoßdämpfer haben sicher noch andere Vorteile, wegen deren sie sich durchsetzen werden.
Ich war da am Rande in der Vorentwicklung bei dem Thema bei einem anderen OEM schonmal beteiligt und da war es sogar so, dass die Rekuperation nur ein Goodie war, das man aus den schon geplanten Bauteilen rausholen hätte können.
10% von was hat da Audi erzählt? Von der Bewegungsenergie? Da sind sie wohl um Faktor 100 daneben, auch mit gewaltigem Entwicklungs- und Materialaufwand.
Das sind natürlich Marketingzahlen, ich kenne die Technik, die Audi einsetzen will auch und die Idee hat schon was, aber das ist doch wie die Solarzellen am Dach des Fahrzeugs: Das muss man sich schon schönrechnen, damit es wirklich Sinn ergeben würde.
Nicht falsch verstehen: Jede Energie, die ich wieder zurückgewinnen kann, sollte auch wieder zurückgewonnen werden. Das hat auch nichts mit dem elektrischen Antriebsstrang zu tun, das ist einfach nur nachhaltig. Aber Wunder darf man sich von solchen Maßnahmen in der realen Welt nicht erwarten, die Umwandlungsverluste sind einfach meistens viel zu hoch, um das Zusatzgewicht wieder wett zu machen.
Allgemein darf man die Reku nicht überschätzen. Auch wenn die Wirkungsgrade, die hier gepostet wurden wirklich stimmen sollten (90% glaube ich sofort beim Beschleunigen, bei 80% Reku bin ich skeptisch, aber lassen wir das so stehen), dann habe ich trotzdem nach dem E-Motor auch noch Umwandlungsverluste. Die Energie, die mir mein Generator erzeugt kann ich ja nicht 1:1 in den Akku pumpen. Nehmen wir da auch mal optimalerweise 90% Wirkungsgrad an, dann sieht die Rechnung ja so aus:
90% * 80% * 90% = 64%
ich bekomme also beim Bergabfahren niemals wieder die gesamte Energie, die ich zum Beschleunigen aufgebraucht habe zurück, sondern nur 65%.
Davon sind jetzt noch die anderen Verluste abzuziehen, wie Luft-/Reibungs-/Walkwiderstände. Da stehen wir dann vermutlich irgendwo bei 30%-50%, was ich durch Rekuperation wieder zurück bekomme. Dass diese Rechnung plausibel ist, kann man sich ja ganz einfach mal im i3 (und auch in den anderen Fahrzeugen - bei Tesla weiß ich's noch) ansehen, wenn man die Antriebsenergie und die Rekuperation darstellen lässt. Ich achte nicht besonders auf sparsames Fahren, das wird aber die Masse der Bevölkerung auch nicht machen, und bekomme auf meinen Strecken auch Reku-Werte um die 35%.
Lange Rede, kurzer Sinn: Energetisch ist Leichtbau sogar
wichtig. Ökonomisch und ökologisch fraglich.
i3 seit Feb. 2016